Realschule Nieheim träumt von einem Soccerfeld

Nieheim. Sportlich gesehen ist es eher ein Marathonlauf: Schon seit acht Jahren, so die stellvertretende Schulleiterin der Nieheimer Realschule, Patricia Arendes-Meyn, gibt es die Idee, ein kleines, mit hohen Zäunen umgebenes Fußballfeld zu errichten. Neudeutsch: ein Soccerfeld. Es würde die Schule, die auch eine von nur drei DFB-Partnerschulen im Kreis Höxter ist, deutlich aufwerten. Das Problem: Eine solche Sportanlage kostet sehr viel Geld. Dennoch schafften es die Vertreter der Schule und des Schulfördervereins, den Ortsausschuss und den Bauausschuss von ihrer Idee zu überzeugen. Mit guten Argumenten. Unterrichtspausen machen den Schülern meistens Spaß. In Nieheim aber ganz besonders. Denn dort gibt es in der Frühstückspause seit immerhin acht Jahren die &bdquo;Bunte Liga“, initiiert von Sportlehrer Dieter Müller. In kleinen Teams mit Fantasienamen spielen sie ein ganzes Jahr lang um einen von Alfred Ruberg, Mister Fußball in Nieheim, gestifteten Pokal. Viele Zuschauer sind bei diesem Schulwettbewerb mit etwa 20 Gruppen gewiss. Bei manchen Spielen herrsche eine tolle Atmosphäre mit bis zu 50 Zuschauern, berichtet Müller. Die &bdquo;bunte Liga“ trage zur Identifikation mit der Klasse ein. Überfüllte Halle Er krankt aber daran, dass es keinen richtigen Platz dafür gibt. Die Einfeld-Turnhalle ist mit dem Sportunterricht von Grund- und Realschule sowieso schon chronisch überbelegt, so dass kaum alle Sportstunden durchgeführt werden können. &bdquo;Es ist ein Gezerre und Ringen um jede Stunde“, berichtet Müller. An zusätzliche Angebote ist hier nicht zudenken. Und der große Sportplatz hinter der Grundschule ist für die kurzen Pausen eigentlich zu weit weg. Auch in den Pausen ohne &bdquo;bunte Liga“ wird gern Fußball auf dem Pausenhof gespielt. Dazu haben sich die Schüler ein Handballtor auf den Gussasphalt gebaut. Verletzungsgefahr für Spieler und andere Schüler inklusive. &bdquo;Denn auch wenn es gute Spieler sind, fliegt schon mal ein Ball quer“, sagt Müller. Platz ist da Was wäre da nahe liegender als der Bau eines kleinen Soccerfeldes? Eine Idee, die schon lange intern diskutiert wird. Doch erst fehlte der Platz, dann wurden jahrelang de Gebäude aufwendig und für viel Geld saniert. Beides stellt nun kein Problem mehr dar. Denn die Sanierung ist erfolgreich abgeschlossen und einen Platz gebe es bald auch: das Gelände der ehemaligen Hausmeisterwohnung, die zeitnah abgerissen werden soll. &bdquo;Deswegen möchten wir das jetzt gern anpacken“, sagt David McCurry, Vorsitzender der Elternpflegschaft und des Fördervereins. Auch wenn sein Sohn in der 9. Klasse wohl kaum noch in den Genuss der neuen Anlage kommen würde. Müller, McCurry und Arendes-Meyn haben keinesfalls nur ihre eigenen Schüler im Blick. Auch von den Grundschülern und den Kita-Kindern solle der Platz genutzt werden. Im Prinzip sogar von allen Nieheimern und ihren Gästen. So könne er sich auch vorstellen, dass sein Seniorenkurs den Platz nutze, sagt Müller. Oder die Kinder im Feriendorf, ergänzt McCurry. Ist ein passendes Schlüsselkonzept ausgearbeitet, könnten Kinder das Spielfeld auch in ihrer Freizeit nutzen ähnlich wie es bereits in der Nieheimer Ortschaft Eversen gehandhabt wird. Dort werde der Soccerplatz fast immer genutzt, berichtet Jan Philipp Lakemeyer. Der Everser sitzt für die CDU als stellvertretendes Mitglied im Bauausschuss und war von der Idee und dem engagierten Auftreten der Schulvertreter ebenso angetan wie fast alle anderen Ausschussvertreter. Hohe Kosten Deshalb stimmten schließlich sowohl Ortsausschuss als auch Bauausschuss dafür, dass die Verwaltung bis Dezember ein erstes Konzept inklusive Fördermöglichkeiten ausarbeitet. Denn mindestens 50.000 Euro werde die Anlage kosten, die auch für den Schulunterricht genutzt werden könnte, prognostizierte David McCurry. Deshalb wollen sich Förderverein und Schüler nun auch intensiv um Eigenleistung und Spenden bemühen. Angedacht ist nicht nur ein Spendenlauf der Schüler, sondern auch die Einwerbung von finanzieller Unterstützung bei Firmen – aber auch beim DFB. Und vieles mehr. &bdquo;Wir sind bereit, auch Eigenleistung einzubringen, um den Traum der Realschule zu verwirklichen“, sagt McCurry. Einen Trainingsplatz ersetzen soll das neue Spielfeld, das auch Basketballkörbe bekommen soll, keinesfalls. Dazu wäre es auch nicht geeignet, erläuterte Müller. Und es entbinde die Politik auch nicht davon, sich intensiv Gedanken über die Schulturnhalle zu machen, die aus allen Nähten platzt, ergänzte SPD-Fraktionschef Wolfgang Kuckuk. Erste Mathe und Deutsch, dann kicken Eversen: Neuer Kunstrasenplatz für die ganze Region

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