
Höxter. Was lange währt, wird endlich gut: Nach rund vier Jahren und über 800 beachtlichen Arbeitsstunden Eigenleistung konnte der Imkerverein Höxter Höxter am Wochenende seinen neuen Lehrbienenstand eröffnen. Auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe zur Jugendherberge können sich interessierte Besucher in Zukunft über die fleißigen Bienen informieren.
Die Möglichkeiten des neuen Lehrbienenstandes sind umfangreich – egal ob Schulklassen oder Jugendgruppen der nahe gelegenen Herberge, jeder kann dort einmal die Arbeit eines Imkers aus ungewohnter Nähe verfolgen.
Sogar die Grundausbildung des "Westfälisch-Lippischen Imkerverbandes" wird in Zukunft am neuen Objekt durchgeführt. Die Jugendherberge und die heimischen Imker verbindet seit vielen Jahren eine bewährte Partnerschaft.
"Die Jugendgruppen können in der Herberge bestimmte Themenwochen belegen und erhalten bei uns dann auch eine rund eineinhalbstündige Demovorstellung über Bienen", berichtet Lehrbienenstands-Organisator Hubert Otto. Er hat sich in den letzten vier Jahren zusammen mit 43 anderen Mitgliedern für die Fertigstellung des Standes eingesetzt. Bereits früher hatte es an gleicher Stelle Bienenvölker geben; ein Unterstand für Zuschauer fehlte allerdings.
Momentan sind im Lehrbienenstand zwei Bienenvölker untergebracht. "Wir wollen die Zahl der Völker aber bis zum nächsten Jahr auf vier erhöhen", fügt Otto hinzu. Vorteil des neuen Baus: Die Kinder und Jugendlichen können in einer Holzhütte stehen und den Imkern durch eine Scheibe zuschauen.
"Auch das Öffnen der Scheibe ist gefahrlos möglich, da die Bienen immer nur zum Licht hinfliegen und es im Unterstand eher düster ist", berichtet eine Imkerin, im Gespräch mit der NW.
Die Teilnehmer werden im Lehrbienenstand dann eine Menge nützlicher Fakten aus dem Leben einer Honigbiene vermittelt bekommen.
Die Tatsache, dass Bienen bis zu 30-mal am Tag ausfliegen und dabei bei einem Flug rund 200 bis 300 Blüten besucht, faszinierte die Besucher der Eröffnungsfeier. Ebenfalls neu war vielen Höxteranern, dass Bienen auf einem Flug stets derselben Blütenart treu bleiben.
Allgemein sei die Biene allerdings extrem anpassungsfähig und besuche eine große Anzahl verschiedener Blüten. Müde würden Honigbienen auch nicht so schnell: Etwa 20.000 Mal müsse eine Biene ausfliegen, um einen Liter Nektar zu sammeln. Aus ihm würden am Ende rund 300 Gramm Honig. Neben diesen vielen Informationen durften die Besucher am Samstag aber auch Werkzeuge zur Honigproduktion bestaunen und sich über die Arbeit mit Bienen informieren.
Zahlreiche Fotos und Informationsflyer vermittelten einen interessanten Einblick in den spannenden Alltag eines Imkers. Vorausgegangen war der Eröffnung ein großer Festvortrag anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Imkervereins.
Die renommierte Imkerin Dr. Pia Aumeier von der Uni in Bochum referierte zum Thema "Bienen halten – naturnah imkern". Rund 100 Menschen waren der Einladung gefolgt und informierten sich über die Imkerei und Betriebsweisen. Zum Abschluss des Tages gab es noch Dia-Vorträge, Filme und Vorstellungen am offenen Bienenvolk. Den Besuchern gefiel es.