Stadtschützenfest Nieheim: Am Montag klappt es doch noch mit dem Umzug in Sommersell

Sommersell/Nieheim. &bdquo;Was der sich wohl freut“, munkelte beim großen Stadtschützenfest so mancher Durstige hörbar an der Theke. Gemeint war damit weder König noch Oberst, sondern vielmehr der Wirt: Denn wegen des nassen Wetters verließ man das Sommerseller Dorfgemeinschaftshaus mitsamt der langen Theke am Sonntag erst gar nicht für einen Gang durch den Ort, sondern blieb die ganze Zeit fein unterm Dach. Dabei gern an der Theke, und ganz ohne Notwendigkeit von Drei-Wetter-Taft in den Haaren der royalen Frauen. Wegen Unwetterwarnung im Hochstift: Schützen müssen bei Umzügen umplanen Alles in allem eine gute Entscheidung – denn denkt man zu Pfingsten eigentlich an den Heiligen Geist, der herabkommt, so konnte man in diesem Jahr die Augen wirklich nicht davor verschließen, dass noch ganz anderes vom Himmel herunterkam: am Sonntagnachmittag nämlich nahezu nonstop Regen, gepaart mit teils kräftigem Wind. Königin fühlt sich in Sommersell zuhause In der Großgemeinde Nieheim ist das Sommerseller Schützenfest das erste der Saison - entsprechend groß war die Feierlaune bei den Schützengästen aus dem ganzen Stadtgebiet. Dass es allein mehr als fünf Minuten brauchte, um alle Gastvereine zu begrüßen, zeigt, wie viele es waren. Darunter Schützen- und Musikvereine sowie Spielmannszüge, auch aus Rolfzen und Sandebeck. Dabei natürlich besonders umjubelt: das Sommerseller Königspaar Sven Pacelt und Verena Overkott. Fühlt sie sich inzwischen in Sommersell Zuhause, so pflegt die bezaubernde Regentin weiterhin enge Kontakte in ihre Heimat Sandebeck. Und so erfreute man sich zu Pfingsten gemeinsam an dem rauschenden Fest. Dabei stets an der Seite der Majestäten: Nils Neumann und Laura Kleine sowie Markus Benning und Antonia Silbermann als hinreißender Hofstaat. Thema Krieg wird beim Schützenfest Nieheim nicht ausgespart Ernst wurde es aber auch: &bdquo;Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein - die vielen Kriege und Krisenherde sind beängstigend“, so Michael Dubbert. Ebenso die rechte Denkweise: &bdquo;All denen, die politisch rechts denken und handeln, müssen wir - und damit meine ich die ganze Gesellschaft - massiv entgegentreten“, so Dubbert im Namen des Heimatschutzvereins, &bdquo;wir Schützen stehen klar gegen die rechte Gesinnung“. Schützenfeste 2025 im Kreis Höxter: Hier gibt es alle Termine der Saison Dabei wünschen sich die Vereine für ihr Engagement zur Bewahrung der Schützenfest-Tradition in wirtschaftlich schweren Zeiten deutlich mehr Unterstützung durch die Politik. Derzeit passiere allerdings das Gegenteil: Immer mehr Auflagen würden die Organisation eines großen Schützenfestes immer schwieriger machen. Dubbert sprach von einem &bdquo;immensen Aufwand“. Und: &bdquo;Ich hoffe, dass sich das bald mal wieder etwas aufbröseln wird und wir wieder einfacher ausgelassen unser Schützenfest feiern können“. Überraschendes Kompliment von Nieheims Bürgermeister Bürgermeister Johannes Schlütz hofft das wohl auch und machte &bdquo;seiner“ größten Ortschaft überraschend ein großes Kompliment: &bdquo;Sommersell ist mit Abstand das schönste Dorf der Stadt Nieheim“. Es sei ein wunderbar vorbereitetes Stadtschützenfest und ein großes Engagement in der Ortschaft. Das liege auch an einigen &bdquo;älteren Männern“, auf die stets Verlass sei: &bdquo;Es gibt hier einige ältere Herren, die bei jeder Veranstaltung anwesend sind - das ist außergewöhnlich, das sind echte Vorbilder für uns alle“. Neuer König Am Montagnachmittag konnten Königspaar und Hofstaat dann doch noch bei Sonnenschein und viel Applaus der zahlreichen Sommerseller durch die Ortschaft ziehen. Und die Tradition wird weiterleben: Beim Königschießen für 2026 setzte sich Jens Kunstein durch. Da er jetzt in Rolfzen lebt, wird wohl auch der ganze Nachbarort kräftig mitfeiern.

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