Medizinische Versorgung

Neuer Chefarzt für Klinik am St.-Josef-Hospital Bad Driburg

Mit Volker Knapczik geht ein Medizin-Urgestein in Ruhestand. Was der neue Chefarzt Carl Christoph Schultz für die Psychiatrie am St.-Josef Hospital in Bad Driburg vorhat.

KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes (v. l.) mit Carl Christoph Schultz, dessen Vorgänger Volker Knapczik und Marko Ellerhoff (Standortleiter St. Josef Hospital Bad Driburg). | © KHWE

07.07.2025 | 07.07.2025, 05:00

Bad Driburg. Nach mehr als 25 Jahren an der Spitze der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am St.-Josef-Hospital der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) in Bad Driburg verabschiedet sich jetzt Volker Knapczik in den Ruhestand. Die Leitung übernimmt Carl Christoph Schultz, der zuletzt als Ärztlicher Direktor des Sächsischen Krankenhauses Rodewisch tätig war.

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bad Driburg behandelt jährlich rund 1.500 Patientinnen und Patienten. Mit der ersten offenen psychiatrischen Abteilung in Nordrhein-Westfalen (NRW) gehörte das St.-Josef-Hospital laut KHWE bei seiner Eröffnung im Jahr 1968 zu den Pionieren auf dem Gebiet. Heute ist es mit 247 Betten der zweitgrößte Krankenhausstandort im Verbund und auf die Bereiche Innere Medizin, Chirurgie und Psychiatrie spezialisiert.

„Mit Volker Knapczik geht eine prägende Persönlichkeit in den Ruhestand, die mit Weitblick und Menschlichkeit die Psychiatrie in Bad Driburg und darüber hinaus gestaltet hat“, würdigt KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes die Verdienste des langjährigen Chefarztes. Auch Knapczik selbst blickte bei seinem Einstieg im Jahr 1999 auf große Fußstapfen zurück. Sein Vorgänger Hanns Philipzen hatte in Bad Driburg die erste Abteilung in Deutschland gegründet, die offene Psychiatrie praktiziert. „Dieses Konzept hat sich sehr bewährt und dient bundesweit als Vorbild“, so Knapczik, der es konsequent weiterentwickelte und in der Klinik auch bei richterlich angeordneten Unterbringungen in offenen Strukturen mit individueller Betreuung umsetzte.

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Bad Driburger Klinik-Leiter engagierte sich über Beruf hinaus

Während seiner Amtszeit wurde die Zahl der Betten von 72 auf 82 erhöht, die Klinik modernisiert und ein Anbau für therapeutische Maßnahmen geschaffen. Zudem etablierte Knapczik einen Konsil- und Liaison-Dienst, der auch den anderen Häusern des Verbunds zugutekommt, und engagierte sich über viele Jahre im Ethikkomitee, in der INTEG-Stiftung und in vielen Gremien im Kreis Höxter.

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Mit Carl Christoph Schultz, aufgewachsen in Eutin in Schleswig-Holstein, übernimmt ein erfahrener Facharzt und Wissenschaftler die Leitung der Klinik. Der 49-Jährige hat an der Universitätsklinik Jena umfassende klinische und leitende Erfahrung gesammelt, insbesondere in der Akutpsychiatrie, der Suchtmedizin und der Verhaltenstherapie bei Angst- und Zwangsstörungen. Zuletzt leitete er als Ärztlicher Direktor die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Sächsischen Krankenhauses Rodewisch.

Was der Neue in Bad Driburg unter „offener Psychiatrie“ versteht

Schultz sieht die Klinik bestens aufgestellt für die Zukunft. „Die offene Psychiatrie ist hier nicht nur ein bauliches, sondern vor allem ein menschliches Konzept, geprägt von Dialog, Beziehung und Respekt gegenüber den Patienten. Diese Haltung möchte ich mit dem engagierten Team vor Ort fortsetzen und weiterentwickeln“, erklärt Schultz, der sich neben seiner Arbeit auch Zeit für seine Laufrunden und das Cellospiel nehmen möchte.