Steinheim

Trianel will auch mit 1.500-Meter-Abstand bauen

Windenergie: Projektplaner stellt der Verwaltung sein aktuelles Vorhaben und hält selbst drei Windräder im Steinheimer Becken für wirtschaftlich

Hier sollen sich Windräder drehen: Das Steinheimer Becken sieht das Unternehmen Trianel als möglichen Standort für Windkraftanlagen. | © Foto: Madita Schellenberg

03.07.2017 | 03.07.2017, 18:00

Steinheim. Auch wenn der Abstand zwischen Windrädern und Wohnbebauung nach dem Willen der neuen CDU-FDP-Landesregierung auf 1.500 Meter angehoben wird, will der Projektplaner Trianel einen kleinen Windpark im Steinheimer Becken errichten. Diese Absicht unterstrich Unternehmensvertreter Christoph Schöpfer in einem Gespräch mit der Stadtverwaltung, wie Bürgermeister Carsten Torke informierte.

Demnach hat Christoph Schöpfer gemeinsam mit drei weiteren Mitarbeitern der Verwaltung den aktuellen Planungsstand des Unternehmens zum Vorhaben "Windpark Steinheimer Becken" vorgestellt. Die derzeitige Anlagenplanung sehe vor, neun Anlagen vom Typ Vestas zu errichten, dabei sieben Anlagen mit einer Gesamthöhe von 234 Metern sowie zwei Anlagen mit einer Gesamthöhe von 200 Metern im Schnittpunkt zwischen den Ortschaften Steinheim, Ottenhausen, Vinsebeck, Bergheim und Eichholz.

Zum derzeitigen Planungsstand der Stadt Steinheim berichtet Torke zudem Folgendes: Mitte Mai fand eine Antragkonferenz zum geplanten Windpark im Steinheimer Becken nach Paragraf 4 Bundesimmissionsschutzgesetz beim Kreis Höxter als genehmigende Behörde statt.

Dort wurde neben Sichtung der Antragsunterlagen auf Vollständigkeit auch darauf hingewiesen, dass Trianel generell mit einem Abstand von 1.000 Metern (Windrad zur geschlossenen Bebauung, nicht Einzelbebauung) geplant hat. Das Unternehmen hat bereits die Flächensicherung mit den Eigentümern vertraglich durchgeführt.

Nach der Sommerpause bis Herbst 2017 werde dann mit der Antragsstellung beim Kreis Höxter gerechnet.

Bürgermeister Carsten Torke erörterte gegenüber dem Unternehmen Trianel den aktuellen Stand der Verwaltungsplanung.

Anlagen mit einer Gesamthöhe von

234 Metern

Demnach hat ein Arbeitskreis aus Verwaltung und Politik mit dem durch die Verwaltung beauftragten Büro Drees und Huesmann einen Kriterienkatalog zur Begutachtung möglicher Flächen zur Nutzung durch Windenergie im gesamten Stadtgebiet Steinheims entwickelt. Dabei ist es im letzten Schritt im Schwerpunkt um die Berücksichtigung lokaler Belange, sogenannter weicher Tabukriterien, gegangen.

Es bestehe Konsens in der Politik, dass mit mindestens 1.000 Metern Abständen zwischen Windrad und geschlossener Wohnbebauung zu planen sei. Hinzu kommt, dass aufgrund der neuen Landesregierung in NRW im Koalitionsvertrag der Mindestabstand zwischen Windrad und Wohnbebauung auf 1.500 Meter festgelegt worden ist. "Dieses muss aber noch rechtswirksam umgesetzt werden, trotzdem gebe es zu dieser neuen Situation Gesprächsbedarf", erinnerte Torke.

Alle Beratungs- und Planungsergebnisse der Verwaltung werden nun vom Planungsbüro finalisiert und dann der Politik zur Verfügung gestellt, um über die Sommerpause innerhalb der Fraktionen zu beraten.

Trianel erörterte gegenüber der Verwaltung, dass man auch mit 1.500 Metern Abständen zwischen Windrad und geschlossener Wohnbebauung einen Windpark mit dann drei Anlagen im Steinheimer Becken wirtschaftlich betreiben könne und errichten möchte.

"Im Fokus der Verwaltung steht eine ganzheitliche Betrachtung der möglichen Flächen der Stadt Steinheim, um über Alternativen abschließend, dann unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, zu beraten", so Torke.

Dieses werde wieder, wie im letzten Jahr bereits durchgeführt, mit einer Bürgerinformation in der Stadthalle Steinheim stattfinden. Der Verwaltungschef möchte bis Winter einen politischen Beschluss herbeigeführt haben.