Drachenmutter und Schweinebräter beim Weihnachtsmarkt in Warburg

Warburg. Die Trommeln schlagen, die Sackpfeifen tönen, der heiße Honigmet fließt in Strömen und in der Schweinebraterei des &bdquo;Gutmütigen Helmut“ drehen sich die Spanferkel über dem Holzgrill. Wer will, tanzt zur Musik, dann wird einem nicht kalt. Zwei Tage steht am 4. Adventswochenende der Warburger Neustadtmarktplatz zu Füßen des mächtigen Turms von St. Johannes Baptist im Zeichen der 2. &bdquo;Weyhnacht zu Warburgum“. Je dunkler es draußen am Himmel wurde, desto mehr füllte sich der Neustadtmarktplatz. Über 1.000 Besucher waren schon am Samstag dabei. Bis Sonntag, 18 Uhr, können sich Besucher auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt bei 25 Marktbeschickern und rund 80 mittelalterlich gewandeten Mitwirkenden in eine Zeit entführen lassen, als Weihnachten noch auf Straßen und Plätzen gefeiert wurde. Weihnachten unter freiem Himmel Im Mittelalter wurde Weihnachten nämlich vor allem draußen unter freiem Himmel gefeiert. Weihnachtsmärkte, Festumzüge und Krippenspiele fanden auf den Straßen und in der Kirche statt. Das weihnachtliche Familienfest mit Tannenbaum und Festessen, wie wir es heute kennen, kam erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Ein echter Hingucker der diesjährigen Weyhnacht zu Warburgum war &bdquo;Drachenmutter“ Lisa Marie Bremer (21) aus Angerstein, einem Ortsteil von Nörten-Hardenberg. &bdquo;Ich habe sieben Drachen und ein Einhorn, und dies ist Drachenbaby Nalath, an dem ein halbes Jahr gearbeitet habe“, erzählt die Auszubildende zu Medizinisch-technischen Assistentin. Ihre Drachenfiguren sind aus Moosgummi gefertigte Handpuppen, die sich wie ein Rucksack auf den Rücken schnallen lassen und deren Meter langer Schwanz sich um den Körper der Trägerin wickelt. Auf Rentierfell im Zelt schlafen Fellhändler Lars Penkul, alias Lasse Kaumhaar aus Groß Dahlum im Landkreis Wolfenbüttel übernachtet auch bei zweistelligen Minusgraden in seinem Marktzelt. Der Marktbeschicker handelt mit Rentierfellen. Die halten richtig warm. &bdquo;Ich habe hier hinten eine kleine Koje, dort habe ich ein Fell zum Draufliegen und eines zum Zudecken, mehr ist nicht nötig“, sagt der Händler. Rentierfelle verfügen über eine enorme Isolationswirkung und halten bei kalten Wintertagen besonders warm. Das Fell von Rentieren hat sehr viele Haare, die innen hohl sind. Dadurch können sie Wärme sehr gut speichern und selbst im kalten skandinavischen Winter bleibt man damit schön warm. Etwa 200 Euro muss man für ein Fell anlegen. Angesichts der explodierenden Gaspreise hat sich so ein Fell schnell amortisiert. 2019 hatte Jürgen Wiedemeier, Betreiber der Warburger Likörmanufaktur erstmals einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in der Hansestadt organisert. &bdquo;So ein Event passt einfach gut nach Warburg und darum wollen wir das auch für das vierte Adventswochenende fest installieren“, sagt Wiedemeier. In den letzten beiden Jahren musste der Markt wegen Corona abgesagt werden. Im nächsten Jahr wird die Weynacht zu Warburgum allerdings aus einem anderen Grund verschoben. Nächster Markt erst wieder 2024 &bdquo;In 2023 fällt Heiligabend auf den vierten Adventssonntag und darum haben wir entschieden, erst wieder 2024 einen Markt zu veranstalten“, erklärt Wiedemeier. 2024 fällt Heiligabend auf einen Dienstag und dann wird am 4. Adventswochenende, Samstag, 21. und Sonntag, 22. Dezember, die Weyhnacht zu Warburgum gefeiert. In diesem Jahr gab es an drei Adventssonntagen drei unterschiedliche Weihnachtsmärkte in Warburg. Im nächsten Jahr wird es dann nur den Warburger Wintergenuss am 2. Adventswochenende auf dem Neustadtmarktplatz und eine Woche drauf den Alle-Jahre-wieder-Weihnachtsmarkt auf dem Altstadtmarktplatz geben.

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