Feuer zerstört Maschinenhalle

Bonenburg. Vom Betreiber wird der Schaden auf rund eine Million Euro geschätzt: Am Mittwochabend brannte die Halle des Unternehmens Biokraftstoffe Warburg an der Bellinggradtstraße in Bonenburg komplett aus. Zu dem Großbrand rückte die Feuerwehr gegen 21.30 Uhr aus. Ein Mitarbeiter der Firma hatte die Flammen in der Maschinenhalle bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Beim Eintreffen der Rettungskräfte brannte das Gebäude bereits in voller Ausdehnung.Das Feuer war in der 28 Mal 36 Meter großen Maschinenhalle ausgebrochen. In der Halle befanden sich eine Holzverstromungsanlage sowie eine Anlage zur Herstellung von Biodiesel. Das Feuer zerstörte die Halle und die Anlagen vollständig. Menschen kamen nicht zu Schaden. Personen befanden sich nicht im Gebäude. Vorsichtshalber war die Familie des Eigentümers aus dem der Halle benachbarte Wohnhaus evakuiert worden."Ein problematisches Feuer", sagte Einsatzleiter Josef Wakob noch in der Nacht an der Brandstelle. Denn man habe zunächst mit der Gefahr einer Explosion rechnen müssen: Nach ersten Berichten sollten in der Halle mehrere Tausend Biokraftstoff in großen Tanks lagern. Auch Acetylenflaschen wurden vermutet. Ein beißender Geruch hatte sich über das Gelände gelegt. "Es roch stark nach Bioalkohol", sagte der Warburger Wehrführer. Deswegen seien gleich mehrere Löschzüge alarmiert und der Gefahrenzug aus Steinheim hinzugezogen worden. Aus Lichtenau wurde neben dem Drehleitereinsatzfahrzeug aus Warburg eine weitere Drehleiter zum Einsatzort gerufen, die aber nicht zum Einsatz kamen.Zudem war die brennende Halle, wenige Meter an der Bahnlinie zwischen Warburg und Altenbeken gelegen, nur über einen asphaltierten Feldweg zu erreichen. Da die Straße zum Unternehmen äußerst schmal ist, gab es für die Löschfahrzeuge große Probleme bei der Anfahrt. Die Bahnstrecke musste für die Zeit der Löscharbeiten gesperrt werden. "Ein 15.000-Liter-Tank, der hinter der Halle stand und voll gewesen sein sollte, wurde kühl gehalten", sagt Wakob.Zur Brandbekämpfung wurden Feuerwehrkräfte aus Warburg und Lichtenau eingesetzt. Nach gut eineinhalb Stunden waren die Flammen gelöscht, auch gab die Einsatzleitung nach Messungen der Umgebungsluft Entwarnung. Dennoch waren rund 110 Feuerwehrleute bis in den Morgen damit beschäftigt, auch die letzten Glutnester zu löschen, die immer wieder aufflackerten. Selbst am gestrigen Nachmittag hatte die Brandwache der Bonenburger Löschgruppe noch mit kleineren Feuern zu tun.Aus zwei Feuerlöschteichen pumpten die Wehrleute Wasser ab und führten es über Schläuche an den Brandherd. "Zudem wurden Tanklöschfahrzeuge nach vorne gezogen und entleert", berichtete Wakob. Insgesamt waren 20 Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren vor Ort."Schwierigkeiten bei den Löscharbeiten bereiteten auslaufende Biokraftstoffrückstände, die sich mit dem eingesetzten Löschschaum vermischten", sagte Wakob. Ein Mix aus Löschwasser, Löschschaummittel und den Rückständen aus der Halle floss vom Gelände in einen parallel zur Straße verlaufenden Graben, der zusätzlich gespeist von einem natürlichen Wasserzufluss in Richtung der Naure führte. "Und dann in irgendeinem Teich ein Fischsterben ausgelöst hätte", merkte Wakob an. Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde waren vor Ort, um ein Einsickern in den nahe gelegenen Bachlauf zu verhindern.Auf der angrenzenden Wiese hoben die Feuerwehrleute mit Hilfe eines Baggers Mulden aus, in denen sich das Gemisch sammelte. Um ein Überlaufen zu verhindern, fuhr ein Landwirt mit seinem Güllewagen vor, der das abgepumpte Wasser aus den Auffangbecken regelmäßig ins Klärbecken der Ziegelei Lücking abtransportierte. Am Morgen übernahm dann eine Fachfirma die Entsorgung. Einsatzleiter Josef Wakob zeigte sich glücklich, dass der Einsatz so glimpflich endete. "Wären die Tanks der Biokraftstoffanlage gefüllt gewesen", so Wakob, "hätte es leicht zu einer Katastrophe kommen können". Angaben zur Brandursache können derzeit noch nicht gemacht werden. Die Kriminalpolizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen auf.

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