Höxter/Dortmund

Asylbewerber aus Höxter wegen Mordes angeklagt

Staatsanwaltschaft: 18-Jähriger soll 43-jährigen Dortmunder getötet haben

23.04.2015 | 23.04.2015, 21:42

Höxter/Dortmund (nw). Die Staatsanwaltschaft Dortmund wirft einem in Höxter gestrandeten Asylbewerber Mord, Raub und Diebstahl vor. Wie Staatsanwältin Sandra Lücke gegenüber der NW erklärte, hat sie im Mordfall Dirk W. jetzt Anklage gegen den mutmaßlichen Täter erhoben.

Das Landgericht bestätigte den Eingang der Anklageschrift. Sie werde zurzeit geprüft, so Pressesprecher Alexander Donschen. Wann der Prozess beginnen kann, ist allerdings offen. Da der 18-jähriger Asylbewerber schon seit Anfang Januar in Untersuchungshaft sitzt, sollte nach gesetzlichen Vorgaben die Hauptverhandlung innerhalb eines halben Jahres beginnen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann vor in der Nacht zum 25. Dezember in Hörde einen 43-jährigen Dortmunder ermordet zu haben. Aus ihrer Sicht reichen die Indizien für einen dringenden Tatverdacht aus. Der Mann selbst schweigt zu den Vorwürfen.

Bei der Suche nach dem mutmaßlichen Täter hatten die Staatsanwaltschaft und die Polizei zu einem ungewöhnlichen Mittel gegriffen: Obwohl der 18-Jährige schon in Höxter gefasst worden war, hatte sie ein Foto veröffentlicht, um weitere Zeugenhinweise zu erhalten.

Dabei hoffte sie nach Angaben der WAZ vor allem auf die Aussage eines Taxifahrers, der den Hörder Dirk W. in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag nach Hause gefahren haben soll. Denn nachdem er sich, nach Mitternacht von seinen Arbeitskollegen nach Mitternacht an einer Gaststätte verabschiedet hatte, soll das Opfer zunächst noch einen Imbissstand besucht haben. Der Taxifahrer habe sich allerdings bis heute nicht gemeldet.

Am Tag nach der Tat war die Leiche des 43-Jährigen in seiner Wohnung von Angehörigen gefunden worden. Dort fanden die Ermittler DNA-Spuren und Fingerabdrücke des Tatverdächtigen.

Zum möglichen Motiv gibt es bisher keine näheren Angaben – auch nicht, in welcher Verbindung Opfer und mutmaßlicher Täter stehen. Die Staatsanwaltschaft machte auch keine Angaben dazu, wie der Täter nach Dortmund gekommen sein könnte und wie das Opfer umgebracht wurde.

Der Mann, der in der ersten Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft im Januar als Algerier beschrieben wird, war im November nach Deutschland gekommen und einer Asylbewerberunterkunft in Höxter zugewiesen worden.