STEINHEIM

Klinik für Geriatrie ist gut gestartet

Altersmedizinisches Zentrum in Steinheim ist bereits nach 14 Tagen fast ausgelastet

Krankenschwester Anne Ketler (Mitte) mit zwei der ersten Patientinnen Antonie Nolte (links) und Marielies Keßling. | © FOTO: BURKHARD BATTRAN

30.08.2012 | 30.08.2012, 15:41

Steinheim. In den vergangenen Monaten wurde kräftig geplant, gearbeitet und umgestaltet. Gestern wurde die neue Abteilung für Altersheilkunde am Steinheimer St.-Rochus-Krankenhaus schließlich offiziell übergeben.

Der Betrieb läuft dort bereits seit zwei Wochen. Trotz der kurzen Zeit ist die Abteilung schon fast zu zwei Dritteln belegt. "Von den 35 Betten der Abteilung sind bereits 26 belegt. Das zeigt, dass der Bedarf vorhanden ist", sagte der neue Chefarzt Norbert Pfundtner. In den ersten zehn Tagen wurden bereits 25 Patienten aufgenommen. Die meisten sind aus anderen Krankenhäusern der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge in die Steinheimer Spezialabteilung verlegt worden, weil sie dort noch besser behandelt werden können.

"Das Konzept unseres Entwicklungsprozesses besteht ja genau darin, unsere vier Häuser zu einem Plankrankenhaus mit vier Standorten umzubauen und hier am Standort Steinheim befindet sich die beste Abteilung für geriatrische Patienten", sagte der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Michael Ahls zu den rund 50 geladenen Gästen, darunter Steinheims Bürgermeister Joachim Franzke und der Landtagsabgeordnete Hubertus Fehring.

"Unsere neue Klinik für Akutgeriatrie als zentraler Teil des altersmedizinischen Zentrums hier am St. Rochus Krankenhaus muss sich ja auch erst rumsprechen, damit die niedergelassenen Ärzte Patienten zu uns überweisen. Aber ich bin wirklich außerordentlich erfreut, wie gut die Klinik schon angenommen wird", sagte Pfundtner. Sechs Patienten seien bereits über Fachärzte nach Steinheim überwiesen worden. Darunter ein belgischer Arzt, der eine aus Höxter stammende Schlaganfall-Patientin übers Internet an die Steinheimer Spezialstation vermitteln konnte.

"Ich fühle mich hier sehr wohl, denn es wird sehr gut auf einen eingegangen", sagt Antonie Nolte (82), die nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus musste. Auch ihre Zimmergenossin Marielies Keßling (75) nickt zustimmend.

"Hauptziel der Therapie ist es, dass der Patient nach akuter Erkrankung oder Operation für die Bewältigung von Alltagssituationen wieder aufgestellt wird und sich so eine Lebensqualität wieder erhöht", erklärte Pfundtner. Dabei wird in der Geriatrie fachübergreifend gearbeitet. "Wir sind sehr eng mit der Inneren Medizin verzahnt und arbeiten im Team mit Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden sowie Sozialfachkräften", sagte der Chefarzt. Die medizinische Leitung der Aktugeriatrie in Steinheim umfasst neben ihm zwei Oberärzte und drei Assistenzärzte. Für die Betreuung der Patienten stehen 15 Pflegekräfte sowie jeweils drei Physio- und Ergotherapeuten, zwei Logopäden und eine Sozialarbeiterin zur Verfügung.

Die durchschnittliche Verweildauer in der Akutgeriatrie beträgt 16 Tage. In Planung ist noch eine geriatrische Tagesklinik, die den Übergang zurück ins eigene Wohnumfeld oder in eine sich anschließende Reha-Maßnahme erleichtern soll.