Steinheims Prinz Karneval freut sich auf die „schönsten 55 Meter überhaupt“

Steinheim. In Höxter sorgt er beruflich für Strom, in Steinheim leidenschaftlich gern für Frohsinn: Alexander Hannibal regiert als Karnevalsprinz die Emmerstadt und weiß sich für das jecke Amt durchaus sattelfest. Passend zum Motto &bdquo;Goldrausch im Emmertal – drei Man teou für ein Halleluja“ verteilt er derzeit in der ganzen Stadt unzählige &bdquo;Goldstücke“ in Form von süßen Sahnebonbons, und hat einen wahrlich straffen Terminkalender zu meistern. Darin steht für Hannibal auch ein ganz besonderer Termin: &bdquo;Das Stärken der Demokratie“, wie der 29-Jährige sagt. Herr Hannibal, wie sehr steht Steinheims Prinz in dieser Session unter Strom? Alexander Hannibal: Mit dem Rosenmontag am 3. März läuft die Session dieses Mal vergleichsweise lang, und dennoch stehen jede Woche deutlich mehr Termine als Tage auf dem Plan. Denn weil wir etwas mehr Zeit haben, können wir zusätzliche Termine wahrnehmen, für die nicht in jeder Session zeitlich Platz ist: So haben mein Hofmarschall Karsten Husemann und ich beispielsweise vor einigen Tagen den Spielmanns- und Fanfarenzug Ottenhausen beim Proben überrascht – ein großer Spaß. Wie lässt sich ein solch voller Terminkalender mit dem Arbeitgeber vereinbaren? Mit meinem Arbeitgeber lässt es sich gut vereinbaren, dass ich ab und zu etwas eher Feierabend mache und mir hier und da einzelne Tage ganz freinehme, um auch mal durchatmen zu können oder in Ruhe telefonische Absprachen mit den ganzen Akteuren zu treffen, für die während der Termine und Veranstaltungen an den Abenden keine Gelegenheit bleibt. Und über die tollen Tage habe ich in den Vorjahren ohnehin immer Urlaub genommen – natürlich auch dieses Mal. Auch interessant: Nach Anschlägen: Wie die Karnevalsumzüge im Kreis Höxter gesichert werden sollen Sie leiten bei Westfalen-Weser die Betriebsstelle Höxter. Was, wenn während des Steinheimer Galaabends in Höxter der Strom ausfällt? Dann habe ich mein Team in Höxter, das sich darum kümmert. Meine Mitarbeiter haben mir schon gleich nach der Proklamation gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll – sie halten den Strombetrieb in Höxter schon hoch. Sie haben nach Ihrer Proklamation gesagt, dass mit dem Tragen der Prinzenkappe ein unausgesprochener, lang gehegter Traum in Erfüllung geht. Wieso gab es diesen Wunsch, Steinheims Prinz zu sein? Dieser Wunsch schlummerte eher unbewusst in mir. Ich hatte nie damit gerechnet, wirklich gefragt zu werden – es war eine große Überraschung. Als ich es dann wusste, fühlte es sich wie eine Bestimmung an – ich musste nicht lange überlegen und habe schnell zugesagt. Als Prinz habe ich die Aufgabe, den Steinheimer Karneval zu repräsentieren – das kann ich. Der Präsident hätte mich auch sicherlich nicht ausgesucht, wenn er sich nicht sicher wäre, dass ich die Aufgabe gut erfülle. Ich bringe dafür meine eigene Dynamik mit und trage den Karneval einfach im Herzen. Von Elferratssitzungen bis hin zum Beller Kappenfest warten auf Sie ganz unterschiedliche Termine – und für eine Tollität ein bislang fast einzigartiger: die Bundestagswahl inmitten der heißen Karnevalsphase. Gehen Sie dann mit Prinzenkappe zur Wahl? Ja. Ich habe einen extra Termin im Kalender, der da heißt: &bdquo;Der Prinz geht wählen“. Das tue ich, um die Demokratie in unserem Land zu stärken. Und ich hoffe, dass sich viele Menschen an der Wahl beteiligen werden. Lesen Sie auch: Kreis Höxter: Karnevalisten müssen auf kostenlose Kondome verzichten Auf welchen Moment freuen Sie sich als Prinz am meisten? Mein absoluter Glanzpunkt werden die schönsten 55 Meter überhaupt sein: der Gang beim großen Galaabend durch die Halle hinauf auf die Bühne – mit meiner bezaubernden Prinzessin. Kennen Sie Ihre Prinzessin schon – und weiß sie selbst auch schon von ihrem Glück? Ja, und ja. Intern, im engsten Kreis, ist sie schon bekannt. Für alle anderen wird das Geheimnis aber natürlich erst während des Galaabends gelüftet. Passenderweise sind Sie vor elf Jahren Elferrat geworden. Wie sehr passt darüber hinaus das (Bühnen-)Motto des Wilden Westens dieses Jahr zu Ihnen und Ihrem Prinzenamt? Ich saß immerhin schon mal auf einem Pferd (lacht), und ich glaube, dass sich mit diesem Thema eine richtig schöne Bühne in der Stadthalle gestalten lässt. Ich bin auf die Details und den Thron für meine Prinzessin und mich beim Galaabend sehr gespannt. Schon seit der Prinzenkürung ist das Motto sehr präsent – wir selbst greifen das Thema immer wieder auf, indem wir beispielsweise &bdquo;Goldstückchen“ bei unseren Terminen verteilen.

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