Steinheimer Traditionsgaststätte Frankenburg soll verkauft werden

Steinheim. Die Frankenburg in Steinheim war für Jahrzehnte ein Garant für gutes, bürgerliches Essen ganz im Stile bayerischer Wirtshauskultur, niveauvolle Familienfeiern und so manche Karnevalsparty. Doch in jüngerer Vergangenheit lief es nicht mehr so gut. Corona hatte der Branche insgesamt hart zugesetzt, die negativen Kritiken für das Steinheimer Traditionsgasthaus mit angeschlossener Bowlingbahn auf Gastro-Bewertungsportalen häuften sich. Erst zu Beginn des Jahres 2023 hatte sich eine Steinheimerin als neue Pächterin vorgestellt und war mit großen Ambitionen gestartet. Neben dem Restaurantbetrieb freute sie sich auf das Grillen im gemütlichen Biergarten, Feiern im Festsaal für rund 80 Personen aber auch das Catering-Angebot außer Haus. Die Steinheimer wiederum freuten sich über den Neustart und auch die Eigentümerfamilie bat damals, der neuen Betreibern das notwendige Vertrauen zu schenken und ihr eine Chance zu geben, wie sie auf der Homepage schrieb. &bdquo;Wir alle wissen, wir schwer zur Zeit die Situation in der Gastronomie ist und schon einige Betriebe in der Umgebung aufgegeben haben“, hießt es in dem Eintrag. Das solle nicht noch diesem Wirtshaus passieren. Kritische Gäste Es lief allerdings nicht rund. Zwar waren die Bewertungen des Gasthauses insgesamt sehr gut, doch es häuften sich zuletzt die Beschwerden. &bdquo;Alles insgesamt eine Riesenkatastrophe. Saal bestellt, dort angekommen, war er doch belegt. Dann nach vorne gesetzt worden, auf das erste Bier 1,5 Stunden gewartet“, schreibt ein Nutzer auf &bdquo;nicelocal.com“ im Januar 2023. Auf &bdquo;restaurantguru.com“ berichtet eine Besucherin im Herbst 2023, dass zwar das Essen sehr lecker gewesen sei, sie aber mehrere Stunden darauf warten musste. Für 18.30 Uhr sei der Tisch reserviert worden, um 18.45 Uhr die Essensbestellung aufgenommen. Um 21 Uhr seien die ersten Teller gekommen. &bdquo;Bis alle ihr Essen hatten war es halb 10 – der Jüngste (5) bekam sein Essen als letzter“, heißt es in der Bewertung. Eigentümer bedauern Auch die Eigentümerfamilie war schließlich unzufrieden und reagierte mit der Schließung. &bdquo;Leider hat uns die Entwicklung der letzten Monate im Wirtshaus und der Bowlingbahn dazu veranlasst, sämtliche Vereinbarungen mit der Pächterin aufzuheben“, heißt es seit Spätherbst auf der Homepage. &bdquo;Wir bedauern ausdrücklich den Ärger, den manche Gäste mit dieser Entwicklung hatten“, schreibt die Familie, die für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, weiter. Doch es sollte weitergehen. &bdquo;Wir arbeiten an einem tragfähigen Konzept die Frankenburg weiterzuführen“, kündigte die Familie an. Immerhin: Im Januar wurde damit begonnen, die 2008 gebaute Bowlingbahn wieder in Ordnung zu bringen und den Reparaturstau zu beseitigen, wie das Team der Bowlingbahn auf Facebook schreibt. Unter anderem musste die Technik komplett gewartet und die Bahnen grundgereinigt und geölt werden. Teilweise musste Bowlingkugeln und Sportschuhe neu angeschafft werden. Seit Februar rollt die Kugel zumindest am Wochenende wieder. Nun soll das gesamte 2.076 Quadratmeter große Grundstück samt mehrerer Gebäude verkauft werden. Eine entsprechende Anzeige findet sich auf mehreren Immobilienportalen. Im Exposé wird auch auf Details eingegangen. 1954 war das ursprüngliche Gaststättengebäude errichtet worden. Mehrmals angebaut &bdquo;Im Erdgeschoss des Gebäudekomplexes befinden sich zurzeit die Räume einer Gaststätte und eines Restaurants, die 1994 um einen Anbau erweitert wurden. Dieser Teil des Gebäudes ist voll unterkellert“, heißt es in der Verkaufsanzeige. 1994 wurde ebenfalls der Biergarten errichten. Der große Festsaal wurde um 2010 gebaut. &bdquo;Die verschiedenen Bereiche können über eine großzügige und gut eingerichtete Küche bewirtet werden. Im Obergeschoss der Gaststätte befinden sich Räumlichkeiten, die als Lagerfläche oder Gästezimmer genutzt werden können“, wirbt die OWL-Immobilien GmbH, eine Tochter der Verbundvolksbank OWL, neben vielen weiteren Details im Inserat. Um Gebäude und Grundstück zu erwerben, soll der Käufer 625.000 Euro auf den Tisch legen.

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