HÖXTER

Felsenkellerruine ein Dorn im Auge

Beseitigung der Trümmer kann derzeit nicht finanziert werden

Uwe Linsdorf, ehemaliger Betreiber der Diskothek Felsenkeller, hofft auf eine baldiges Ende des Verfahrens mit der Versicherung, die bisher immer noch kein Geld für den Abriss der Ruine gezahlt hat. | © FOTO: AMINA VIETH

13.04.2012 | 13.04.2012, 00:00

Höxter. Im Oktober 2006 brannte das Ballhaus Felsenkeller bis auf die Grundmauern nieder. Ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus mit über 100 Jahren Geschichte liegt seitdem in Trümmern. Für die Anwohner und die Stadt Höxter ist die Ruine ein Schandfleck. Für den ehemaligen Wirt Uwe Linsdorf seit sechs Jahren ein Streitfall mit der Versicherung, denn diese zahlt nicht für die Beseitigung des Schutts .

In den frühen Morgenstunden des 17. Oktober 2006 loderten die Flammen lichterloh im Felsenkeller. Über 100 Feuerwehrleute aus Höxter und Umgebung waren stundenlang im Einsatz, doch das Gebäude konnte nicht gerettet werden. Innerhalb weniger Stunden verwandelte sich das einst so beliebte und renommierte denkmalgeschützte Fachwerkhaus in Schutt und Asche. Der Schaden belief sich auf rund eine Million Euro, ein Wiederaufbau war nicht möglich. Eine erschreckende Nachricht für alle Felsenkeller-Fans, aber vor allem für die Betreiber Gabriele Brenke und Uwe Linsdorf. Für sie ist das Kapitel "Felsenkeller" längst nicht abgeschlossen, denn noch immer kämpfen sie um das Geld von der Versicherung, um die Trümmer beseitigen zu können. "Es handelt sich um eine laufende Verhandlung, ich kann keine Auskünfte dazu geben", so Linsdorf auf Nachfrage nach dem Stand der Verhandlung.

Von der Stadt erhielt er die Auflage, das Gelände des Ballhauses abzusperren und unzugänglich zu machen, vor allem für Kinder. Einmalig Bauzäune aufstellen reicht jedoch nicht. "Die Zäune werden gestohlen und beschädigt und werden daher regelmäßig erneuert. Jetzt haben wir sie zusätzlich mit Ketten und Schlössern befestigt", berichtet Linsdorf. "Im Laufe der nächsten Woche werden wir das Grundstück noch großflächiger absperren", schildert Linsdorf die Pläne. Zudem habe er die Einstiegsmöglichkeiten in die Überreste des Gebäudes versperrt.

Die Beseitigung der Trümmer ist die dauerhafte Lösung. Die Abrissgenehmigung wurde bereits Anfang 2007 erteilt, sei jedoch noch nicht umsetzbar. "Ich habe grundsätzlich Interesse daran, die Überreste zu entsorgen, jedoch ist das sehr teuer und das Geld habe ich derzeit nicht, und von der Versicherung habe ich auch noch nichts erhalten", betont Linsdorf.

Auch der Stadt ist die Felsenkeller-Ruine ein Dorn im Auge, doch an dem derzeitigen Stand der Dinge kann nichts geändert. werden. "Herr Linsdorf hat die Auflage, das Gelände so abzusichern, dass keine Gefahr davon ausgeht. Solange das eingehalten wird, können wir ihn nicht zum Abriss zwingen", berichtet Hubertus Grimm, Pressesprecher der Stadt Höxter. "Ob die Auflagen eingehalten werden, wird auch regelmäßig kontrolliert. Wir stehen auch regelmäßig in Kontakt mit Herrn Linsdorf", so Hubertus Grimm weiter.