
Nieheim. „Hier sollen junge Heldinnen und Helden reifen“, hat sich das Kollegium der Peter-Hille-Schule vorgenommen, und die Schülerinnen und Schüler erstmalig zu einem Kinderschutzparcours eingeladen. Durchgeführt wird das sogenannte „Heldentraining“ in Zusammenarbeit mit der Caritas-Beratungsstelle in Brakel.
Inhaltlich geht es bei diesem Projekt darum, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken und ihnen Antworten auf die sogenannten „Alltagsfragen“ zu geben.
So lernen in Nieheim als Erstes die Kinder, beginnend mit der 5. und 6. Klasse, welche Rechte sie haben und was ihr Selbstbewusstsein stärkt.
Wo bekommen Kinder Hilfe?
Sie lernen, über ihre Gefühle zu reden und welche Geheimnisse man besser für sich behält. Ganz wichtig ist immer die Antwort auf die Frage: „Wo bekomme ich Hilfe, wenn ich nicht weiter weiß?“
Gelernt und diskutiert wird dabei mit den Präventionskräften, den Klassenleitern und den Schulsozialarbeiterinnen an vier unterschiedlichen Stationen. Und auch dabei stellt sich die Frage: „Wie viel Nähe lasse ich zu und wie sorge ich selbst für die von mir gewünschte Distanz?“
Wichtig ist nach Meinung der Schulsozialarbeiterinnen Anika Dingemans und Jana Wieners, dass die Schülerinnen und Schüler das Thema mit Spaß und Engagement angehen und sich gegenseitig stärken.
Kinder ermutigen, Nein zu sagen
Für die neuen Heldinnen und Helden der Peter-Hille-Schule gab es zum Ende des Kinderschutzparcours individuelle „Trau-dich-Armbänder“, die von ihnen nun mit Stolz getragen werden können.
Für Daniela Resem, die den Nieheimer Kinderschutzparcours begleitende Diplom- Sozialpädagogin des Caritas-Verbands Höxter, lautet das Ziel des „Heldentrainings“ auf den Punkt gebracht: Die Kinder ermutigen, ihre eigenen Gefühle ernst zu nehmen und wenn nötig, Nein zu sagen; die Kinder von ihren eigenen Handlungsstrategien berichten zu lassen und ihnen Möglichkeiten im Umgang mit problematischen Situationen aufzuzeigen; die Kinder ermutigen, sich Hilfe zu holen; und den Kindern zu helfen, sich erfolgreich gegen sexualisierte Gewalt zur Wehr zu setzen.