Laden weg, Post weg: Höxteraner Dorf kämpft um einen Mini-Supermarkt

Höxter-Fürstenau. Neuenheerse und Amelunxen haben es vorgemacht – und nun würde Fürstenau so gern nachziehen mit einer dritten &bdquo;Tante Enso“-Filiale im Kreis Höxter. Bei &bdquo;Tante Enso“ handelt es sich um Mini-Supermärkte, die dank eines Systems mit Kundenkarten rund um die Uhr geöffnet haben und mit vergleichsweise wenig Personal auskommen – ein Traum für viele ländliche Regionen. &bdquo;Aus meiner Sicht ist es das Einzige, was auf dem Dorf funktionieren kann“, sagt Fürstenaus Ortsausschussvorsitzender Ferdinand Welling im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Er ist nicht nur Fan des &bdquo;Tante Enso“-Systems, sondern selbst Teil der Genossenschaft und Kunde. &bdquo;Für Fürstenau wäre das ideal“, ist Welling überzeugt. &bdquo;Seit zehn Jahren bestimmt haben wir keinen Laden mehr in Fürstenau“, rekapituliert der Ortsausschussvorsitzende. Auch keine Post mehr. &bdquo;Wenn die Kirche auch noch abgeschaltet wird – und daran arbeitet der Erzbischof ja –, dann ist das ... ärgerlich für die Dörfer.“ Glücklicherweise gebe es in Fürstenau noch einen Fleischer und den &bdquo;Lindengarten“, das Restaurant im Ort, für den die perfekten Besitzer gefunden werden konnten. Aber so ein Lädchen fehlt. &bdquo;Das ist ein Treffpunkt, das ist mir persönlich noch wichtiger als das Angebot“, sagt Welling. Lesen Sie auch: Beverunger Ortsteil bekommt Tante-Enso-Laden Was sind die Vorteile eines Mini-Supermarkts für ein Dorf? Gemeinsam mit Bürgermeister Daniel Hartmann, dem damaligen Wirtschaftsförderer der Stadt Höxter, Volker Rodermund, sowie seinem Bödexer Amtskollegen Edison Buch habe Welling die Amelunxer &bdquo;Tante Enso“-Filiale besucht, um sich vor Ort von so einem Supermarkt im Dorfformat ein Bild zu machen. &bdquo;Man kann mit der Kundenkarte 24/7 einkaufen“, erklärt Welling. Das heißt, &bdquo;das komplette Sortiment steht auch sonntags zur Verfügung“. Und auch morgens um drei oder an Heiligabend. Wenn auch auf kleinem Raum, kommt ein &bdquo;Tante Enso“-Supermarkt nach Wellings Erfahrung mit einem großen Angebot daher. &bdquo;Wie ein kleiner Supermarkt mit supermarkttypischen Preisen.“ Und die Kundinnen und Kunden können das Sortiment mitbestimmen. &bdquo;Am Eingang steht eine kleine Tafel, wo man Waren aufschreiben kann, die man sich wünscht. Wollen genug Leute ein bestimmtes Produkt, wird es bestellt“, erklärt Ferdinand Welling. Personal ist zu bestimmten Zeiten im Laden – beispielsweise müsse ja Ware eingeräumt werden. Es scheitert in Fürstenau an 300 Quadratmetern Fürstenau hat sich also um einen Mini-Supermarkt beworben. Allerdings benötigt &bdquo;Tante Enso“ eine geeignete Immobilie, die sie pachten kann. Rund 300 Quadratmeter müssen es sein. Als ein scheinbar perfekter Standort gefunden schien, scheiterte es schließlich am Eigentümer. Doch Welling wollte nicht aufgeben. &bdquo;Ich bin durchs Dorf gelaufen und habe geguckt“, erzählt er. Er habe Klinken geputzt und Gespräche geführt auf der Suche nach 300 – oder zumindest 250 – supermarkttauglichen Quadratmetern. Doch daran scheitere es aktuell, sagt Welling. Lesen Sie auch: &bdquo;Immer offen“ in Gefahr? So steht es um &bdquo;Tante Enso“-Ladenzeiten im Kreis Höxter &bdquo;Tante Enso“ bestätigt das und erläutert auf Anfrage der Neuen Westfälischen, wie das Unternehmen in der Regel vorgeht. &bdquo;Ein Ort oder eine Gemeinde bewirbt sich zunächst bei uns. Daraufhin prüfen wir die Rentabilität anhand von diversen Parametern“, erläutert eine Sprecherin des Bremer Unternehmens. Beispielsweise müsse ein Ort, der aus Unternehmenssicht infrage kommt, mindestens 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner haben. Auch eine andere Zahl ist entscheidend: Denn der nächste Supermarkt sollte mindestens fünf Kilometer entfernt sein. &bdquo;Es muss ein Bestandsgebäude zur Verfügung stehen oder ein Grundstück plus Investor“, erläutert die Sprecherin. .responsive23-GmWSkurTPxAArrCm-map-tante-enso-laeden-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-GmWSkurTPxAArrCm-map-tante-enso-laeden-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-GmWSkurTPxAArrCm-map-tante-enso-laeden-in { padding-top: 142.86%; } } So bestimmt &bdquo;Tante Enso“ seine Standorte &bdquo;Wenn all diese Parameter geklärt sind und auf Grün stehen, dann gehen wir den nächsten Schritt und kommen in den Ort und informieren auf einer Bürgerversammlung alle Interessierten über ’Tante Enso’“, erklärt die Sprecherin. Direkt danach beginne die Kampagnen-Phase: eine bestimmte Anzahl an Menschen (400 bis 600, je nach Einwohnerzahl) müssen mindestens einen Genossenschaftsanteil à 100 Euro zeichnen. Und das innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen. &bdquo;Ist die Kampagne erfolgreich beendet, dann geht’s weiter“, erläutert die Sprecherin. Dann kommt der Markt. Wie in Neuenheerse und Amelunxen. Fürstenau steht bei dem Bremer Unternehmen weiter auf der Liste. Fest steht: &bdquo;Die Leerstände, die es gibt, sind zu klein“, konstatiert Ferdinand Welling. Es sei schwierig. &bdquo;Aber in dem Moment, wo einer mit 300 Quadratmetern um die Ecke kommt, geht es los“, ist der Ortsausschussvorsitzende überzeugt. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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