Warburger Unverpackt-Laden in der Krise: Was die Inhaberinnen nun tun wollen

Warburg. Wie geht es weiter mit dem Unverpackt-Laden an der Hauptstraße in Warburg? Diese Frage stand am Mittwochabend im Mittelpunkt eines Workshops im Ladenlokal, das im Anschluss an &bdquo;Wilke Moden“ über den Hof den Eingang hat. Gemeinsam mit Kundinnen, Kunden und Interessierten sollten Antworten vorgestellt und diskutiert, Ideen eingebracht werden. Es ging schlichtweg um die Zukunft des Geschäfts. &bdquo;Gemeinsam wollen wir die Welt durch weniger Müll ein kleines bisschen besser machen“, das haben sich die Gründerinnen Ricarda Brieger, Katrin Hoppe und Ann-Kristin Brieger auf die Fahnen geschrieben. Nach einer Kampagne auf einer Crowdfunding-Plattform im Sommer 2022 im Internet eröffneten die drei jungen Geschäftsfrauen im September 2023 den Unverpackt-Laden im Innenhof des ehemaligen Brauereihauses in der Nähe des Neustädter Marktplatzes in Warburg. Im März vergangenen Jahres kam im 165 Quadratmeter großen Verkaufsraum dann noch ein kleines Café mit zehn Sitzplätzen hinzu. Doch könne es langfristig so nicht weitergehen, sagt Ricarda Brieger und startete den Aufruf: &bdquo;Gestalten wir gemeinsam die Zukunft von Papperlapack“. Denn noch scheint das andere Einkaufserlebnis in der Hansestadt noch nicht so recht angekommen. Stark schwankende Umsätze bei Papperlapack Aufgrund stark schwankender Umsätze bisher kein leichter Weg für die drei Ladeninhaberinnen. Von Anfang an sollte der Kundschaft eine Alternative zu Verpackungsmüll und Plastik geboten werden. Allerdings seien für den ein oder anderen Konsumenten noch einige Hürden abzubauen, merkt Brieger an. &bdquo;In diesen Zeiten schauen die Verbraucher zudem stärker auf ihr Geld“. Insgesamt hat die hohe Inflation die Anzahl der Unverpackt-Läden in Deutschland im vergangenen Jahr einbrechen lassen. Viele stecken in der Krise. Am Tag danach seien die Ergebnisse des Abends noch längst nicht ausgewertet, sagt Brieger. Mehr als zwei Dutzend Interessierte kamen zur Veranstaltung, weitere folgten der Diskussion daheim, online an Smartphone oder Computer. Mit der Beteiligung sind die Ladenbetreiberinnen durchaus zufrieden. &bdquo;Viele Vorschläge wurden vorgebracht“, berichtet Brieger. Mehr zum Thema: Café-Bereich im Warburger Unverpackt-Laden kommt an Modell für das gemeinschaftliche Wirtschaften &bdquo;Unter anderem steht unser Community-Modell im Raum“, sagt sie. Das Mitgliedsystem funktioniert ähnlich einem Prepaid-System. Gegen die Bezahlung eines gewissen Betrages zu Monatsanfang kann in den folgenden Wochen dann frei eingekauft werden. Ein Modell, das die Planung im Geschäft sehr erleichtern würde und bundesweit Anerkennung finde, hält Brieger gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“ fest. Im Paderborner Unverpackt-Laden werde bereits seit gut einem Jahr mit dem Modell gearbeitet, nennt sie ein Beispiel aus der Region. Dabei bleibe der Laden natürlich für alle Kundinnen und Kunden zum Einkauf offen, fügt sie, um Missverständnisse zu vermeiden, an. Die Idee eines Abo-Modells: Die Kunden können für einen bestimmten Zeitraum ein Abonnement abschließen und zahlen dafür einen entsprechenden Euro-Betrag im Monat. Auch können sich die drei Ladenbetreiberinnen eine Vereinsgründung vorstellen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und auf breitere Füße zu stellen. Anhand der Fixkosten wird berechnet, wie viele Mitglieder nötig seien, &bdquo;um unsere Kosten wie beispielsweise die Miete zu decken“. Nach der Auswertung des Abends werde es sicherlich eine Folgeveranstaltung geben, kündigt Brieger an. Ein Profi berät den Warburger Unverpacktladen Beraten vom Profi: Die Geschwister Brieger und Katrin Hoppe arbeiten mit einem Unternehmensberater zusammen. Ein Spezialist für inhabergeführte Unverpackt- und Bio- und Dorfläden. &bdquo;Mit jeder Menge Erfahrung“, sagt Ricarda Brieger. Der Coach aus Erfurt hatte auch den Info-Abend moderiert, bei dem die unterschiedlichen Ansätze des gemeinschaftsbasierten Wirtschaftens im Fokus standen. &bdquo;Wir wollen mit unseren Kunden zusammenarbeiten und ihnen nichts aufzwingen“, sagt Brieger. Den Abend am Mittwoch habe sie als motivierend empfunden, sagt Brieger. Auch weil die Teilnehmenden ihrerseits Ideen nannten und Hinweise gaben. &bdquo;Noch ist alles offen“, sagt Brieger. Doch spricht sie auch vom Gefühl, dass &bdquo;die Dinge in die richtige Richtung weisen“. Nach knapp zwei Stunden des Gesprächs und des Austauschs seien sie optimistisch, &bdquo;hoffentlich einem der genannten Modelle näher zu kommen“. Brieger betont, als eine Alternative zum herkömmlichen Einkauf, ein Laden für jedermann sein zu wollen. Die drei Geschäftsfrauen setzen auf Nachhaltigkeit und regen eine Umfrage unter den Warburger Verbraucherinnen und Verbraucher an. Der Service sei in Warburg zu wenig bekannt Dass der Service des &bdquo;Papperlapack“ vielen in der Hansestadt unbekannt sei, hatte eine Besucherin des Abends angemerkt. Wie der Abfüll- und Abholservice. &bdquo;Eine Idee aus der Kundschaft, die auf das heutige Einkaufsverhalten abzielt“, erklärt Brieger. Und die wohl den meisten nicht bekannt sei und stärker beworben werden sollte. Beim Gang in die Innenstadt könnten Behältnisse (sauber und gespült, im Laden stehen aber auch Behälter zur Verfügung) im Geschäft abgeben und nach dem Bummel oder den Besorgungen entlang der Einkaufsstraße, wieder abgeholt werden. Befüllt aus Glasbehälter des Warenangebotes. Für Spontanbesucher stehen allerdings auch Behältnisse zur Verfügung. Mehr Infos: Hier stehen die Unverpackt-Läden in OWL Der Besuch des Unverpackt-Ladens gestalte sich für manche Neukunden zu zeitaufwendig, sagt Brieger. Man benötige, &bdquo;bevor man zu uns kommt“, schon etwas mehr Planung als beim gewohnten Einkauf, der am liebsten an nur einer Stelle stattfinde. Auch wenn das Konzept begeistere, die Umstellung sei eine der Hürden, die fallen müsse, wünscht sich Brieger ein Umdenken im Käuferverhalten. Geöffnet hat der Warburger Unverpackt-Laden an der Hauptstraße 60b in der Neustadt dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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