Zusätzliche Angebote für Bahnfahrer in Warburg

Warburg. Die Hansestadt Warburg soll besser an den Fernverkehr angeschlossen werden. Geplant ist, den RRX zwischen Kassel, Warburg, Paderborn und Hamm künftig stündlich fahren zu lassen. Eine Forderung, die es schon seit längerem gibt. Auch zusätzliche Spätverbindungen sind geplant. Im Gegenzug sollen allerdings andere Zugverbindungen eingeschränkt werden. Das geht aus einer Beschlussvorlage des Nahverkehrsverbandes Westfalen-Lippe (NWL) hervor. Es war schon lange Ziel der Verkehrsverbünde, den neuen RRX öfter fahren zu lassen. Das Problem bestand zunächst darin, dass gar nicht genügend Züge dafür vorhanden waren. Weil der Hersteller Siemens aufgrund von anfänglichen Lieferschwierigkeiten am Ende zwei zusätzliche Züge auslieferte, ist diese Hürde genommen. Der Zug ist inzwischen da. Geplante Umsetzung Umgesetzt wird die Taktverdichtung nach den Plänen des NWL allerdings erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 – obwohl die Umstellung ursprünglich bereits für Ende vergangenen Jahres vorgehen war. Hintergrund sind die zahlreichen aktuellen und geplanten Baustellen auf der Strecke. So soll der RRX ab Juni diesen Jahres aufgrund einer Baustelle für fast anderthalb Jahre über Unna umgeleitet werden. Zudem brauche das Unternehmen Abellio eine lange Vorlaufzeit von 18 Monaten, um zusätzliches Personal zu akquirieren und zu schulen, heißt es in der Vorlage. Denn für die zusätzlichen Zugverbindungen müsse Abellio in Kassel einen weiteren Personaleinsatzstandort aufbauen. All das brauche Zeit. Ausgenommen vom Stundentakt sind nur die IC-Verbindungen auf gleicher Strecke. Die sogenannte Mitte-Deutschland-Verbindung wird es auch in Zukunft geben. Ausgleich für Mehrkosten Die Mehrkosten für die zusätzlichen RRX-Verbindungen sollen durch Einsparungen bei anderen Zugverbindungen aufgefangen werden. So soll die Regionalbahnlinie RB 89 zwischen Warburg und Paderborn auf den Wochenend-Spätzug reduziert werden. Die Regionalexpresslinie RE 17 wird dann von Hagen kommend in Warburg enden. Hier soll dann ein Anschluss nach Kassel Wilhelmshöhe und zurück bestehen. &bdquo;Das Zugangebot zwischen Hagen und Warburg bleibt unverändert", erklärt Sachbearbeiter Thomas Ressel in der Vorlage, die die NWL-Versammlung während ihrer Sitzung am Donnerstag beschließen soll. Insgesamt würden mit dieser Umstellung der Zugverbindungen ab 2023 jährlich etwa 50.000 Euro eingespart. &bdquo;Mit den Einsparungen soll versucht werden, das bestehende Angebotsloch mittags zwischen Warburg und Kassel zu schließen", heißt es im Handlungsansatz der Vorlage. Um den Fahrgästen in Warburg, die möglicherweise ihren Anschluss verpasst haben, am Mittelbahnsteig eine komfortable Wartemöglichkeit zu bieten, plant der NWL dort eine beheizbare Glaswartehalle mit Tür und Sitzmöglichkeiten errichten zu lassen. Kostenpunkt für dieses Vorhaben: rund 250.000 Euro. Das Geld müsste als Förderung an die DB Station & Service weitergegeben werden. Ein Bistro am Bahnhof gibt es bislang immer noch nicht. Pläne für die Zukunft Zusätzlich zum Stundentakt des RRX ist für einen späteren Zeitpunkt auch geplant, eine Spätverbindung anzubieten, die zwischen 22 und 23 Uhr ab Kassel Wilhelmshöhe beziehungsweise Paderborn startet. Auch bei der Linie RE 82 von Altenbeken nach Bielefeld könnte dann der Takt verdichtet werden. Abhängig sind die Pläne allerdings von der finanziellen Entwicklung Der RRX, der seit Dezember 2018 Warburg anbindet, gilt als das bedeutendste Schienenverkehrsprojekt in Nordrhein-Westfalen und soll den Regionalverkehr quantitativ und qualitativ verbessern. Er bietet den Fahrgästen einen besseren Fahrkomfort. Dazu gehören kostenloses WLAN im Zug, niveaugleiche Einstiege, eine Spaltüberbrückung an allen Türen, neuartige Scheiben für besseren Mobilfunkempfang, Steckdosen und Leseleuchten an fest installierten Sitzen, ein geringer Geräuschpegel, Videoüberwachung und moderne Fahrgastinformationssysteme.

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