Warburg

Immer weniger Mitglieder

Warburger Kreisverband im Deutschen Roten Kreuz hält Rückschau und blickt nach vorn

Kreisverbandsarzt Dr. Ulrich Fiege (v. l.), Schatzmeister Rainer Bluhm, Präsident Dr. Hermann Janning, der Heinz Marquardt für seine 40 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit im DRK auszeichnete, Vorsitzender Günter Kohaupt und seine neue Stellvertreterin Gabriele Klare, Schriftführer Martin Wrede und der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit Johannes Sonntag, stellvertretende Kreisrotkreuzleiterin Jennifer Weiffen und Kreisrotkreuzleiterin Silke Schneider, DRK-Geschäftsführer Joachim Rempe, Kreisrotkreuzleiter Holger Schütze und sein Stellvertreter Stefan Heinemann, der für 25 Jahre im Ehrenamt ausgezeichnet wurde. | © FOTO: DIETER SCHOLZ||

04.02.2014 | 04.02.2014, 00:31

Warburg. Hoher Besuch beim Mitgliedertreffen des Warburger Kreisverbandes im Deutschen Roten Kreuz (DRK): Der Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Hermann Janning, folgte am Freitagabend in der Kreisgeschäftsstelle an der Landfurt den Jahresberichten von Vorstand und Geschäftsführung.

Ein Neuer, der seine 38 Kreisverbände nun nach und nach kennenlernen möchte: Erst seit Ende November ist Janning im Amt. "Nach gut zwei Monaten kann ich sagen: Es macht mir Freude", bekundete der DRK-Präsident vor den rund 80 versammelten Warburger Rotkreuzlern im Schulungsraum der Kreisstelle. Janning steht zwischen Gelsenkirchen und Warburg, Münster und Siegen 292.000 DRK-Mitgliedern vor und war vor seiner Präsidentschaft Oberkreisdirektor im Kreis Soest und 17 Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Wuppertal und später der Stadtwerke Duisburg. 2012 gründete er eine eigene Unternehmensberatung.

Es seien die persönlichen Erlebnisse, die ihn im Amt bestärkten, sagte der Soester in seinem Grußwort. "Eine Organisation, mit der man sich identifizieren könne", sei besonders oft von jungen DRK-Helfern zu hören, berichtete Janning.

Die Bedingungen der Arbeit veränderten sich zusehends, bemerkte der DRK-Präsident. Die kommunale Hand zöge sich mehr und mehr zurück, da seien die Wohlfahrtsverbände gefordert, Aufgaben zu übernehmen. "Wir brauchen eine Vielzahl an Ehrenamtlichen und an Hauptamtlichen", sagte Janning und forderte von beiden gegenseitige Toleranz ein.

Das DRK finanziere sich aus staatlichen Geldern, aus Spenden der Bürger und aus Leistungsentgelten. "Letztlich alles öffentliche Gelder", bilanzierte Janning. Da gelte der Grundsatz "mindestens so wirtschaftlich zu sein wie ein privates Unternehmen". Janning appellierte, in dieser Situation die Strukturen des Verbandes zu überprüfen. "Wie stellen wir uns vor, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und unsere Aufgaben wahrzunehmen", fragte er und beschwor das Prinzip der Subsidiarität. "Der Landesverband wird die Kreisverbände dort unterstützen, wo sie an ihre Leistungsgrenzen stoßen." Diese Hilfe müsse von der Basis aber auch angenommen werden. Der Kern des Verbandes sei die ehrenamtlich geleistete Arbeit. Allerdings sei die Anzahl der Mitglieder im vergangenen Jahrzehnt "kontinuierlich gesunken". Diese Entwicklung umzukehren, sei Aufgabe des Landes- und der Kreisverbände. "Unter welchen Bedingungen sind junge Menschen bereit mitzuwirken", sei eine Frage, die sich in der Mitgliederwerbung vor Ort stelle. "Wenn wir weiter schrumpfen, sind wir auf Dauer nicht lebensfähig", machte Janning die Brisanz deutlich.

Dass das starke Ehrenamt das Markenzeichen des DRK auch im Kreis sei, betonte die stellvertretende Landrätin Carola Breker. Angesichts des demografischen Wandels und der gestiegenen Anforderungen seien die Bestrebungen zur Fusion der beiden Kreisverbände Warburg und Höxter zu begrüßen. "Es ist aber auch notwendig, die Mitglieder auf diesem Weg mitzunehmen", so Breker. Sie hoffe, "dass in 2014 die Fusionsgespräche zu Ende gebracht werden".

Doch die Bemühungen stagnieren: Die "intensiven Gespräche der Arbeitsgruppe", die eine Zusammenlegung vorbereiten soll, "haben noch zu keinen konkreten Ergebnissen geführt", berichtete Günter Kohaupt, Vorsitzender des Warburger DRK. Gründlichkeit gehe in der Frage der Zusammenlegung vor Schnelligkeit, gab Kohaupt die Maxime weiter. In 2014 werde die praktische Zusammenarbeit der Mitarbeiter und Helfer erweitert, gemeinsame Einsätze und Aktionen seien geplant.

In seinem Bericht bestätigte Kohaupt sinkende Zahlen im Bereich der Fördermitglieder. Waren es im Jahr 2007 noch 2.788, so zählten die Verantwortlichen im Dezember 2013 nur noch 2.223 DRK-Mitglieder im Warburger Land. Bei den Helfern blieb dagegen die Anzahl mit 180 engagierten Frauen und Männern im Vergleich zum Jahr 2012 konstant.

Aus dem Vorstand des Warburger Kreisverbandes schied Monika Jäger aus. Ihre Nachfolgerin im Amt der zweiten Vorsitzenden ist Gabriele Klare vom DRK-Ortsverein Bühne.