
Kreis Höxter. Tiefe Trauer im Kreis Höxter. Altlandrat Hubertus Backhaus starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von nur 67 Jahren. Sein Elan, seine Schaffenskraft für den Kreis Höxter waren vorbildlich - einzigartig. Er war ein Mensch, der mitten im Leben stand, der für die Bürger seines Kreises stets erreichbar war, und der ihnen mit einem guten Rat zur Seite stand. Hubertus Backhaus (CDU) war ein Mann, der für seine Ideen kämpfte und der seine Ansichten auch bis nach Düsseldorf und Berlin trug, wenn er anderer Meinung war als die Politiker in der Landes- oder der Bundeshauptstadt. Hubertus Backhaus erlag einer langen, schweren Krankheit nach einer Lebertransplantation. Backhaus hatte Hepatitis.
"Sein Handeln diente stets dem Wohl der Menschen in seiner Heimat. Der Kreis Höxter trauert um den früheren Landrat und Leiter der Kreispolizeibehörde Hubertus Backhaus", so Landrat Friedhelm Spieker. Mehr als 34 Jahre lang war Backhaus in der Kommunalpolitik aktiv. Nach der Abschaffung der Doppelspitze in Nordrhein-Westfalen wurde er durch den Kreistag zum ersten hauptamtlichen Landrat des Kreises Höxter gewählt und trat dieses Amt am 1. April 1996 an. 1999 wurde er von den Wählerinnen und Wählern erstmals direkt gewählt. 2004 erfolgte seine Wiederwahl. Im Oktober 2009 war Hubertus Backhaus feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden.
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13 Jahre lang hatte er sich mit seiner ganzen Kraft unermüdlich für die Region zwischen Weser und Diemel als erster hauptamtlicher Landrat eingesetzt. Wie beliebt und geachtet dieser Mann war, das zeigte auch der große Bahnhof am 16. Oktober 2009 bei seiner Verabschiedung aus dem Amt im Gräflichen Hotel Bad Driburg. Backhaus verabschiedete sich damals von über 250 Gästen, die ihn in seiner jahrzehntelangen politischen Schaffensphase begleitet hatten.
Seit 1975 ist Hubertus Backhaus Mitglied des Kreistages Höxter, 1989 wurde er zum CDU-Fraktionsvorsitzenden gewählt, bis er 1996 den ehemaligen Oberkreisdirektor Paul Sellmann ablöste. Kein leichter Weg für Backhaus nach dem Wegfall der Doppelspitze Oberkreisdirektor/ehrenamtlicher Landrat, aber die richtige Entscheidung für den Kreis Höxter. Backhaus, mit Leib und Seele Kommunalpolitiker, zeigte, was in ihm steckte, krempelte zunächst seine Ärmel auf und dann die Verwaltung um.
Vieles lag im Argen. Um auf der Höhe der Zeit zu sein, musste die Technik auf den neuesten Stand gebracht werden. Backhaus arbeitete an der Organisationsstruktur der einzelnen Abteilungen, und nicht zuletzt galt es auch, das Gebäude der Kreisverwaltung zu sanieren.
Der Macher Backhaus setzte vieles schnell um – und doch ging ihm vieles noch zu langsam. Er war geradlinig, richtungsweisend, und er hatte Ziele, die er vorgegeben hatte, auch realisiert. Dabei stellte er seine Schaffenskraft und seine freundliche, mitmenschliche Art nicht nur im Kreishaus unter Beweis.
Als Landrat war Hubertus Backhaus ein gefragter Mann. Überall präsent. Dazu zählten auch die Wochenenden, wenn er das ehrenamtliche Engagement der Vereine bei ihren Jubiläumsfeiern würdigte. Dieser Landrat hat dem Kreis Höxter Gutes getan. Backhaus wird als erster hauptamtlicher Landrat in die Geschichte des Kreises Höxter eingehen. Doch sein Tod kam leider viel zu früh. Viele Menschen im Kreis haben einen guten, wegweisenden Freund verloren.
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"Mit überragendem Engagement setzte er sich für eine positive Entwicklung des Kreises ein. Er war ein von Herzen überzeugter Kommunalpolitiker. Sein Handeln diente stets dem Wohl der Menschen in seiner Heimat", würdigte Landrat Friedhelm Spieker sein Wirken.
Hubertus Backhaus wurde am 17. Januar 1945 in Erkeln geboren und wuchs mit seinen fünf Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Fast 40 Jahre lang war Vater Ludwig Backhaus dort Bürgermeister und prägte das spätere kommunalpolitische Engagement seines jüngsten Sohnes.
Nach der Ausbildung als Bankkaufmann absolvierte Hubertus Backhaus seinen Wehrdienst beim Bundesgrenzschutz. Nach zweijähriger Tätigkeit bei der Zentralbank in Münster übernahm er 1970 die Leitung der Spar- und Darlehnskasse Amelunxen. Im selben Jahr heiratete er seine Ehefrau Resi. Aus der Ehe gingen drei Kinder, zwei Töchter und ein Sohn, hervor. Die Ortschaft wurde ihm schnell zur neuen Heimat. In dieser Zeit begann auch sein kommunalpolitisches Engagement. Ab 1975 war Backhaus Mitglied des Kreistages und des Bezirksausschusses Amelunxen.
1977 wechselte er als Vorstandsmitglied der damaligen Spadaka in die Kreisstadt Höxter. 1986 übernahm er als Direktionsbeauftragter der R+V die Betreuung der Genossenschaftsbanken in Süd- und Westdeutschland. Seit 1992 war er als Bezirksdirektor der R+V für den Bereich Nordhessen verantwortlich. Sein Lebensmittelpunkt blieb jedoch der Kreis Höxter.
Wirtschaft, Finanzen und Umwelt zählten zu den Schwerpunkten seiner politischen Arbeit. Schon in jungen Jahren engagierte er sich, besonders auf Kreisebene, in der Kommunalpolitik. Von 1975 bis zu seinem Amtsantritt als Landrat 1996 war er Mitglied des Kreistages des Kreises Höxter. Als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion von 1989 bis 1996 und Mitglied in Ausschüssen und Gremien übernahm er zunehmend politische Verantwortung.
Von 1975 bis 1989 war er Mitglied im Finanzausschuss, mehr als zehn Jahre lang dessen Vorsitzender. Von 1989 bis 1996 war er im Kreisausschuss, später im Kreis- und Finanzausschuss aktiv. "Sein vorbildliches Engagement in den verschiedenen Gremien zeichnete sich durch großen Sachverstand, Geradlinigkeit und politische Erfahrung aus", sagte Spieker.
In den ersten Jahren seiner Amtszeit als Landrat hatte Hubertus Backhaus gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreises eine umfassende Modernisierung der Verwaltung zu einer bürgerorientierten Dienstleistungsverwaltung umgesetzt. Mit einer Reihe von wegweisenden Projekten hatte er sich für die Zukunftsfähigkeit seines Heimatkreises engagiert. Für seine Verdienste um den Kreis Höxter wurde ihm 2009 die Ehrenmünze des Kreises verliehen.
"Unser Mitgefühl in dieser schweren Zeit gilt seiner Familie", sagte Friedhelm Spieker.