Höxter

NW+-Icon
Optibelt will mehr Frauen in Führungspositionen

Frauenaktionswoche: Exkursion zum Höxteraner Antriebsriemenhersteller

Im Prüfzentrum der Firma Optibelt: Die designierte Zonta-Präsidentin Ana-Maria Castro de Linzner (v. l.) und Gabriele Hanke (Kompetenzzentrum Frau und Beruf) sowie Optibelt-Personalchef Frank Peter Rinno (Mitte) mit Vertreterinnen des Zont- Clubs und Optibelt-Führungsfrauen. | © Burkhard Battran||

Burkhard Battran
09.03.2018 | 09.03.2018, 12:30

Höxter. Rund 40 Teilnehmerinnen haben innerhalb der Höxteraner Frauenaktionswoche an der Unternehmensexkursion "Frauen in Führung" beim Höxteraner Antriebsriemenhersteller Optibelt teilgenommen. Die Veranstaltung war gemeinsam vom Zonta-Club und dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf organisiert worden.

"Wir wollten diesmal keinen Forderungskatalog für eine Frauenquote aufstellen, sondern uns einmal in der Praxis zeigen lassen, was Unternehmen leisten und freuen uns, dass die Arntz-Optibelt-Gruppe diesem Vorhaben zugestimmt hat", sagte Kompetzenzzentrumsvertreterin Gabriele Hanke. "Gerade die Frauenaktionswoche ist ein guter Rahmen, genau auch solche Themen innerhalb von Unternehmen anzusprechen. Wir erhoffen uns von der Arntz-Optibelt-Gruppe auch ein bisschen eine Vorbildfunktion für andere Unternehmen", sagte die designierte Zonta-Präsidentin Ana-Maria Castro de Linzner.

 Diese Vorbildfunktion wollte Optibelt-Personalchef Frank-Peter Rinno aber dann doch nicht so ganz für sein Unternehmen reklamieren. "Andere sind da sicher schon weiter als wir, aber seit ungefähr sieben Jahren arbeiten wir daran, den Anteil von Frauen in der Führung systematisch zu vergrößern", sagte Rinno.

So hat das Unternehmen einen spezielles Förderprogramm, wo junge, vielversprechende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf die Übernahme von Führungspositionen vorbereitet werden. "Derzeit haben wir dort 17 Teilnehmer, von denen sieben Frauen sind, was für unsere Verhältnisse eine sehr gute Quote ist", sagte Rinno.

Über dieses interne Qualifikationsverfahren ist auch Kathrin Böhle (32) an ihren derzeitigen Job als IT-Projektmanagerin gekommen. "Angefangen habe ich hier im Unternehmen mit einer Ausbildung zur Industriekauffrau  und habe mich dann bei internen Fortbildungen zur SAP-Fachkraft weiterbilden lassen", erzählt die junge Führungskraft. Als ihr die Position der Projektleitung angeboten wurde, habe sie aber erstmal geschluckt.

»Während Männer

sich alles zutrauen, verhalten sich Frauen zurückhaltender«

"Unser Unternehmensgeschäftsführer Reinhold Mühlbeyer hat mir dann Mut zugesprochen, mein Licht nicht so sehr unter den Scheffel zu stellen und dann habe ich es gemacht", sagte Böhle.

 Das sei ein ganz typisches Verhalten von Frauen, konstatierte Personalentwicklerin Gabriele Schidlack vom Zonta-Club. "Während Männer sich erstmal alles zutrauen, verhalten sich Frauen da zurückhaltender, selbst wenn ihre fachliche Kompetenz viel größer ist", sagte Schidlack.

Die Arntz-Optibelt-Gruppe beschäftigt 2.200 Mitarbeiter, knapp die Hälfte davon am Stammsitz in Höxter. Der Frauenanteil in der Belegschaft ist je nach Bereich sehr unterschiedlich. In der Produktion gebe es einen relativ geringen Frauenanteil, erläuterte Personalchef Rinno. In der Logistik, in der Verwaltung und im Vertrieb seien zu 40 Prozent Frauen tätig. Führungspositionen seien aktuell zu zehn Prozent von Frauen besetzt.