Bonenburg

Vereinigte Volksbank überprüft Filialnetz

Mit dem neuen Jahr machte die Bonenburger Geschäftsstelle dicht / Verändertes Kundenverhalten zwingt zur Schließung

Bankvorstand: Birger Kriwet. | © FOTO: NW

07.01.2015 | 07.01.2015, 07:02

Bonenburg (scho). Die Vereinigte Volksbank dünnt ihr Filialnetz aus: Die Schließung der Filiale in Bonenburg zum Jahresende ist ein Anfang. Aktuell können Volksbankkunden noch in 27 Geschäftsstellen zwischen Steinheim und Warburg ihre Bankgeschäfte erledigen. Doch weitere Filialen stehen auf dem Prüfstand. "Es gibt einige, über die wir diskutieren", sagt Bankvorstand Birger Kriwet mit Blick auf die Entwicklungen im Bankwesen gegenüber der NW. Er könne weitere Filialschließungen nicht ausschließen.

Mitte Oktober sei die Entscheidung, zum Jahresende den Geschäftsbetrieb in der rund 1.100 Einwohner zählenden Ortschaft Bonenburg aufzugeben, den Genossenschaftsvertretern im Ort mitgeteilt worden, danach seien die Kunden angeschrieben und informiert worden, sagt Kriwet. Natürlich habe die Schließung Bedauern ausgelöst. Betriebswirtschaftliche Aspekte hätten den Aufsichtsrat bewogen, dem Vorschlag des Vorstands zu folgen.

Das Verhalten der Kunden habe sich verändert, der Bankbesuch für Zahlungs- und Buchungsgeschäfte verringere sich. "Viel mehr Geschäfte werden heute über Internet und Telefon getätigt, als dass die Kunden in die Bank kommen", sagt Kriwet. Es sei der Spagat zwischen traditioneller Kundennähe auf den Dörfern und wirtschaftlicher Verantwortbarkeit, sagt der Bankvorstand. Es müsse in jedem Einzelfall gesehen werden, wie sich die Nutzung in den einzelnen Filialen entwickele, ob Öffnungszeiten verringert oder "wenn es nötig ist" eine Geschäftsstelle geschlossen werde.

In Bonenburg schlugen betriebswirtschaftlich besonders die IT-Kosten zu Buche. Daher wird auch kein Geldautomat im Ort verbleiben. Zudem sei das Gebäude der Volksbank, das jetzt veräußert werden solle, renovierungsbedürftig gewesen, sagt Kriwet. Die Bankkunden aus Bonenburg werden in die neue Scherfeder Geschäftsstelle gehen müssen, in die auch die langjährige Mitarbeiterin Hiltrud Lucke wechselte.

Seit 1879 Jahren gab es in Bonenburg eine Bank. Der damalige Spar- und Darlehnskasse verschmolz in den 1960er Jahren mit der Spar- und Darlehnskasse Rimbeck. Wenig später folgte der Zusammenschluss mit der Spar- und Darlehnskasse Scherfede. 1997 entstand aus der Fusion mit der Volksbank Warburg die Volksbank Warburg-Scherfede. 2002 schlossen sich die Volksbanken in Warburg und Borgentreich zur Volksbank Warburger Land zusammen. Die heutige Genossenschaftsbank unter dem Namen Vereinigte Volksbank entstand vor vier Jahren aus den Volksbanken in Warburg, Brakel, Bad Driburg und Steinheim und zählt bei einer Bilanzsumme von 983 Millionen Euro aktuell 36.500 Mitglieder.