Erfolgreiches Ende zäher Verhandlungen

Im Gebiet der Kreisstadt ist die Versorgung mit schnellem Internet endlich flächendeckend gesichert

12.09.2009 | 12.09.2009, 00:00

Höxter. Es geht auch ohne den Marktführer Telekom. Flächendeckend für alle Ortschaften der Stadt Höxter wird bis spätestens in einem Jahr auch im letzten Winkel schnelles Internet verfügbar sein. Noch in diesem Monat sollen die Vorbereitungen für den Ausbau beginnen.

"Der Bau- und Grundstücksausschuss hat der Vergabe bereits zugestimmt, jetzt können die Verträge gemacht werden", sagte gestern Bürgermeister Alexander Fischer. Und so sieht das erzielte Ergebnis aus: Albaxen, Lüchtringen und Godelheim erhalten hochmoderne Glasfaser-Breitband-Internetverbindungen mit einer Leistung von 12 bis 16 Mbit. Den Ausbau übernimmt der regionale Telekommunikationsanbieter Teleos aus Herford. Begonnen wird mit Albaxen. Dort könnte das schnelle Internet dann schon in drei Monaten zur Verfügung stehen. Im Laufe des nächsten Jahres werden dann zunächst Lüchtringen und schließlich Godelheim angeschlossen.

Das Bergdorf Bosseborn wird durch eine Funklösung des Beverunger Daten- und Kommunikationstechnik-Spezialisten Sewikom mit einer Bandbreite von sechs Mbit versorgt. "Angesichts der schwierigen technischen Umsetzung ist das eine sehr gute Leistung", betonte der DSL-Verantwortliche der Stadt Höxter, Pressesprecher Hubertus Grimm.

In den Ortschaften Lütmarsen und Bödexen, wo ebenfalls bisher nur sehr niedrige Bandbreiten zur Verfügung stehen, wird der Mobilfunkanbieter Vodafone eine komfortable UMTS-Lösung mit einer Datenkapazität von 7,2 Mbit installieren. Bei UMTS kann sich ein Nutzer von überall einloggen und seinen Internetanschluss nutzen. "Wichtig ist, dass für die Verbraucher keine höheren Preise als anderswo anfallen, sondern die marktüblichen Konditionen vereinbart worden sind", betonte Grimm.

Hinter dem Abschlussergebnis stecken zwei Jahre zähe Verhandlungsarbeit. "Es hat sich aber gelohnt, denn die Stadt muss nur noch einen Eigenanteil von 31.000 Euro leisten", fasst Grimm zusammen. Vor zwei Jahren wollte die Telekom für das ganze Vorhaben noch 1,3 Mio Euro haben. 50.000 Euro hätte es vom Land dazugegeben.

Jetzt liegt der Gesamtkostenaufwand gänzlich ohne Telekom nur noch bei 600.000 Euro, denn auch die Anbieter sind mit ihren Preisen runtergegangen. "Aber auch beim Land hat ein Umdenken stattgefunden", sagte Bürgermeister Fischer. 90 Prozent der Kosten werden vom Land als Zuschuss gewährt. "Es ist bedauerlich, dass sich die Telekom nicht an der Ausschreibung beteiligt hat, doch auch hier werden wir im Gespräch bleiben, denn die Entwicklung bleibt ja nicht stehen", sagte Fischer.

In Bürgerversammlungen in den Ortschaften sollen demnächst die jeweils erzielten Lösungen den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt werden.