Steinheim. Anstatt einer steifen Brise, eines steifen Nackens und Ostfriesennerz gab es beim 1. Steinheimer-Shanty-Chor-Festival strahlenden Sonnenschein über einem maritimen Ambiente. Dazu Musik und Lieder, die die Menschen in Steinheims guter Stube rund um den historischen Kump herum in eine angenehm fröhliche Stimmung versetzten.
"Wir veranstalten dieses Festival, weil wir letztes Jahr 111 Jahre alt geworden sind und weil wir karnevalistische Wurzeln haben", sagte Hermann-Josef Wiethaup, 1. Vorsitzender des Shanty Chors MC Harmonie Steinheim. Es gab jedoch zwei weitere Gründe für die Premiere. Die Sänger sind seit 20 Jahren unterwegs und als Veranstalter des Festival können sie Verbindungen knüpfen. "Wir machen das, weil wir Sänger und Musiker suchen, die bereit sind, sich auch in der heutigen Zeit einem Verein und einer Gemeinschaft anzuschließen", sagte Wiethaup.
Es folgten mühevolle Wochen und Monate der Vorbereitung, allerdings waren alle Sorgen des 1. Vorsitzenden in dem Augenblick vergessen, als die ersten Seemannslieder erklangen und von Meer, Klabautermännern, und der berühmten weißen Taube erzählten.
Die Zuschauer auf dem voll besetzten Marktplatz waren begeistert. Sie applaudierten nach den Soloparts und unterstützten beim gemeinsamen Refrain zeitweilig sogar die Chorsänger. Gesteigert wurde das maritim-musikalische Ereignis noch durch das schöne Narrenschiff der Steinheimer Karnevalsgesellschaft sowie den am Kump aufgestellten Leuchtturm. Festveranstalter Elmar Meilenbrock hatte ebenfalls reagiert und einen echt hanseatischen Fischstand mit Krabben, Matjes und Fischfrikadellen herbeigeschafft. Steinheim in Westfalen – zumindest ein Teil davon – war an diesem sonnigen Spätsommertag an der Nordsee zuhause.
Aktiv beteiligt waren am 1. blau-weißen Steinheimer Chorfestival neben dem Gastgeber, Shanty Chor MC Harmonie Steinheim, auch der Grießetaler-Shanty Chor aus Ärzen, der MGV Shanty Chor aus Bisperode, der Shanty Chor Landwehrhagen, der Shanty Chor Steife Brise aus Geseke sowie die Tampen-Jungs Gimpte aus Hann.-Münden. Das Fazit mehrerer Festivalgäste war am Ende eindeutig: "Jungs, macht weiter so und kommt bald wieder."
