Cyber-Attacke legt Schulplattform des Erzbistums Paderborn lahm

Kreis Höxter/Paderborn. Die 20 Schulen des Erzbistums Paderborn mit acht Standorten im Hochstift sind seit dem 13. Januar von Cyber-Attacken betroffen. Der Server der Lernplattform sei von außen mit einer Vielzahl von Anfragen bombardiert worden - Kennzeichen einer sogenannten DDoS-Attacke. Das bestätigte das Erzbistum auf Anfrage von nw.de. Dadurch hatten die rund 900 Lehrer und mehr als 12.000 Schüler temporär keinen Zugang auf die Plattform. Der zuständige Dienstleister habe die Störung behoben und werde Strafanzeige erstatten. Inzwischen sei der Angriff unter Kontrolle, heißt es auch vom IT-Dienstleister DigiOnline, der unter anderem die Lernplattform des Erzbistums betreut. "Es handelt sich dabei nicht um einen Hacker-Angriff", betont Werner Grafenhain, Geschäftsführer von DigiOnline. Der Unterschied: Bei einer DDoS-Attacke würden keine Daten abgegriffen, sondern der Server durch Überlastung zum Einknicken gebracht. "Die Datensicherheit der Schulplattform ist nicht betroffen", betont Grafenhain. Insgesamt sei die Plattform an zwei Tagen durchgehend angegriffen worden. Die Angriffe erfolgten dabei jeweils in Wellen im Abstand von einigen Minuten. Den ersten am 13. Januar habe das zuständige Rechenzentrum in Karlsruhe zunächst so umgeleitet, dass die Anfragen in die Leere gelaufen seien. Am Morgen des 14. Januar sei dann eine weitere Angriffswelle gestartet. Diesen habe man damit bekämpft, dass der Zugang zur Lernplattform auf eine andere IP-Adresse umgelegt worden sei. Beides seien übliche Möglichkeiten, mit einer solchen Attacke umzugehen. Lernplattform längere Zeit nicht erreichbar Das alles habe jedoch dazu geführt, dass die Lernplattform längere Zeit nicht erreichbar war. Insgesamt gebe es im Moment und in der näheren Vergangenheit zahlreiche Angriffe auf die Schulplattformen. "Das war im ersten Lockdown so und ist auch jetzt wieder so", erklärt Grafenhain. Auch die Lernstatt Paderborn war kürzlich von einem Angriff betroffen. Solch eine DDoS-Attacke sei leider sehr einfach umzusetzen - auch ohne eigene IT-Kenntnisse. Entsprechende Pakete würden die Initiatoren meist im Darknet kaufen. Eines findet der IT-Experte jedoch schon seltsam: "Warum sich der Angreifer ausgerechnet eine so kleine Schulplattform ausgesucht hat, ist schon verwunderlich." Es sei außerdem nicht auszuschließen, dass es weitere Angriffe geben würde. Das betont auch das Erzbistum Paderborn. "An verschiedenen Stellen wird konzentriert daran gearbeitet, weiterhin eine störungsfreie und sichere Nutzung des Schulportals zu gewährleisten", erklärt ein Sprecher. Distanzunterricht läuft trotzdem weiter Betroffen von dem Angriff waren auch die Schulen der Brede Brakel. Schulleiter Matthias Koch berichtet gegenüber nw.de, dass dadurch der Distanzunterricht jedoch nicht lahm gelegt wurde. "Wir beginnen jede Stunde mit einer Videokonferenz", erklärt er. Da das Tool, das die Schule dafür nutze, von der Schulplattform unabhängig sei, könnten die Aufgaben so übermittelt werden. "Nur mit dem Austausch von Dokumenten läuft es gerade nicht so gut." Und wie kommt der Vorfall bei den städtischen Trägern im Kreis Höxter an? Tobias Scherf, Bürgermeister der Stadt Warburg, antwortet auf Anfrage, die Schulen in der Trägerschaft der Hansestadt setzten auf Microsoft 365 als Kollaborationsplattform. &bdquo;Sie nutzen die Cloud-Infrastruktur von Microsoft – die seitens des Diensteanbieters entsprechend ausgelegt und abgesichert ist." Bisher seien besondere Vorkommnisse – wie die DDoS-Attacke auf die Plattform des Erzbistums – seitens der IT nicht gemeldet worden.

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