"Die Kirche soll im Dorf bleiben und sich nicht zurückziehen"

Gemeindevertreter aus dem Pastoralverbund Borgentreicher Land beraten angesichts des Priestermangels über neues Konzept

08.04.2009 | 08.04.2009, 00:00
31 engagierte Mitarbeiter aus 10 Gemeinden berieten mit Pastoralverbundsleiter Werner Lütkefend (6. v. r.) und Dekanatsreferent Bernhard Leifeld (3. v. r.) die Ziele der kommenden Jahre. - © FOTO: PRIVAT
31 engagierte Mitarbeiter aus 10 Gemeinden berieten mit Pastoralverbundsleiter Werner Lütkefend (6. v. r.) und Dekanatsreferent Bernhard Leifeld (3. v. r.) die Ziele der kommenden Jahre. | © FOTO: PRIVAT

Borgentreich. Der Pastoralverbund Borgentreicher Land hat jetzt ein Pastoralkonzept verabschiedet: Vertreter der zehn Kirchengemeinden des Pastoralverbundes hatten sich in Dassel mit Pfarrer Werner Lütkefend und Vikar Raphael Schliebs unter Leitung des Dekanatsreferenten Bernhard Leifeld und Gemeindereferentin Anne Frank aus Bad Driburg zu einer Klausurtagung getroffen.
"Nach dreijähriger Vorbereitungszeit konnte entsprechend den in der Perspektive 2014 vom Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker vorgegebenen pastoralen Zielen ein Konzept für den Pastoralverbund einstimmig verabschiedet werden", informiert Pastoralverbundsleiter Werner Lütkefend.

Das Team der Hauptamtlichen und die Vertreter der Gemeinden hatten sich mit der veränderten Situation der Kirchengemeinden im ländlichen Bereich und deren Ursachen auseinandergesetzt. "Das neue Konzept entwickelt nach der kritischen Bestandsaufnahme Visionen und Strategien für die zukünftige Arbeit", so der Geistliche. Das Papier nenne konkrete Maßnahmen und Projekte, mit denen diese Ziele umgesetzt werden sollen oder bereits umgesetzt wurden.

Man wünscht sich lebendige und eigenständige Gemeinden in der Kleinstadt und den Dörfern des Pastoralverbundes. "Die Kirche soll im Dorf präsent bleiben und sich nicht aus der Fläche zurückziehen", sagt Lütkefend. Daher wurde beschlossen, in allen Borgentreicher Gemeinden im Oktober eine Pfarrgemeinderatswahl stattfinden zu lassen. Es werde keinen Gesamtpfarrgemeinderat für den Pastoralverbund geben, sagt der Borgentreicher Pfarrer. Wenn aus Mangel an Priestern nicht mehr regelmäßig in allen Kirchen die Sonntagsmesse gefeiert werden könne, sollten Wortgottesfeiern durch ausgebildete Wortgottesdienstleiter angeboten werden. Dankbar schauen die Gemeindevertreter auf das Potenzial an ehrenamtlichen Mitarbeitern, "die sich einbringen und das Gemeindeleben mitgestalten", sagt Lütkefend.

Um den Menschen den großen Reichtum an kirchlichen und weltlichen Vereinen, Verbänden und Gruppen in den ländlichen Ortschaften und Kirchengemeinden bewusst zu machen, lädt der Pastoralverbund am Sonntag, 17. Mai, zu einem "Lust-auf-Leben-Festival" nach Borgholz ein. Im Anschluss an einen Festgottesdienst werden sich in einem bunten Programm mehr als 80 kirchliche und weltliche Gruppen und Institutionen aus dem Pastoralverbund präsentieren und über ihre Ziele und Aktivitäten informieren.
"Mitten in dieser kirchlichen Krisenzeit soll der Reichtum des Landes dargestellt und gefeiert werden", sagt Pastoralverbundsleiter Werner Lütkefend. Das Engagement füreinander sowie frische Ideen würden Hoffnung auf eine gute Zukunft geben.