Lauenförde (nw). Viele Lauenförder Bürgerinnen und Bürger sorgen sich um den Fortbestand des Sportplatzes an der Würgasser Straße in Lauenförde. Ein Anwohner klagt wegen Lärmbelästigung. Der Landkreis muss nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichtes Hannover die Immissionswerte überprüfen. Aus diesem Grund hat sich die Initiative "Ja zum Sportplatz" gegründet, die den Sportverein unterstützen will.
Seit 2009 gibt es bereits diesen Konflikt. Der FC Blau-Weiß Weser, ehemals SC Lauenförde, muss seitdem jährlich Anwaltskosten berappen. Geld, welches unter anderem auch der Jugendförderung fehlt. "Obwohl natürlich auch die Rechte einzelner Bürger gewahrt bleiben müssen, sind viele Lauenförder Sportler und Bürgerinnen und Bürger erschüttert über das kompromisslose Vorgehen der Klägerpartei, " zeigt sich der Lauenförder Bürgermeister Werner Tyrasa besorgt über den Verlauf dieses Rechtsstreits.
Für Michael Knipping, Vorsitzender des Vereins Blau-Weiß Weser, und den Schatzmeister Günter Nitschack ist wichtig, dass der Beverunger/Lauenförder-Verein weiterhin ein Standbein in Lauenförde hat und die sportliche Jugendarbeit, die wesentlicher Bestandteil der Jugendförderung ist, nicht beeinträchtigt wird.
Mitinitiatorin Bernadette Buxton weiß, dass viele jugendliche Sportler wegen der bereits jetzt vereinbarten Auflagen die wettkampfartige Atmosphäre in Lauenförde vermissen.
Die Initiative "Ja zum Sportplatz" möchte die Öffentlichkeit informieren und deutlich machen, dass die Möglichkeit, im Verein Sport zu treiben, ein wichtiger Bestandteil der Jugendförderung sei. Es soll deutlich gemacht werden, "dass nicht alles falsch gewesen sein kann, was seit über 60 Jahren in Lauenförde gut geheißen und nicht beanstandet wurde".
"Manchmal sollten halt auch private Interessen tatsächlich einmal dem Allgemeinwohl hinten angestellt werden", meinen die Starter der neuen Bürgerinitiative.
Der Sportplatz in Lauenförde an der Würgasser Straße wurde am jetzigen Ort sofort nach dem Zweiten Weltkrieg 1946/47 erstellt, noch bevor die Wohnbebauung in der Nachbarschaft entstand, die teilweise auch gewerblich durch ein Fuhrunternehmen genutzt wurde. Das Gelände ist seitdem Schulsportplatz und Heimat des SC, jetzt Blau-Weiß Weser, dem Nachfolgeverein des SC Lauenförde. Viele Generationen von Jugendlichen haben hier Fußballspielen und das soziale Miteinander gelernt.
"Wir sind als Jugendabteilung damals mit einer Ehrenurkunde der Sepp- Herberger-Stiftung ausgezeichnet worden", erinnert sich Klaus Rickmeier, Mitinitiator und ehemaliger Jugendobmann des SC Lauenförde an die ruhigen Zeiten beim SC Lauenförde, als es von allen Seiten nur Unterstützung gab.
Das inzwischen mehrfach den modernsten Schallschutzkonditionen angepasste Sportheim wurde im Jahr 1948 unter Mithilfe der Mitglieder und der gesamten Bürgerschaft gebaut und konnte 1949 eingeweiht werden.
"Vielleicht können wir erreichen, dass es doch zu einem Umdenken und einer tragfähigen Kompromisslösung kommt und in Lauenförde wieder ohne Sorgen dem Fußball nachgejagt werden kann", wünschen sich die Initiatoren und Ratsmitglieder Bernadette Buxton, Werner Tyrasa, Klaus Rickmeier, Martina Lange und Matthias Bergmann für Lauenförde.
Zu den ersten Aktionen der Initiative gehören Unterschriftensammlungen, das Aufhängen eines Transparentes am Sportplatz und das Verteilen von Aufklebern.