Brakel. Leerstandsmanagement und Stadtmarketing sind zwei wesentliche Schwerpunkte, die sich der Werbering Brakel auf die Fahne geschrieben hat. Aktuell diskutiert und beraten wird in einem Arbeitskreis, in dem auch der Werbering vertreten ist, die Verkehrsentwicklungsplanung im historischen Stadtkern. Über erste Ergebnisse informierte der Werbering jetzt in seiner Mitgliederversammlung am Mittwochabend im Landhotel Stein.
Bei dem Verkehrsgutachten, das im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) von dem SHP-Ingenieurbüro aus Hannover erstellt wurde, geht es um die Verbesserung der Oberflächengestaltung und der Aufenthaltsqualität im Altstadtbereich (die NW berichtete). Zu nennen sind hierbei als Schwerpunkte die Königstraße, Rosenstraße/Am Thy, Ostheimer Straße, Bahnhofstraße und Nieheimerstraße.
Dem Verkehrskonzept voraus gehen soll zudem ein Ideenwettbewerb. Dreimal hat der Arbeitskreis bereits getagt. Vorstandsmitglied Uwe Oeynhausen ist davon überzeugt, dass die Fußgängerzone große Vorteile biete. Sie trage erheblich zur die Attraktivität des historischen Stadtkerns bei und steigere die Aufenthaltsqualität.
Es sei von Bedeutung, dass die Innenstadt gut zu erreichen ist, und nach Möglichkeit auch keine der hier bestehenden Parkplätze verloren gehen. Auch über eine Öffnung der oberen Königstraße (soll in einer Richtung erfolgen) werde nachgedacht. Vorstellbar sei hier eine temporäre Öffnung beispielsweise während der Geschäftszeiten. Am Wochenende solle der Teilabschnitt geschlossen bleiben. Zeitgesteuerte Pylonen sollen die Öffnung und Schließung gewährleisten. Die Mehrheit der Werberingsmitglieder sprach sich für diese Möglichkeit aus.
Ein großer Knackpunkt ist Verkehrssituation in der Ostheimer Straße, die an die Fußgängerzone anschließt. "Eine Überlegung zur Verkehrsentlastung ist, diesen Bereich als Einbahnstraße auszuweisen und die Richtung der Schrägparkplätze entsprechend zu ändern. Das Problem ist jedoch der Ausfahrt-Verkehr", informierte Peter Frischemeier. Die von der Ostheimer Straße ausgehenden Straßen, zum Beispiel die Brauergasse, seien zu eng. Man müsse nach mehreren Entlastungsstraßen suchen und mit den Anliegern Gespräche führen. Entlastet werden soll auch die Rosenstraße und die Straße am Thy. Hier sind mehrere Varianten im Gespräch. Auch die Bahnhofstraße steht auf dem Prüfstand. Ein optimale Lösung ist hier noch nicht in Sicht, zumal die hier bestehenden Parkplätze erhalten werden sollen.
Alle Überlegungen sind Impulse, die die Grundlage für den Ideenwettbewerb bilden, der im April startet. Die daran teilnehmenden Architekturbüros sollen sich dabei Gedanken unter anderem zur Straßenpflasterung, Fußläufigkeit und Barrierefreiheit machen und dabei auch Events wie den Annentag berücksichtigen. Zuvor wird jedoch der Bauausschuss über das Verkehrskonzept entscheiden.
Die Weihnachtsbeleuchtung, die jedes Jahr Stromkosten von etwa 1.300 Euro verursacht, war ein weiteres Thema der Versammlung. Um Energiekosten zu sparen soll nun in LED-Technik investiert werden. Die Investitionskosten bezifferte Christian Reinke, der dem Rotationsprinzip folgend, den Vorsitz des Brakeler Werbering für 2012 übernommen hat, mit 4.700 Euro. Eine Überlegung ist zudem, für die Weihnachtsbeleuchtung fertige Steckdosen zu installieren. Damit könnten 4.000 Euro an Montagekosten im Jahr gespart werden. Die einmaligen Investitionskosten für die fertige Steckdose belaufen sich auf etwa 15.000 Euro. Zudem wurde das Jahresprogramm vorgestellt und ein neuer Werberingsvorstand für 2013 bis 2016 gewählt. Die neuen Vorstandsmitglieder sind Paul Müller, Carsten Heilenmann, Simone Schulz, Matthias Lücke sowie Geschäftsführer Peter Frischemeier und Kassierer Jochen Brandt.