Doppeljubiläum: Höxter feiert 160 Jahre Hochschulstandort

Höxter. Dieses Doppeljubiläum wurde gebührend gefeiert: 160 Jahre Hochschulstandort und 100 Jahre der Absolventen- und Förderer-Vereinigung Höxter (AFV). Zu den Ehrengästen gehörte auch der Urenkel des ersten AFV-Vorsitzenden. Die Feierlichkeiten boten nicht nur einen Rückblick auf die traditionsreiche Geschichte der heutigen TH OWL, die aus der Preußischen Baugewerkschule hervorgegangen war, sondern auch einen Ausblick auf die Zukunft des Standorts. Die offizielle Eröffnung fand an der TH OWL statt, besondere Highlights waren Führungen durch das Wasserlabor und den Botanischen Garten sowie ein historischer Rundgang &bdquo;Auf den Spuren der alten Bauschule“, der von der Wilhelmshöhe bis zum historischen Möllingerplatz, dem Ursprungsort der Baugewerkschule, führte. Der Höhepunkt des Jubiläumswochenendes folgte mit einem Festakt im Historischen Rathaus. Mehr als 100 Gäste lauschten den Reden und musikalischen Beiträgen, unter anderem des geflüchteten ukrainischen Musikerpaares Diana und Oleg Yanushkevych, das der Veranstaltung mit der Deutschland- und Europahymne eine bewegende Atmosphäre verlieh. Die Begrüßung übernahm Sven Splitthoff, Vorsitzender der AFV Höxter, gefolgt von Grußworten des Bürgermeisters Daniel Hartmann, des Landtagsabgeordneten Matthias Goeken sowie Vertretern der Hochschule und des Kreises Höxter. Ex-Europabgeordneter Elmar Brok hält mahnende Rede Die Festrede hielt der ehemalige Europaabgeordnete Elmar Brok, der darin die Bedeutung europäischer Vernetzung für Hochschulen unterstrich und für Kooperation auf europäischer Ebene plädierte, anstatt auf Zentralisierung zu setzen. &bdquo;In Deutschland leben wir in den besten Zeiten unserer Geschichte“, betonte Brok, mahnte jedoch, dass die Gesellschaft in Krisenzeiten nicht extremistischen Tendenzen verfallen dürfe. Nach der emotionalen Europahymne im Rathaus erklang diese auch vom Glockenspiel des Rathauses und wurde von traditionellen Studentenliedern begleitet. Lesen Sie auch: 160 Jahre Hochschule in Höxter: Ein Standort mit Geschichte Bürgermeister Hartmann hob die Rolle der Hochschule für die Stadt Höxter hervor, die seit 1864 Ort der Innovation und des Wissens sei. Er würdigte das Engagement der Studierenden, die häufig eine enge Verbindung zur Region aufrechterhalten, und betonte aktuelle Initiativen wie die &bdquo;Vision Campus Corvey“ und das Transferbüro in der Innenstadt, das die Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Stadt und Wirtschaft stärke. Im Laufe ihrer Geschichte habe sich die Hochschule von einer Baugewerkschule zu einem modernen Standort mit Schwerpunkten wie Landschaftsarchitektur und Umweltingenieurwesen entwickelt. Die AFV Höxter unterstützt seit 1924 Studierende in ihrer beruflichen Vernetzung und ideell – vertreten durch den Urenkel des AFV-Gründers, Max Trapp, und dessen Familie, die als Ehrengäste an den Festlichkeiten teilnahmen. Goeken: TH OWL spielt mit ihren Studiengängen eine Vorreiterrolle Der Landtagsabgeordnete Matthias Goeken unterstrich, dass der Hochschulstandort nicht nur wirtschaftliche und soziale Vorteile für die Region bringe, sondern auch das Stadtbild und den Kreis Höxter präge. Die TH OWL spiele mit ihren Studiengängen eine Vorreiterrolle. Und die Politik sei bestrebt, diesen Standort weiter zu fördern. Goeken lobte die erfolgreiche Arbeit der AFV Höxter und der Hochschule und hoffte auf konstruktive Lösungen für die &bdquo;Vision Campus Corvey“. Yvonne Knepper-Bartel, Professorin und Vizepräsidentin der TH OWL, ging auf die bewegte Entwicklung der Hochschule ein und betonte die Wichtigkeit weiblicher Studierender im Ingenieurwesen. In Bezug auf die Baubranche und deren CO2-Belastung lobte sie die Innovationskraft des Standorts Höxter: &bdquo;Hier werden die Fragen der Zeit beantwortet.“ Jubiläumsurkunden wurden durch Bürgermeister Hartmann und die stellvertretende Landrätin Lena Volmert an Knepper-Bartel und Splitthoff überreicht, während die Initiatoren Marlies Hemesoth, Matthias Köhne und Franz-Josef Kaup für ihren Einsatz um die Ausrichtung der Feierlichkeiten besonders gewürdigt wurden.

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