Vier Demos an einem Tag: Tausende Teilnehmer gehen im Kreis Höxter auf die Straße

Kreis Höxter. Der große Demo-Samstag im Kreis Höxter: Drei Veranstaltungen gab es an diesem Samstag, 27. Januar, in Warburg, Bad Driburg und Höxter allein im Kreis, dazu eine vierte auf der anderen Seite der Weser in Holzminden. In Warburg, Bad Driburg und Holzminden wurde dabei ein Zeichen gegen Hetze von rechts sowie für Demokratie und Toleranz gesetzt. In Höxter haben sich erneut die Landwirte getroffen. Laut Polizeiangaben wurden bei den drei Veranstaltungen im Kreis Höxter insgesamt 2.600 Teilnehmende gezählt, allein in Warburg gingen 2.000 Menschen auf die Straße. &bdquo;Alle Versammlungen verliefen störungsfrei und friedlich“, teilte die Polizei im Anschluss mit. Organisatoren, Zeiten und Treffpunkte Warburg: Das Bündnis für Demokratie und Toleranz hatte zur Teilnahme unter dem Motto &bdquo;Warburg steht auf für Demokratie und Toleranz“ aufgerufen. Und 2.000 kamen. Rund ein Dutzend Menschen ergriffen das Mikrofon bei der Kundgebung. Es wurden zum Teil sehr persönliche Worte. Einen ausführlichen Bericht mit vielen Fotos und einem Kommentar gibt es in diesem Artikel. Bad Driburg: Das Motto der Veranstaltung lautete: &bdquo;Es ist heute 5 Minuten vor 1933.“ Das veranstaltende Bündnis sagt dazu: &bdquo;Demokratie fällt nicht vom Himmel und erfordert Werhhaftigkeit gegen ihre Feinde.“ Monika Schrader Bewermeier von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn mahnte, dass man auch die &bdquo;menschenverachtenden antidemokratischen Nazis“ im Vorfeld solange habe gewähren lassen, bis es zu spät gewesen sei. Die Polizei zählte rund 300 Teilnehmenden, die Veranstalter sprachen von einer &bdquo;tollen Resonanz“. Holzminden: 2.500 Menschen gegen Rassismus und Rechtsextremismus Es war ein starkes Zeichen. Rund 2.500 Menschen haben nach Schätzungen der Polizei in Holzminden an einer friedlichen Demonstration mit Kundgebung gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit teilgenommen. Unter dem Motto &bdquo;Holzminden ist bunt“ hatte ein breites Bündnis aus demokratischen Parteien, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und Wohlfahrtsorganisationen, den Omas gegen Rechts, dem Demokratischen Bündnis gegen Rechts sowie Vertretern und Verbänden aus Sport und Wirtschaft zur Teilnahme aufgerufen – darunter auch das Bündnis für Demokratie und Toleranz im Kreis Höxter sowie die SPD und die Grünen aus Höxter. Symbolisch begann die Kundgebung um &bdquo;fünf vor zwölf“. Als erster Redner forderte Holzmindens Bürgermeister Christian Belke ein gemeinsames Eintreten für ein &bdquo;Nie wieder“. &bdquo;Wir stehen ein für Demokratie und Menschlichkeit. Eine Selektion zwischen Deutsch und Undeutsch, zwischen lebenswert und nicht-lebenswert darf es nicht geben“, rief er den Demonstrierenden zu.“ Allein in Holzminden würden Menschen aus mehr als 100 Nationen leben, die alle die Stadt lebens- und liebenswert machen würden. Landrat Michael Schünemann erinnerte daran, dass Demokratie Engagement erfordere, während der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Schraps mit Blick auf rechtsextremistische Tendenzen ergänzte, dass Wegducken nicht gehe. Als Wirtschaftsvertreter erklärte der Holzmindener Unternehmer Carl Otto Künnecke, dass Deutschland eine Willkommenskultur brauche. &bdquo;Unsere ausländischen Mitarbeiter sind unsere Freunde.“ Zum Abschluss zogen die Demonstranten friedlich durch die Stadt. Höxter: Landwirte-Vertreter Tillmann widerspricht wütenden Bauern Die Bauernproteste reißen auch im Kreis Höxter nicht ab. Nach einem Mahnfeuer am Vortag in Beverungen demonstrierten am Samstag in Höxter mehr als 300 Landwirte und Bürger erneut gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung, von denen wie viele andere Gruppen auch die Landwirte betroffen sind. Von der Bahnhaltestelle Höxter-Rathaus aus setzten sich etwa 200 Demonstranten mit einem Protestmarsch mit Bannern, Schildern und Plakaten sowie vier Traktoren in Bewegung über die Bachstraße, die Minoritenstraße und die Corbiestraße bis hin zum Berliner Platz, wo die Kundgebung mit neun Rednerinnen und Rednern stattgefunden hat und weitere 100 Demonstrantinnen und Demonstranten hinzugestoßen sind. Aus allen Ansprachen der Rednerinnen und Redner aus der Landwirtschaft, dem Handwerk oder aber auch aus der Pflege war herauszuhören, das es längst nicht mehr nur um die Aufhebung der KFZ-Steuerbefreiung und die Steuerrückerstattung beim Agrardiesel gehe. Sie kritisierten immer wieder die Regierung, die aus ihrer Sicht das Geld am falschen Ende spare und mit dem Geld der hart arbeitenden Menschen &bdquo;unsinnige Projekte in aller Welt“ finanziere. Immer wieder, insbesondere im Protestmarsch, war &bdquo;Neuwahlen für Deutschland – die Ampel muss weg“ zu hören. Antonius Tillmann, der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter, verwarf kurzerhand seine vorbereitete Ansprache und ging auf die &bdquo;Ampel-muss-weg-Rufe“ der Demonstranten ein. Er sehe darin keinen Sinn, hoffe aber auf eine Kehrtwende der Regierenden in ihrer Politik. &bdquo;Die Angst um unsere Zukunft ist groß. Wir brauchen eine dauerhafte und verlässliche Zukunftsperspektive“, erklärte der Kreisvorsitzende der Landwirte. Hier gibt es den großen Demo-Samstag zum Nachlesen im Ticker:

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