Borgentreicher Kinobetreiber erleben Kinoabend mit Bundespräsident Steinmeier in Berlin

Borgentreich/Berlin. &bdquo;Zwei Nächte in Berlin“, sagt Maria Dohmann. Zu einem &bdquo;Kulturabend Kino“ hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ins Schloss Bellevue eingeladen. Ein exklusives Event am Mittwochabend vergangener Woche. Ein Abend zu Ehren der Lichtspielhäuser beim Präsidenten. Mit geladenen Gästen feierten Maria und Rolf Dohmann an diesem Abend das Kino. Für den Abend hatte der Hauptverband deutscher Filmtheater, der in diesen Tagen seinen 75. Geburtstag feiert, das Ehepaar Dohmann vom Central Kino Borgentreich für die Einladungsliste vorgeschlagen. Der Verband habe bereits im vergangenen Jahr den Bundespräsidenten zu seiner Jubiläumsfeier eingeladen. Doch der sagte ab. Zu voll der Terminkalender. Doch sei Steinmeier das Thema wichtig gewesen, freut sich Kinobetreiberin Dohmann trotz der Absage. Und der Präsident werde sich etwas einfallen lassen, hieß es damals aus Verbandskreisen. Steinmeier brachte dann die Idee eines festlichen Kinoabends in seinem Berliner Amtssitz und sich als Gastgeber ins Spiel. Schauspielerinnen und Schauspieler, Regieverantwortliche, Autorinnen und Autoren, Produzentinnen und Produzenten, Vertreterinnen und Vertreter der Filmverleihfirmen und der Kinobetreiber aus ganz Deutschland: &bdquo;Insgesamt 75 Personen“, sagt Dohmann. Eine illustre Runde. Die aber die ganze Bandbreite der Kinos abdeckte. Vom kleinen Arthouse- und Programmkino im Land bis zu den riesigen Multiplexkinohäusern in den Städten. &bdquo;Borgentreich hat gut 2.000 Einwohner“, sagt Dohmann, &bdquo;aber drei Kinosäle“. Das sei schon besonders, merkt sie an. Interessant: Einladung zur &bdquo;Manta Manta 2“-Premiere in Borgentreich: Til Schweiger sagt ab Feierstunde mit Größen des deutschen Films Ein Privileg: Den Besuch im Schloss empfindet sie als eine große Ehre. Nach dem Sicherheitscheck am Tor stand für die 200 Meter bis zum Treppenaufgang vor der Schlossfassade eine stattliche Limousine bereit. &bdquo;Damit hätten wir vorfahren können“, berichtet Dohmann beeindruckt. Doch zu viel des Guten. Schon die einladende E-Mail hatte für Verwunderung gesorgt. In der Feierstunde schauten der Bundespräsident, die Festredner Wim Wenders, Maria Schrader, Ilker Çatak und Doris Dörrie auf die Geschichte der Kinos. &bdquo;Sie thematisierten aber auch die aktuelle Lage der Lichtspielhäuser und wagten den Blick in die Zukunft“, fasst Maria Dohmann zusammen. &bdquo;Kino, das ist nicht nur Unterhaltung, sondern auch Gegenwartsanalyse und Befragung der Zukunft“, zitiert sie aus der Rede des Bundespräsidenten. &bdquo;Das Kino sei damit eine öffentliche Angelegenheit.“ Steinmeier habe Kino als einen wichtigen Ort der Begegnung gewürdigt und für dessen Stärkung geworben. Das Entstehen einer Gemeinschaft von Zuschauerinnen und Zuschauern zur selben miteinander geteilten Zeit sei für ihn die Grundlage der Kinokultur. Die Gesellschaft verändere sich und ziehe sich immer mehr ins Private zurück. Durch Streaming und Lieferdienste müsse man das Haus fast gar nicht mehr verlassen. Auch spannend: Kulturpass für Jugendliche endet – Kritik wird laut &bdquo;Kino aber ist ein Ort, wo gesellschaftliches Leben stattfindet, und Menschen zusammenkommen“, erinnert sich die Borgentreicherin an Steinmeiers Worte. &bdquo;Darum gilt es, die öffentlichen Räume der Gemeinschaft, die Kinos seit 130 Jahren bieten, zu bewahren.“ Die Familie Dohmann bietet diesen Treffpunkt in der Orgelstadt bereits seit sieben Jahrzehnten. Wilsberg-Star macht das Foto der Borgentreicher mit dem Bundespräsidenten Beim anschließenden Empfang suchte das Borgentreicher Ehepaar die Nähe des Bundespräsidenten. Doch den umgaben immer wieder Menschentrauben. &bdquo;Wir haben gewartet, bis wir die Chance hatten“, sagt Dohmann. Auch um &bdquo;schöne Grüße aus Brakelsiek“, dem ostwestfälischen Heimatort Steinmeiers zu überbringen. Und ein Selfie zu machen. Im Gespräch nahm ihr Schauspieler Leonard Lansink, der Wilsberg aus der gleichnamigen Serie, das Smartphone aus der der Hand, und bot ihr an, das Foto zu machen. &bdquo;Geben Sie ihr Handy her, ich mach’ das“, so die klare Ansage des Promis, die überraschte. &bdquo;Daher auch die gute Laune auf dem Bild“, hält Dohmann die Situation fest. Danach gab es Häppchen. In der entspannten Atmosphäre tauschten sich Kino- und Kulturschaffende mit dem Bundespräsidenten und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer &bdquo;über die Herausforderungen gerade der kleinen Kinos im ländlichen Raum und ihre wichtige Funktion für die Gesellschaft aus“, beschreibt Dohmann gegenüber nw.de. &bdquo;Kino ist oft die letzte Kultureinrichtung im Dorf.“ Viele der Kinobetreiber seien &bdquo;sieben Tage die Woche für alle da“, bringt es Dohmann auf den Punkt. &bdquo;363 Tage im Jahr“, nimmt sie die geschlossenen Borgentreicher Säle an Silvester und Heiligabend aus. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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