Fotobloggerin fährt auf Radweg Deutsche Einheit und macht Halt in Höxter

Höxter. Vor 30 Jahren ist die Mauer gefallen. Da ist Fotobloggerin Mina Esfandiari gerade in den Kindergarten gekommen. 30 Jahre später hat die Fotografin eine ganz persönliche Spurensuche zur deutschen Wiedervereinigung aufgenommen. Sie fährt mit dem Fahrrad in 30 Tagen quer durch Deutschland, und zwar auf dem Radweg Deutsche Einheit, der auf 1.100 Kilometern von der alten Hauptstadt Bonn zur neuen Hauptstadt Berlin führt und dabei auch die neuen Länder Sachsen-Anhalt und Brandenburg durchquert. &bdquo;Ich selbst wohne in Weißensee im Berliner Osten und habe dort erlebt, dass die deutsch-deutsche Frage dort sehr präsent ist und um das besser verstehen zu können, habe ich dieses Projekt gestartet", sagt Mina Esfandiari (34), iranischstämmige gebürtige Hamburgerin, die zum Fotodesign-Studium nach Berlin gekommen ist. Ausstellung und Fotobuch Aus ihrem Reisetagebuch will sie nach ihrer Rückkehr eine Ausstellung und ein Fotobuch gestalten. Auf ihrer Instagram-Seite @minaesfandiariphotography führt die diplomierte Fotodesignerin ein Online-Tagebuch ihrer Reise, die sie &bdquo;Von B nach B" nennt. &bdquo;Darum halte ich unterwegs auch immer wieder an, um Fotos zu machen und Gespräche zu führen", erzählt die Bloggerin. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anTAG 17, Höxter nach Einbeck: Der Tag begann mit einem ausladenden und ausgiebigen Frühstück mit meiner lieben Gastgeberin. Seit meiner Ankunft gestern Abend kam ich immer noch nicht aus dem Staunen über ihr wunderschönes Haus, welches im Jahre 1365(!) erbaut wurde. Äußerlich etwas unscheinbar verputzt, ist es innen im Fachwerk-Stil ausgebaut und hat einfach einen ganz wunderbaren Charakter. Ich glaube, das ist eines der schönsten Häuser, die ich je von innen gesehen habe. Nach einem aufschlussreichen Interview und schöner Fotosession, blieb ich noch bis zum Mittagessen und konnte mich kaum losreißen, weil es so nett war mit Barbara und ihrer Tochter. Außerdem hatte ich es nicht gerade eilig, raus in den Regen zu gehen. Gestärkt mit ein paar selbstgepflückten Feigen aus Barbaras Garten-Oase schwang ich mich dann aber doch aufs Rad. Nach einer kleinen Runde durch Höxters Altstadt ging es über Wiesen, Felder und Landstraßen Richtung Nord-Osten durch Niedersachsen. Gleich zu Anfang wurde ich Zeugin der Naturgewalt, als ein heftiger Platzregen auf offenem Feld über mich hereinbrach. Gut geschützt durch meine Regenkleidung blieb ich jedoch weitestgehend trocken und radelte fasziniert und ehrfürchtig langsam, aber stetig voran. In Holzminden wurde ich Zeugin eines ganz besonderen Spektakels - ich erreichte den Ort genau zur richtigen Zeit für den Schützenumzug. Irgendwie wirkt es entrückt, wenn man den halben Tag auf fast meditative Weise auf dem Rad sitzt und in die Landschaft starrt und dann auf einmal in die grelle Welt eines Schützenfests/Kirmes gerät. Weiter im Film. Mehr Felder, mehr Landstraßen. Und mehr Regen. Belohnt wurde das aber mit Ausblicken auf dramatische Sonne-Wolken-Formationen. Nach 60km erreichte ich Einbeck und gönnte mir ein Hotelzimmer in einem Bed + Bike - Erlebnisse verarbeiten und faul mit Pizza vor dem Hotel-TV rumlungern. Wow, wie lange habe ich nicht mehr Ferngesehen?... Ein Beitrag geteilt von Mina Esfandiari (@minaesfandiariphotography) am Aug 18, 2019 um 3:40 PDT Dabei machte sie auch in Höxter Station. &bdquo;Ich bin von Hann. Münden über Bad Karlshafen und Beverungen nach Höxter geradelt. Und es war die vielleicht landschaftlich schönste Etappe bisher. Der Fluss, die sanften Berge und überall Wiesen mit wunderschönen Pferden, dass ich mich kaum sattsehen konnte", schwärmt die Berlinerin. Gespannt auf die neuen Bundesländer Sie war in Bonn aufgebrochen. wollte einen Monat später Berlin erreichen. &bdquo;Meine Stationen waren Einbeck, Goslar, Blankenburg, Gatersleben, Bernburg, Dessau, Wittenberg und Beelitz", zählt die Radwanderin auf. Zu Beginn ging die Reise nur durch die alten Länder. &bdquo;Ich bin ja in Hessen schon quasi durch das ehemalige Zonenrandgebiet gefahren und war gespannt, endlich in die neuen Länder zu kommen", sagt Esfandiari. Ein Urlaubstrip ist diese Reise nicht. &bdquo;Es ist ja ein öffentliches Projekt. Damit ist viel Organisationsaufwand verbunden. Und ich verbringe am Tag fast genauso viel Zeit mit Organisations- und Medienarbeit wie ich im Fahrradsattel sitze", erzählt die Bloggerin. Mit Land und Leuten hat Mina Esfandiari nur gute Erfahrungen gemacht. &bdquo;Anfangs dachte ich, jede zweite Nacht auf einem Campingplatz oder in einer Jugendherberge übernachten zu müssen, aber ich habe fast durchgängig Couchsufing-Einladungen von netten Menschen erhalten", berichtet die Fotokünstlerin. Auch in Höxter war sie zum Couchsurfen eingeladen worden.

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