Das sind die Pläne für die Anlage rund um die Holsterburg in Warburg

Warburg. Knapp 400.000 Euro wird es kosten: Die Holsterburg soll für Touristen und Interessierte erlebbar gemacht werden. Die Ausgrabungsstätte der Ruine zwischen Warburg und Calenberg war für die Archäologen eine Sensation. Denn das mittelalterliche Bauwerk ist die nördlichste achteckige Burg im deutschsprachigen Raum. Im Planungsausschuss wurden jetzt die Pläne der Außenanlage vorgestellt. Bis Ende des Jahres könnten die Arbeiten abgeschlossen sein, sagte Ulrich Klare vom städtischen Bauamt. Seit 2010 gingen die Fachleute der LWL-Archäologie für Westfalen dem Aufbau der Achteckburg auf den Grund. Die freigelegten Fundamente und Räume gaben Aufschluss darüber, wie die Anlage im 13. Jahrhundert ausgesehen hatte. Auch naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Landschaft, in der die Burg zu ihrer Entstehungszeit eingebettet war, wurden dokumentiert. "Diese Burg ist etwas Einzigartiges in Europa" Der Warburger Stadtrat hatte im Mai vergangenen Jahres entschieden, die Ausgrabungsstätte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Um sie der Nachwelt zu erhalten, wäre es als Alternative das Einfachste gewesen, den alten Zustand vor den Grabungen wiederherzustellen und die Burg unter einem Erdhügel verschwinden zu lassen. Doch die Achteckburg zog nicht nur Forscher an, bei den Tagen der offenen Tür kamen viele Interessierte. "Diese Burg ist etwas Einzigartiges in Europa", hatten die Fachleute des LWL immer wieder betont. Dieser Bewertung schlossen sich Rat und Stadtverwaltung an. Die Holsterburg sollte in das touristische Angebot der Stadt einbezogen werden. Über eine Länge von 135 Meter wird ein verfestigter Rundweg die Besucher um die Holsterburg herumführen. "Info-Tafeln, Ruhebänke und Sitzgruppen werden den Weg säumen", kündigte Planer Frank Laudage vom Warburger Büro für Bauwesen an. Zwei Plattformen an der nördlichen und südlichen Seite der Ruine werden Einblicke gewähren. Aus 2,50 Meter Höhe werden Besucher einen Blick ins Innere der Burg werfen können. Über den angrenzenden Wirtschaftsweg können Besucher auch mit Fahrzeugen zur Holsterburg gelangen. Der Zugang dafür führt über den Calenberger Bach, der daher auf fünf Meter verrohrt werde, erklärte Laudage. Auto-Stellplätze an der Anlage wurden eingeplant, eine Möglichkeit zum Abstellen von Fahrrädern soll noch geschaffen werden. Eine Einfriedung des Geländes ist nicht vorgesehen. Wallanlage um die Holsterburg Das erhaltende Mauerwerk soll für Besucher sichtbar bleiben. Dazu wird seitlich an der Burg Erde abgegraben. Der Aushub wird auf der Anlage verbleiben und auf drei Seiten der Burg einen Wall bilden, "der sich an die Landschaft anschmiegt", informierte Frank Laudage. Die Höhe des Walls werde etwa zwei Meter betragen. Größere Steinblöcke, die bei den Erdarbeiten gefunden werden, sollen in Absprache mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe aufgeschichtet und in der Anlage platziert werden. Die Mauern der Burg werden saniert. Damit wurde der Karlsruher Erwin Schwing, Professor für Architektur und Bauwesen, betraut. Ulrich Klare von der Bauverwaltung erläuterte, dass das Mauerwerk konserviert werden solle. "Die Mauerkrone wird so gestaltet, dass Regenwasser ablaufen und nicht ins Mauerwerk eindringen kann." Die Kosten "Die Konservierung der Burgmauern wird 185.000 Euro kosten", informierte Ulrich Klare die Ausschussmitglieder. Für die Außenanlage seien 213.000 Euro eingeplant. Aus Fördermitteln seien der Stadt 182.000 Euro zugesagt. "So bleiben der Stadt als Eigenanteil für das Projekt 216.000 Euro", rechnete Bürgermeister Michael Stickeln vor. Die Holsterburg-Ruine solle nach Umsetzung ein Archäologiedenkmal von europäischem Rang werden. Die Ausschreibungen der Arbeiten sollen im Mai beginnen.

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