Die häufigsten Betrugsmaschen im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Es sind immer wiederkehrende Betrugsmaschen, mit denen Gauner am Telefon vornehmlich älteren Menschen das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Und mit denen sie bei einigen immer wieder Erfolg haben, sagt Höxters Polizeisprecher Andreas Hellwig. Er geht davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus größer ist. Denn nicht alle Angerufenen melden sich auch bei der Polizei und erstatten Anzeige. Doch es sind nicht Enkeltrick und Co., die in der polizeilichen Statistik der Betrügereien im Kreis Höxter ganz oben stehen – vielleicht weil eben nicht alle angezeigt wurden. Die NW Höxter hat bei der Polizei in Höxter nachgefragt, welche Betrugsmaschen am häufigsten vorkommen. Auf Platz eins steht der Warenbetrug mit 184 Fällen im Jahr 2018 (bis Dezember): &bdquo;Anbieter stellen Waren zum Online-Kauf ins Netz, die sie gar nicht haben", erklärt Hellwig. Der Käufer zahlt – und bekommt nichts. Kinder und Enkel sollen aufklären Auf Platz zwei kamen im vergangenen Jahr Betrügereien an Versicherungen und bei der Steuer mit 168 Anzeigen in Höxter. Das Erschleichen von Leistungen kommt auf Rang drei (128 Fälle) vor dem Warenkreditbetrug mit 123 angezeigten Fällen. Der Enkeltrick und seine Variationen mit den Anrufen von falschen Polizisten sind vor allem rund um die Feiertage, den Jahreswechsel und in den ersten Wochen des neuen Jahres verstärkt durch die Medien gegangen – zuletzt rund 40 im Nachbarkreis Holzminden innerhalb kürzester Zeit. Polizeisprecher Hellwig betont ausdrücklich, dass gerade ältere Menschen von ihren Kindern und Enkelkindern über die Telefonmaschen der Betrüger sensibilisiert und aufgeklärt werden sollten. Am Telefon keine persönlichen Daten rausgeben Nicht nur, wenn es ums Thema Geld, sondern grundsätzlich um persönliche Daten geht. Die sollten in keinem Fall an Fremde am Telefon weitergegeben werden. &bdquo;Es gibt immer wieder neue Varianten. Sie haben ein einziges Ziel: ans Geld der Angerufenen zu kommen", sagt Hellwig. Ob nun von diesen vom Konto abgeholt und daheim versteckt – der nächste Einbruch kommt bestimmt – oder ausgehändigt an andere Personen an der Haustür. Die neueste Masche ist die mit dem Adresszettel, der angeblich bei festgenommenen Einbrecherbanden gefunden wurde und auf denen die potenziellen nächsten Einbruchsopfer mit Namen und Straßen ständen. Die werden dann von angeblichen Polizisten angerufen und nach persönlichen Angaben auch zum Vermögen und zu Wertgegenständen daheim ausgefragt. "Pfändungsvollzugsanstalt" am Telefon Varianten gibt es mittlerweile mit den Rollen von Anwälten oder der Staatsanwaltschaft als Anrufer. In Paderborn sogar von einer &bdquo;Pfändungsvollzugsanstalt", die bei den Angerufenen angebliche nicht gezahlte Gebühren für ein Gewinnspiel vor mehreren Jahren einforderten, die sich mittlerweile auf vierstellige Summen angehäuft hätten. Inklusive der Forderung, den Betrag sofort auf ein bestimmtes Konto zu überweisen. Andere gehen über den Computer und Nachrichten, in denen die Betroffenen aufgefordert werden, Bitcoins zu überweisen, weil auf dem Computer kompromittierendes Material gefunden wurde, das sonst an Familie, Freunde und Arbeitgeber weitergeschickt würde. Eine Masche, die ebenfalls im Nachbarkreis Paderborn in diesem Jahr schon mehrfach angezeigt wurde. Bankmitarbeiterin reagierte schnell Im Kreis Höxter wollte ein angeblicher Polizist einer älteren Dame einreden, dass die Bank, auf der sie ihr Geld deponiert hatte, nicht mehr sicher sei und sie deshalb alles Geld vom Konto abheben und zu Hause verwahren sollte – eine Einladung für die Einbrecher. Die Bankmitarbeiterin reagierte schnell und sorgte dafür, dass die Dame ihre mehr als 20.000 Euro Ersparnisse, die sie zuvor nach einem solchen Anruf komplett nach Hause abgeholt hatte, wieder auf dem Konto deponierte.

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