Ehemaliges Nato-Raketen-Gelände bei Willebadessen wird umgestaltet

Willebadessen. Die alte Nato-Brache hoch über der Ortschaft Willebadessen: Die Stadt möchte aus dem ehemals militärisch genutzten Gebiet einen ökologisch wertvollen Erholungsort machen und plant schon lang. Aus den asphaltierten Wegen mitten im Wald, auf denen einst Raketen-Lafetten ihre Runden zogen, soll sich ein Naturparadies entwickeln. Aktuell stehen Pflegearbeiten an. &bdquo;Der Startschuss für mehr“, macht Bürgermeister Norbert Hofnagel neugierig. Zu den Zeiten des Kalten Krieges hielt auf der gut zehn Hektar großen Fläche die Nato gen Osten Ausschau. Zwischen 1966 und 1995 unterhielt das belgische Artilleriebataillon 43A, das in Brakel stationiert war, auf dem Eggekamm eine Flugabwehrstellung, ausgerüstet mit mobilen HAWK-Flugabwehrraketen. Ebenso wie bei Tietelsen, Bosseborn und Bad Driburg. Die Bergkuppen total kahl. Die zu dem Abschnitt der Verteidigungslinie gehörende Radarstellung stand in Rheda. Gegenüber dem Sendeturm befindet sich auf der anderen Straßenseite das ehemalige Militärgelände mit alten Bunkeranlagen. Bis vor einigen zwei Jahren gab es einen Aussichtsturm, der aber aufgrund mangelnder Standsicherheit abgerissen wurde. Stadt und Kommunalpolitik strebten eine Belebung der Nato-Brache im Sinne der Naherholung und des Tourismus an. Großes Potenzial für Flora und Fauna 2022 hatte ein Planungsbüro im Auftrag der Stadt einen ersten Entwurf eines Entwicklungskonzeptes erarbeitet, das vom Fachbereich Planen und Bauen der Stadtverwaltung im Rat vorgestellt wurde. &bdquo;Im Jahr 2023 erfolgte dann ein grundlegender Rückschnitt auf der Fläche“, berichtet Bauamtsleiter Markus Blaschek. &bdquo;Die Basis für ein Pflegekonzept“, das von Landschaftsstation im Kreis Höxter in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde des Kreises und der Stadt erstellt werden sollte. Mit dem Ziel: &bdquo;Das Areal für eine dauerhafte Entwicklung fit zu machen“, erklärt Frank Grawe, wissenschaftlicher Leiter der Borgentreicher Landschaftsstation. Das Konzept werde die Grundlage einer naturnahen Entwicklung der brachliegenden Fläche, die in einem ausgewiesenen FFH-Gebiet (rund 90 Hektar) liege, sein. Das einst militärisch genutzte Areal berge ein großes Potenzial für Flora und Fauna, sagt der Experte und biete auf den kargen Böden des Sandsteins Heiden und Magerrasen. Grawe betont den sanften Übergang des freien Geländes zum Baumbewuchs des Waldes. &bdquo;Ein Lebensraum für seltene und gefährdete Arten“, merkt er an. &bdquo;Ein optimaler Lebensraum für bereits vorhandene Arten, der sich für die Ansiedlung weiterer öffnen wird“. Da ist sich Grawe sicher. Der Argusbläuling habe hier das kreisweit sein größtes Vorkommen. In den ehemaligen Löschwasserbassins, Mulden und den Böschungen, auf die sie Sonne scheint, werden sich Salamander, Geburtshelferkröte und Kammmolch wohlfühlen. Naturschutz, Holzwirtschaft und Tourismus Der Kreis werde als untere Naturschutzbehörde das Projekt, das sich in unmittelbarer Nähe zu Flächen befinde, auf denen das Gemeindeforstamt Willebadessen innovative Ideen zur Klimafolgenanpassung im Umgang mit Kalamitätsflächen umsetzt, bei naturschutzrechtlichen Fragen unterstützen. Bürgermeister Hofnagel nennt derweil Naturschutz, Holzwirtschaft und Tourismus als Dreiklang eines guten Miteinanders, blickt auf Naherholung und Umweltbildung. Das Gebiet erlebbar machen, sagt er und vergisst auch nicht, die rund 415 Meter hoch gelegenen Kuppe als Teil der deutschen Geschichte zu erwähnen, auf die er aufmerksam machen möchte. Auf zwei gut einen Kilometer langen Rundwegen werden sich in Zukunft Spaziergänger und Radler, Einheimische und Touristen Landschaft und Historie erschließen. &bdquo;Wir werden das Gelände über den Asphalt der alten Ringstraße erlebbar machen“, kündigt Hofnagel an. Schöne Ausblicke liefert die Strecke mit ihren leicht und potenziell barrierefrei erreichbaren Aussichtspunkten allemal. Grawe bescheinigt dem Gebiet gar &bdquo;parkähnlichen Charakter“. Attraktionen miteinander verbinden &bdquo;Gehölzarbeiten“, blickt sich Grawe nach der kreischenden Motorsäge um. Bis Ende Februar müssten sie beendet sein. Das Leben in Wald und Lichtung erwacht, die Vögel wollen brüten. Der Kreis als untere Naturschutzbehörde wird das Projekt bei naturschutzrechtlichen Fragestellungen unterstützen, das sich thematisch passend in unmittelbarer Nähe zu Flächen befindet, auf denen das Gemeindeforstamt Willebadessen innovative Ideen zur Klimafolgenanpassung im Umgang mit Kalamitätsflächen umsetzt. Lesen Sie auch: Geheime NATO-Raketenstation nahe Steinheim wird Naturparadies Nach und nach möchte die Stadt später ihre Attraktionen miteinander verbinden. Das Naturerlebnisgebiet in der Nähe des 138 Meter hohen Fernmeldeturms, Schmetterlingspfad, Wildgehege und das Klosterareal, die Alte Eisenbahn, Hirschstein, Karlsschanze und Drudenhöhle. Der Mensch sei Bestandteil dieser Kulturlandschaft, sagt Hofnagel. Neben der Vielfalt und Schönheit einer aufblühenden Natur möchte der Bürgermeister auch dies zeigen. &bdquo;Kindern und Jugendlichen die Natur und unsere Wurzeln erklären“, findet Bauamtsleiter Markus Blaschek ein passendes Bild. Eine erste öffentliche Vorstellung In der nächsten Sitzung des Ausschusses für bauliche und wirtschaftliche Entwicklung des Willebadessener Stadtrates wird am Dienstag, 11. März, der derzeitige Planungsstand zum ehemaligen Nato-Standort vorgestellt. .responsive23-KDmyyEiZhL8t0BOO-map-nato-gelaende-egge-willebadessen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-KDmyyEiZhL8t0BOO-map-nato-gelaende-egge-willebadessen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-KDmyyEiZhL8t0BOO-map-nato-gelaende-egge-willebadessen { padding-top: 142.86%; } }

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