Brakel

125 Jahre Kita auf der Brede

Am 9. Juni feiert der älteste Kindergarten im Kreis Höxter ein buntes Fest

Fühlen sich in ihrer Kita wohl: Lucia (v. l.), Paula und Charlotte auf der Rutsche im Außengelände des Kindergartens . | © emailgateway

30.05.2018 | 30.05.2018, 07:10
Festvorbereitung: Kinder malen ein buntes „Herzlich-Willkommen-Banner" für den großen Jubiläumstag. - © Kita Brede
Festvorbereitung: Kinder malen ein buntes „Herzlich-Willkommen-Banner" für den großen Jubiläumstag. | © Kita Brede

Brakel. Der älteste Kindergarten im Kreis Höxter steht in Brakel. Die Kindertagesstätte Brede wird 125 Jahre alt. Am Samstag, 9. Juni, wird das Jubiläum gefeiert.

Innovativ und fortschrittlich ging es auf der Brede schon immer zu. Im Jahr 1893 eröffneten die Armen Schulschwestern von unserer lieben Frau in Brakel die erste Kita im Kreis Höxter. Orientiert an den neuen Bedürfnissen der Familien, in Zeiten der Industrialisierung, wurden in der Kinderbewahranstalt wie es in der Gründungsurkunde heißt, erste Betreuungsplätze für Kinder vor dem Schuleintritt geschaffen.

Schwester Theresia Gerhardinger, die Gründerin des Ordens, setzte grundlegende Maßstäbe für die Erziehung der Kinder in den entstehenden Kindergärten in ganz Deutschland und International. Ihr größtes Anliegen war eine sichere Betreuung für die Kinder, um sie im Wandel der Zeit nicht den Gefahren auf der Straße auszusetzen. Auch die Bildung von Anfang an, nicht schulisch, sondern altersentsprechend, lag ihr sehr am Herzen. Sie wollte mehr als reine Bewahranstalten aufbauen. Die Kinder sollten im Kindergarten „wachsen, werden und gedeihen."

Im Jahr 1956: Eine Schwester bei der morgendlichen Begrüßung der Kinder. - © Kita Brede
Im Jahr 1956: Eine Schwester bei der morgendlichen Begrüßung der Kinder. | © Kita Brede

»Wir machen den Glaubenim Alltag erlebbar«

So entstanden zu dem Waisenhaus auf der Brede, Räume zur Kindertagespflege für rund 70 Jungen und Mädchen im Vorschulalter.

Auch wenn im vergangenen Jahr Schwester Veronika die Leitung des katholischen Familienzentrums an Barbara Rehermann und Diana Seck erstmals in die Hände weltlicher Leitungen gab, spielt das religiöse Leben im Alltag der Kita weiterhin eine große Rolle. Erst im Dezember durfte Pfarrer Wilhelm Koch die Einrichtung im Auftrag des Erzbistums zu einem familienpastoralen Ort auszeichnen. Barbara Rehermann meint: „Wir machen den Glauben im Alltag erlebbar. Auch kirchenferne Familien und Eltern nichtchristlicher Herkunft schätzen unsere Angebote."

Die Doppelspitze ist entstanden, weil beiden Leiterinnen die Arbeit mit den Kindern wichtig ist und sie sich ausschließlich Büroarbeit und Organisation des Familienzentrums nicht vorstellen konnten. „Es ist manchmal wie der Spagat zwischen Familie und Beruf," führt Diana Seck aus. „Die Arbeit mit den Kindern ist uns sehr wichtig, aber im Büro wartet auch immer Arbeit auf uns. Da ist es gut, dass wir ein starkes pädagogisches Team haben, auf das wir uns voll und ganz verlassen können." Wenn sich die Pädagogik und das soziale Umfeld in den 125 Jahren auch stark gewandelt haben, die Bedürfnisse der Kinder nach Sicherheit und Beziehung sind geblieben.

Zum Jubiläum wird am Samstag, 9. Juni, ein buntes Kinder- und Familienfest gefeiert. Das Jubiläum beginnt um 14.30 Uhr mit einem Gottesdienst auf der Wiese vor dem Familienzentrum, danach werden die Kinder das Fest feierlich eröffnen.

Alle ehemaligen Familien, ehemalige Mitarbeiterinnen und alle Interessierten sind eingeladen, an diesem Tag mitzufeiern. Die Eltern organisieren ein großes Kuchenbüfett für den Nachmittag. Mit einer Skulpturenwerkstatt, einer Baumpatenaktion für das Bredenwäldchen, einer Familien-Fotobox und zahlreichen Angeboten für die Kinder wird viel Aktion auf dem Spielplatz stattfinden. In den Gruppenräumen der Kita gibt es eine Ausstellung zur Geschichte der Einrichtung, das frisch rezertifizierte Familienzentrum stellt sich vor und eine Ausstellung zum Klosterprojekt der Kitakinder machen die aktuelle Arbeit im Haus transparenter. Das Lumpentheater mit Christina Seck und Antje Wenzel führt die Bremer Stadtmusikanten in Form eines Musiktheaters für alle Kinder auf.

„Der Tag soll ein großes Familientreffen werden," wünschen sich die beiden Leitungen und hoffen auf ein Wiedersehen mit Kitakindern und Kolleginnen aus den letzten Jahrzehnten.