Ausstellung 100 Jahre Jacob Pins - Hommage an einen Künstler und Freund

Höxter. Diese Ausstellung spiegelt sowohl die ganz persönlichen, privaten Lebensabschnitte von Jacob Pins wider, wie auch sein künstlerisches Schaffen. Eben Pins als Künstler, Sammler und Freund, so lautet auch der Titel der Ausstellung. Wie auf einem Zeitstrahl sind sie den jeweiligen Epochen zugeordnet: Am Sonntag wird im Forum Jacob Pins die Ausstellung zum 100. Geburtstag des Höxteraner Ehrenbürgers und Namensgebers eröffnet. Die letzten Handgriffe für die Ausstellung zu Ehren des am 17. Januar 1917 in Höxter geborenen und 2005 in Jerusalem gestorbenen Künstlers von internationalem Rang wurden von den Mitgliedern der Jacob-Pins-Gesellschaft Höxter in den Räumen des alten Adelshofes an der Westerbachstraße getätigt. Deren Vorsitzender Fritz Ostkämper hat das Leben von Jacob Pins seit rund 30 Jahren dokumentiert. Entstanden ist eine künstlerische wie persönliche Hommage an einen großen Bürger aus Höxter. Vermächtnis zeuge von seiner Liebe zu den Menschen und zu der Landschaft Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der zahlreichen Fotos, Briefe und anderen Dokumente, die die unterschiedlichen Lebensphasen des Künstlers beleuchten: die glückliche Kindheit im jüdischen Elternhaus in Höxter, die Flucht aus Nazi-Deutschland, die harten Jahre im Kibbuz und den erfolgreichen Künstler. Dazu gibt es eine repräsentative Auswahl seiner Holzschnitte und Gemälde. &bdquo;Die Ausstellung erinnert nicht nur auch an den Menschen, der trotz allem, was seiner Familie angetan wurde, nach Höxter zurückkam und der Stadt seinen künstlerischen Nachlass vermachte", sagt Ostkämper. So sind bislang nicht gezeigte Fotos zu sehen, wird Jacob Pins – damals noch bekannt als Otto – vom Baby und Kleinkind ganz privat im Familienkreise bis hin zum gestandenen, vielfach ausgezeichneten Künstler, der in Japan, Australien oder der USA ausstellte, porträtiert. &bdquo;Wir möchten den Besuchern zeigen: Das war ein Mitbürger von Euch. Und seht her, was wir mit dem Forum für einen Schatz in Höxter haben." Gäste aus Israel werden Sonntag dabei sein Dabei, so ergänzt Ostkämper, gehe es aber nicht nur um die Vergangenheit: &bdquo;Denn seine Kunstwerke wirken in der Gegenwart fort." Und sie spiegelten nicht etwa nur das Leidvolle, das Schlechte wider – auch wenn Pins niemand gewesen sei, der vor der Wirklichkeit fliehen wollte. Allein in den frühen Bildern nach dem Zweiten Weltkrieg seien Motive wie Bettler, Blinde oder Verfolgte zu sehen. &bdquo;Das trat später etwas zurück." Für Bärbel Werzmirzowsky, die Jacob Pins persönlich kannte, ist die Verbindung von ihm nach Höxter auch Jahre nach seinem Tod noch immer von besonderer Bedeutung: &bdquo;Hier ist seine Heimat, hier ist er bis zur Emigration zu Hause gewesen." Und dass Pins der Stadt viele seiner Werke vermacht habe – mit dem Vermerk, in diesem Rahmen auch auf die Schicksale der jüdischen Mitbürger in Höxter, und damit seiner Familie zu erinnern – das zeuge von seiner Liebe zu den Menschen und zu der Landschaft. &bdquo;Er war kein verbitterter Mensch – sonst hätte er diese Schenkung nicht gemacht", ist sie sicher. &bdquo;Eine Riesen-Geste von ihm." Zwei Gäste aus Israel werden am Sonntag zu Ausstellungseröffnung nach Höxter kommen – beides ehemalige Studentinnen von Pins: Nili tal’Shachor (promovierte über den Einfluss japanischer Kunst auf Pins’ Holzschnitte) und Ronit Sorek, Kuratorin im Israel Museum in Jerusalem, die auch einen Katalog mit Pins’ Werken herausgeben hatte und eine Ausstellung 2000 in Jerusalem realisierte. Parallel zur Höxteraner Ausstellung läuft im Ticho-Haus in Jerusalem (Dependance des Israel Museums) ebenfalls eine Pins-Ausstellung mit Verleihung des nach ihm benannten und von ihm initiierten Preises für neuere israelische Holzschneider.

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