Beifall und Bestürzung zu CDU-Kanzlerkandidat Merz im Kreis Höxter

Kreis Höxter. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst will nicht, CSU-Chef Markus Söder zieht auch zurück. Und so bleibt nur noch CDU-Chef Friedrich Merz als Kanzlerkandidat der Union übrig. Ob der nächste Bundeskanzler aus dem Sauerland kommt, entscheiden die Wähler am 28. September 2025 - wenn der Bundestag nicht vorzeitig aufgelöst wird. Merz wäre ein Mann aus der Region, ist der doch in Brilon aufgewachsen - von Warburg direkt über die Bundesstraße ist man in weniger als 50 Minuten da. Dennoch fallen die Reaktionen im Nachbarkreis Höxter sehr unterschiedlich aus.&bdquo;Ich begrüße die Entscheidung, Friedrich Merz als unseren Kanzlerkandidaten zu nominieren“, erklärt erwartungsgemäß der Bundestagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Christian Haase. Merz sei der Richtige für das Amt des Bundeskanzlers. &bdquo;Er hat den Sachverstand, um unser Land aus der schweren wirtschaftlichen Krise zu führen, die Führungsstärke, um notwendige Reformen durchzusetzen, sowie die Kraft, um deutsche Interessen in der Welt zu vertreten.“ Erwartbares Lob vom CDU-Kreischef Christian Haase Und Haase verweist auf die Erfolge des 68-Jährigen, der 2021 im immerhin dritten Anlauf CDU-Chef geworden ist. &bdquo;Dank seiner starken Führung stehen wir heute wieder bei über 30 Prozent in den Umfragen - mehr als alle drei Regierungsparteien zusammen. Die Union steht geeint hinter Friedrich Merz.“ Lesen Sie auch: «Merz macht’s» - Söder muss sich geschlagen geben SPD-Kreis-Chef Helmut Lensdorf findet gänzlich andere deutliche Worte zum möglichen CDU-Kanzlerkandidaten. &bdquo;Ich halte Friedrich Merz für keinen geeigneten Politiker im Spitzenamt.“ Es gebe gute konservative Kräfte und gute progressive Kräfte in Deutschland, die das könnten. Merz neige zum Cholerischen &bdquo;Aber Herr Merz gehört nicht dazu“, sagt der Sozialdemokrat. Merz polarisiere sehr und sei unstetig sowie widersprüchlich in seinen Äußerungen. Und damit unzuverlässig. Er neige zum Cholerischen. &bdquo;Merz hat keinen integrativen, verbindlichen politischen Stil. Das sagt viel über Politik in unruhigen Zeiten aus. Wenn man keinen guten Stil hat, verschlimmert man viele Probleme, statt sie zu lösen.“ Und er stelle sich die Frage, mit wem Merz nach der Bundestagswahl zusammenarbeiten will. Er lege sich mit allen an und schließe fast alle aus. Das gehe zumindest im demokratischen Spektrum nicht. Eine SPD als Juniorpartner einer Merz-geführten Bundesregierung könne er sich beileibe nicht vorstellen. Optimismus bei der SPD im Kreis Höxter Ob ein solcher CDU-Kanzlerkandidat eine Chance für die SPD sei, könne er nicht sagen. Lensdorf lenkt den Blick lieber auf seine eigene Partei und optimistisch auf die kommenden Bundestags- und NRW-Kommunalwahlen. &bdquo;Wir haben gute Leute und einen guten Bundeskanzler.“ Scholz wirke in aufgeregten Zeiten sicherlich eher ruhig. Wer sich zurücknehme, das aus der Distanz betrachte und sich nicht ständig aufregen wolle, schätze Scholz ruhigeren Regierungsstil. Lensdorf räumte aber ein, dass sich gelegentlich wünscht, dass Scholz bisweilen klarer Kante zeigt gegenüber Koalitionspartnern. Grünen-Sprecher kritisiert Bashing auf Bundesebene Der Kreissprecher der Grünen, Josef Schlüter, will den wahrscheinlichen CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz nicht eingehend kommentieren. &bdquo;Das ist Sache der anderen Parteien“, sagt er, lässt aber durchblicken, dass er den Umgang anderer Parteien mit den Grünen auf Bundesebene für sehr problematisch hält. Schlüter spricht von einem Grünen-Bashing, der der demokratischen Gesellschaft nicht guttue. Speziell für die CDU scheinen die Grünen ein politischer Angstgegner zu sein, sagt Schlüter, ohne Friedrich Merz konkret anzusprechen. Die Union versuche, an allen Rändern Stimmen zu fangen. Während sich andere Parteien im Kampf um Wählerstimmen wankelmütig zeigten, setzten die Grünen seit Jahrzehnten konstant auf ihre Kernthemen wie Umweltschutz und Energieversorgung. Schlüter ist überzeugt, dass diese Themen den Menschen sehr wichtig sind. An anderen Parteien und Kandidaten bräuchten sich die Grünen nicht abarbeiten.

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