Warburger Studenten eröffnen Tauchschule im Indischen Ozean

Warburg. Mit zwei Koffern sind sie unterwegs: Meiko Niggemeyer und Joshua Kornhoff wollen auf der indonesischen Insel Lombok eine Tauchschule eröffnen. Sie sind 22 und 23, kommen aus Ossendorf und Daseburg, studieren in Paderborn und teilen mit dem Tauchsport die gleiche Leidenschaft. &bdquo;Dive Heaven“ heißt ihr Projekt. &bdquo;Tauchhimmel“. Die beiden haben alles bis ins Detail geplant und auch schon eine Menge Geld in ihr Projekt gesteckt. Doch nicht alles ist planbar, wie es bereits der erste Tag ihres Abenteuers zeigt. Bei Tauchurlauben hatten die beiden Tauchlehrer aus dem Warburger Land die Insel im Indischen Ozean kennengelernt, &bdquo;Ein Paradies“, beschreibt Niggemeyer ohne Umschweife. Gut 4.700 Quadratkilometer groß, bei Touristen bekannt und beliebt für ihre Sandstrände und Surfplätze. Die mittlere Tagestemperatur fällt in den zwölf Monaten des Jahres kaum unter 28 Grad. Regenzeit ist von Oktober bis Mai, die Trockenperiode von Juni bis Oktober. Riffe, Korallen, knallbunte Fische, Schildkröten, elegante Rochen bis zum Riesenmanta, unberührte Natur: Die Unterwasserwelt verspricht einiges. Und soll für Niggemeyer und Kornhoff zur Lebensgrundlage werden. Die beiden jungen Warburger glauben an ihren Traum und werden parallel zum Studium im Pazifik eine Tauchschule eröffnen. Für die Selbstständigkeit in einem der paradiesischen Orte der Welt haben sie lange geplant. Und in die Idee ihre Ersparnisse gesteckt. Eineinhalb Jahre hatten sie zudem bei der Post gejobbt, als Werkstudenten in Paderborn Pakete ausgetragen und den Lohn zusammengespart. &bdquo;Um die 50.000 Euro“, sagt Niggemeyer. Die Sache wurde konkreter. Warburger kaufen Grundstück am Strand Die beiden Freunde besitzen eine international anerkannte Tauchlehrerlizenz, sind als &bdquo;Dive Guide“ zertifiziert und sahen vor Jahren bereits die Chance, in den Wochen der Semesterferien auf Lombok ihrem Hobby professioneller nachzugehen. Die Ostküste der indonesischen Insel, die sie für sich entdeckt hatten, sei bei Weitem nicht so überlaufen wie das Touristen-Epizentrum Bali, halten beide fest. &bdquo;Dann eröffnete sich die Möglichkeit, ein Grundstück zu erwerben“, berichtet Niggemeyer. Angestellt sein oder eigenständig arbeiten?, stellen sie sich die Frage. Sie entscheiden sich für das Unternehmertum. Sie schauen sich um, ein französisches Pärchen, das in der Nähe mehr schlecht als recht eine Tauchschule betreibt, scheint keine Konkurrenz zu sein. Über Kontakte mit ortsansässigen Tauchfreunden und einheimischen Notaren erwerben der Grundschullehramtsstudent und der Student der Wirtschaftswissenschaften das Grundstück am Strand. Gut 500 Quadratmeter groß. Und gründeten die Firma &bdquo;Dive Heaven“, schließen Versicherungen und Kooperationen mit Hotelbesitzern ab, beauftragten Bauarbeiter, die am Strandabschnitt ein Gebäude für die neue Tauchschule errichteten. Neben dem Haus, das sie bauen ließen, erhielt das Tauchschulprojekt auch ein neues Boot. Der Alltag im Paradies für die Warbuger Tauchlehrer Der Alltag im Paradies: &bdquo;Ein eigenes Unternehmen unter eigenem Namen“, freut sich Niggemeyer über die Aufgabe. Am Strand sitzen, aufs Meer schauen, mit dem Boot rausfahren, surfen, den ein oder anderen Nachttauchgang dranhängen, Werbevideos für die Firma drehen: Auf Lombok am Meer zu leben, könne wunderschön sein. Allerdings werden die beiden Warburger fleißig an ihrem Projekt arbeiten. Sie freuen sich auf das &bdquo;große Abenteuer“, werden den Fortgang auf sich zukommen lassen. Es gebe eine Nachfrage, man sei spontan und offen, wirbt Niggemeyer. Lesen Sie auch: Amber (17) aus Borgentreich träumt vom Tauchurlaub Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von DiveHeaven (@diveheaven) Am Mittwochmorgen, 13. März, werden sie in Mataram, der Provinzhauptstadt, einfliegen, als erstes Betten kaufen und beginnen. In den kommenden drei Wochen wollen Niggemeyer und Kornhoff die Wohnung einrichten und letzte Vorbereitungen für den Betrieb der Tauchschule treffen. Dann werde auch die Ausrüstung, die am Ort bestellt worden sei, angeliefert, sagt Niggemeyer. Freunde beschreiben die jungen Warburger als Machertypen Daheim fiebern die Freunde mit, der ein oder andere werde sich in seinen Urlaubswochen selbst auf Lombok ein Bild machen, sagt Niggemeyer. &bdquo;Worauf sie Bock haben, das gehen sie an“, beschreibt einer der Freunde im Interview mit der &bdquo;WDR“-Lokalzeit. &bdquo;Problemen weichen sie nicht aus, sondern gehen sie an. Machertypen.“ Auch interessant: Auswanderer aus Brakel im Fernsehen Ein erstes Problem tauchte am Wochenende direkt zum Start auf. Der Flug ab Berlin: &bdquo;Gestrichen“, sagt Meiko Niggemeyer. Wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi folgte die Suche nach Alternativen. Per Zug nach Zürich. Vom Schweizer Flughafen geht es mit dem Flieger weiter nach New Dehli und über Singapur schließlich zur Insel Lombok. Im Sommer im Ozean tauchen, im Winter in der Uni studieren Im Sommer tauchen, in den Wintermonaten in der Domstadt im kühlen Ostwestfalen weiter studieren: Sie werden zurückkehren und Klausuren schreiben. Ihr Touristik-Unternehmen liegt nicht gerade um die Ecke, das wissen beide. &bdquo;Aber wenn es ihr Traum ist und sie Geld verdienen, sollten wir sie nicht aufhalten“, merkt einer der Väter an. Sie werden in den sozialen Medien berichten, sind auf Facebook und Instagram unter &bdquo;DiveHeaven“ zu finden. Infos zur Tauchschule gibt es im Internet unter: www.diveheaven.de Mehr zum Thema: Bielefelderin erfüllt sich ihren Traum vom Leben am Meer in Ägypten

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