Wenn das E-Bike explodiert - Gefahr durch Akkus und Batterien

Kreis Höxter. Gefährlicher Abfall: Bundesweit ist es in den letzten Monaten zu Bränden gekommen, die durch nicht korrekt entsorgte Abfälle verursacht wurden. Auch beim Brand des Recyclinghofes in Beverungen im Juni haben die Ermittlungen ergeben, dass das Feuer in einem Bereich der Lagerhalle ausgebrochen sein muss, in dem gewerbliche und industrielle Mischabfälle gelagert wurden. &bdquo;Ursächlich könnten unter anderem nicht ordnungsgemäß entsorgte Batterien, Lacke oder aber auch nicht gänzlich erloschene Grillkohle sein, die sich in dem Mischabfall befunden haben könnten", erklärt die Polizei. Auch bei dem Brand in Nieheim im April haben die Ermittlungen der Polizei und der Brandsachverständigen gezeigt, dass Müll die Ursache sein könnte. Demnach ist das Feuer offensichtlich in einem Bereich ausgebrochen, in dem Kunststoff-Sammelbehälter für Restmüll, Wertstoffe, Papier- und Bioabfälle aufbewahrt werden. Ob nun eine dieser Tonnen aus bislang nicht bekannten Gründen in Brand geraten ist, oder es zu einem technischen Defekt an der in der Scheune verbauten Elektrik gekommen ist, konnte allerdings aufgrund der starken Zerstörungen am Brandort nicht mehr festgestellt werden. Im November 2018 waren in Bad Driburg mehrere Mülltonnen an einem Wohnhaus in der Straße Auf dem Krähenhügel in Brand geraten. Akkus landen im normalen Müll Brandexperten warnen insbesondere vor Brandgefahren durch unsachgemäß entsorgte Lithium-Batterien. Schätzungsweise wöchentlich kommt es aus diesem Grund in Recycling-Unternehmen zu Bränden, beobachten Dekra-Experten, die strikte Mülltrennung durch die Verbraucher sowie wirksame Kontrollen anmahnen. Immer mehr Lithium-Batterien landen offenbar unkontrolliert im Restmüll sowie im Elektro- und Metallschrott, erkennen Dekra-Experten bei Audits. Schon einfache mechanische Beschädigungen am Schutzmantel der LI-Batterie durch Fallenlassen oder Verbiegen können zum Kurzschluss des Akkus führen. Durch Selbstzündung entstehen Metallbrände mit Temperaturen von 1.000 bis 2.000 Grad Celsius. In Recyclingbetrieben verbrennen in der Folge Müllberge unkontrolliert und können Giftstoffe verbreiten. &bdquo;Akkus werden häufig von den Verbrauchern nicht, wie gesetzlich vorgeschrieben, vom übrigen Müll getrennt", sagt Jan Frigger, Unternehmenssprecher des auch im Kreis Höxter tätigen Entsorgungsunternehmens Stratmann. Ein weiteres Problem ist nach Meinung des Entsorgungsexperten die Bauart vieler Elektrogeräte mit eingekapselten Batterien, die oft nur vom Fachmann ausgebaut werden können. &bdquo;Wenn nur eine Batterie oder ein Akku fest verbaut sind, dann ist das gesamte Gerät als Elektroschrott zu entsorgen", betont Frigger, der dabei auch an die neuen E-Scooter denkt. Im Mai hatte es bei einem Stratmann-Betrieb in Paderborn gebrannt, Ursache war nach den Brandermittlungen eine Selbstentzündung des Mülls, die Lagerhalle wurde dabei komplett zerstört, etwa 3.000 Kubikmeter Abfall verbrannten in dem Betrieb an der Halberstädter Straße. &bdquo;Manche Menschen entsorgen elektrische Geräte oder Akkubatterien in der Wertstofftonne oder im Hausmüll", weiß Frigger. Da könne es schnell zu einer chemischen Reaktion zum Beispiel mit Spraydosen kommen. Frigger warb in diesem Zusammenhang für einen sensibleren Umgang mit solchen Materialien. &bdquo;Wir bieten auf unseren Recyclinghöfen die Annahme von Elektroschrott an", so Frigger. In Herste und Scherfede sei dies möglich. Geräte mit großen Akkus richtig lagern Für den Transport und die Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien gelten umfangreiche Vorschriften und Sicherungsmaßnahmen. &bdquo;Sind aber die LI-Batterien unerkannt im Müll und kommen so zum Recyclingunternehmen, laufen diese Regelungen ins Leere. Deshalb denkt der Verband der Entsorgungsunternehmen über ein Pfandsystem nach", so Frigger, der auf eine verstärkte Aufklärung der Verbraucher setzt. Akkus von E-Bikes und Pedelecs stellen ebenfalls ein Gefahrenpotenzial dar. Kürzlich hat es in Herford in Zusammenhang mit einem E-Bike einen Brand gegeben. Wie die Feuerwehr mitteilte, lehnte das E-Bike an einem Klavier – beides wurde von den Flammen zerstört. Der Feuerwehr zufolge lagen Litium-Ionen-Zellen verstreut rund um das zerstörte Fahrrad, was eine Explosion des Akkus nahelegen würde. Ein Akku-Ladegerät war in der Nähe des Fahrrads an eine Wandsteckdose angeschlossen. &bdquo;Wir empfehlen in diesem Zusammenhang noch einmal dringend, E-Bikes, E-Scooter und andere Fahrzeuge mit entsprechend großen Akkus, speziell Lithium-Ionen- Akkus, möglichst nicht im Schlaf- oder Wohnbereich aufzubewahren, unbeaufsichtigt zu laden oder sonst unsachgemäß zu verwenden", schreibt die Herforder Feuerwehr. &bdquo;Akkus müssen gesondert entsorgt werden und können bei jedem Pedelec-Händler abgegeben werden", erklärt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC).

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