Lauenförde/Beverungen

"Bioenergiedörfer für die Samtgemeinde"

BBL und FWL besuchen Biogasanlage in Beverungen

Volker Faltin, Heinrich Wenisch, Sonja Sprock, Karl Krahn, Andre Potthast und Jürgen Wenisch (v. l.). | © FOTO: NW

27.02.2013 | 27.02.2013, 00:00

Lauenförde/Beverungen (nw). Draußen kalt und innen schön warm – so erlebten die Mitglieder der Bürger für Bürger Lauenförde (BBL) und der Freien Wähler Lauenförde (FWL) ihren Informationsbesuch der Biogasanlage von Andre Potthast in Beverungen direkt an der Bever.

Damit hatten sie im Grunde das Prinzip der Anlage erlebt. Kaltes "Futter" – Gülle und Pflanzensilage – werden in einem großen warmen Gärbehälter von Bakterien rund um die Uhr in Biogas umgewandelt und das treibt dann einen großen Motor an, der in einem angebauten Generator Strom erzeugt, der in das Stromnetz eingespeist wird. Dort steht er den Haushalten zur Verfügung.

Dabei fällt wie man es aus dem Auto kennt als Nebenprodukt Wärme an. Diese reicht aus, um mehrere Gebäude in Beverungen mit Heizwärme zu versorgen und sorgt dafür, dass die Schüler der Verbundschule bei angenehmen Temperaturen lernen können. Im Sommer wird dann das Freibad in Beverungen auf 25 Grad geheizt. Das führt auch für den Stadthaushalt zu Einsparungen, die sich sehen lassen können.

Volker Faltin (BBL): "Diese Initiative der Familie Potthast ist beispielgebend für einen Baustein einer anzustrebenden dezentralen Energieversorgung aus alternativen Energien, gemäß dem alten Genossenschaftprinzip ,Das Geld des Dorfes dem Dorfe’". Jürgen Wenisch, Ratsmitglied im Samtgemeinderat ergänzte (FWL): "Es ist toll, dass der Mut, etwas Neues zu wagen, trotz vieler Probleme und Widerstände, am Ende zum Erfolg führt."

In Biogasanlagen werden nachwachsende Rohstoffe vergoren. Zurück bleibt auch noch wertvoller Dünger, der wieder auf den Feldern das neue Wachstum fördert.

Karl Krahn, beratendes Mitglied im Samtgemeinde-Bauausschuss (FWL): "Die zuständigen Gremien und Entscheidungsträger müssen sich als Vorbild an die Spitze der Bewegung stellen. Ziel muss es auch in der Samtgemeinde Boffzen sein, in allen Mitgliedsgemeinden ,Bioenergiedörfer’ zu organisieren". Im Grund keine neue Erfindung, sondern eine moderne Form der schon im Mittelalter bekannten Allmende, wozu auch heute noch die Stadtwälder gehören.

Bioenergiedörfer gibt es im Land Niedersachsen schon mehr als elf. Weitere neun sind auf dem Weg dorthin.