Rasende Treckerfahrer

Beim zehnten Rasenmäherrennen viel Staub geschluckt

Hier wird nichts verschenkt. Konzentriert versuchen die Fahrer, alles aus ihren Fahrzeugen herauszuholen. Die Zuschauer hatten viel Spaß bei den rasanten Überholmanövern. | © FOTOS: SABINE HEINEMANN

28.08.2012 | 28.08.2012, 00:00

Albaxen. Eine mitreißende Rennatmosphäre, röhrende Motoren, Benzingeruch und Staubwolken gab es beim zehnten Rasentreckerrennen in Albaxen. Neben Geschwindigkeit und Taktik, war vor allem Durchhaltevermögen von Mensch und Maschine gefragt. Zum Geburtstag waren zirka 1.000 Zuschauer an die Rennstrecke gekommen, um sich vom Rennen auf dem holprigen und staubigen Parcours begeistern zu lassen.

Was im Jahr 2003 aus einer Bierlaune heraus entstand, hat sich inzwischen zu einem beliebten Höhepunkt im Albaxer Jahresplan etabliert. Viele Zuschauer besuchten das Rennen und sogar das Fernsehen war den ganzen Renntag vor Ort. Mehr als 21 Teams hatten sich für die 13-PS-Klasse und für die Standardklasse angemeldet. "Als Besonderheit haben wir in diesem Jahr zusätzlich die Offene Klasse dazugenommen. Hier sind auch Eigenbauchassis zugelassen und die Motoren, die bis zu 25 PS haben dürfen, können leistungsgesteigert sein", erläutert Matthias Meise, der als Organisator schon vom ersten Rennen an dabei ist. Er startet in der Standardklasse und nimmt auch an anderen Rennen in der Umgebung teil. In seinem Heimatort gab der Hobbytreckerfahrer alles und holte sich vor heimischer Kulisse den Sieg.

Ebenfalls von Anfang an dabei ist seine Frau, Sandra Meise. Bei diesem Rennen eine von insgesamt drei Frauen, die sich in dieser Männerdomäne behaupten. "Als einzige Frau bin ich hier ganz von Anfang an dabei, aber das liegt bei uns ja auch in der Familie. Mein Mann schraubt und ich muss nur fahren", lacht die sympathische Rennfahrerin. "Mein Ziel ist vor allen Dingen, durchzufahren und nicht liegen zu bleiben", gibt sie sich bescheiden. Mit Platz fünf in der Gesamtwertung der 13 PS-Klasse, ist sie sehr zufrieden. Für eine gute Haftung verrät sie einen kleinen Trick: der Sitz ist mit doppelseitigem Klebeband ausgestattet und verleiht damit Halt auf dem kurvigen Parcours.

Auch die erst 15-jährige Sarah Vogel ließ einige Männer ihren Staub schlucken. Normalerweise startet sie in der Damenklasse, aber in Albaxen wagte sie sich zum ersten Mal in die "große" offene Klasse. "Das ist schon sehr anstrengend. Und durch den vielen Staub habe ich auch nicht viel gesehen, aber ein vierter Platz in dieser Konkurrenz, ist richtig gut", freut sich die Nachwuchsrennfahrerin. Für sie ist das Rasentreckerrennen mehr als nur ein Spaß. Noch vier Rennen liegen in dieser Saison vor ihr und in der Winterpause wird an dem Renntrecker geschraubt. Unterstützt von ihren Eltern Mario und Sylvia Vogel und dem Teamchef Silvio Mertins, möchte die Schülerin aus Stapelburg (Harz) noch viel erreichen. "Sarah hat mehr Benzin in den Adern als Blut", scherzt ihr Vater, der sich über das Hobby seiner Tochter freut. "Sarah fährt außerdem Kart und Moped", erzählt er weiter. Mit einem derart guten Abschneiden bei diesem Rennen, hätten sie gar nicht gerechnet. Es sollte mehr zum
Erfahrungen sammeln dienen, so der Vater weiter. Am Ende des Renntages in Albaxen, landete Sarah auf Platz vier der offenen Klasse und ist darauf richtig stolz. Das Gelände rund um die Rennstrecke bietet genügend Platz für die Fahrerlager und Imbiss- und Getränkestände. In den letzten Jahren hat sich aus dem Rennen ein kleines Volksfest entwickelt, das abends mit Livemusik und gemütlichem Beisammensein ausklingen konnte.