BRUCHHAUSEN/OTTBERGEN

Neuen Wanderweg geplant

"Erlesene Natur" wird auf Bereiche Bruchhausen und Ottbergen ausgeweitet

Landschaftsplaner Diego Kramer präsentierte auf der gemeinsamen Sitzung der Ortsausschüsse Bruchhausen und Ottbergen den vorgesehenen Rundwanderweg um die Nethedörfer. | © FOTO: SEBASTIAN BEUG

14.07.2011 | 14.07.2011, 00:00

Bruchhausen/Ottbergen. Dem Kreis Höxter biete sich eine Zukunft in der Nutzung und Vermarktung seiner Kultur- und Naturlandschaften, lautet ein immer häufiger aufgegriffener Gedanke. Um diesen zu verwirklichen, arbeitete der Kreis Höxter das Projekt "Erlesene Natur" aus, in dem 18 Erlebnisgebiete im Kreis Höxter geschaffen werden, welche die hiesige Natur und Artenvielfalt vermitteln sollen.

Das Bekannteste dieser Projekte ist der Skywalk bei Würgassen, doch auch in den 17 weiteren Projekten soll bis Ende 2012 Naturschutz und Tourismus sinnvoll verbunden werden. Bereits realisiert sind beispielsweise die Wanderwege in den Kalktriften Willebadessen oder im Taubenborn. Nun präsentierte die Kreisverwaltung in Kooperation mit der Landschaftsstation im Kreis Höxter den Rundwanderweg um Ottbergen und Bruchhausen in einer gemeinsamen Sitzung der Ortsausschüsse.

Marianne Krog stellte klar heraus, dass Naturschutz und Tourismus nicht im Widerspruch stehen, wie dies früher angenommen worden sei: "Ein Naturschutzgebiet will entwickelt werden", sagte die Angestellte der Kreisverwaltung. Es gebe zwischen Ottbergen und Bruchhausen an der Nethe ein FFH-Gebiet (Flora, Fauna, Habitat). Ein Gebiet, das besonders seltene und schützenswerte Tiere, Pflanzen und Lebensräume enthalte, die vermittelt werden sollen.

Neben Touristen, vor allem aktiven Wanderern, zielt das Projekt auch auf Schulklassen und Familien, da aufgestellte Informationstafeln in den "Erlesene-Natur"-Projekten Bildung vermitteln. Zudem sind auf dem Wanderweg einzelne Installationen geplant, solche, wie eine Landschaftsliege, die bereits an der Nethemündung steht, und solche, die dem Bildungsauftrag nachkommen, wie Installationen zu den Themen der Hohlwege, Kalkmagerrasen, oder sekundären Lebensräumen im alten Steinbruch.

Die Gesamtkosten der 2009 begonnenen "Erlesenen Natur" belaufen sich auf drei Millionen Euro. Den Großteil übernehmen das Land und die EU. Lediglich 20 Prozent zahlt der Kreis Höxter. Zukünftige Instandhaltungsmaßnahmen, so stellte der Ausschuss ernüchternd fest, müssen die Städte tragen.

Nichtsdestotrotz stieß das Vorhaben im Ausschuss auf Zuspruch, da private Grundstückseigentümer, und die ansässigen Landwirte und Gastronomen im Vorfeld mit in die Planungen eingebunden werden. "Landschaftspflege durch Landwirtschaft", nannte der Landschaftspfleger Diego Krämer, der die konkreten Ausführungen des Rundwanderweges nördlich und südlich des Nethetals erläuterte, diesen Prozess. Allerdings, so Krämer, werden die Wanderwege teilweise nicht behindertengerecht gestaltet sein. "Ein kompletter begradigter Ausbau der zwölf Kilometer langen Strecke ist nicht möglich und nicht unsere Absicht", erklärte Krämer.

Die Bauvorhaben werden nun ausgeschrieben. Anschließend wird ein Flyer über dieses "Erlesene Natur" Projekt herausgegeben, der ähnlich der bereits Existierenden ist. Der Kreis Höxter präsentiert das "Erlesene Natur" Projekt bereits auf Messen sowie im Internet und weiteren Medien.

Auf die Frage, warum sich ein kleines Logo mit "Teuto – Urlaubsregion Teutoburger Wald" auf den bereits existierenden Flyern befinde antwortete Krämer gegenüber der NW: "Wir sind Mitglied im sogenannten Teuto-Navigator. Dort sind alle Wanderrouten noch einmal online einsehbar."

www.teutonavigator.com
www.erlesene-natur.de