
Brakel/Kreis Höxter. Der Immobilienmarkt ist längst als eine starke Säule im Kreis Höxter angekommen – und die Sparkasse Höxter freut sich über positive Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr 2018. Dies ist ein Fazit der Sparkassenvorstände Jens Härtel und Achim Frohss bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2018. Sie heben dabei das Kreditgeschäft als wichtigen Wachstumsmotor hervor.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung liegt bei 12,9 Millionen Euro. Nach Abzug von 4,7 Millionen Euro Steuern, der Bewertung der Wertpapiere und Krediten sowie einer weiteren Stärkung der Eigenkapitalzufuhr verbleibt ein ausgewiesener Bilanzgewinn von 1,261 Millionen Euro.
Allein für den Wohnungsbau stellte die Sparkasse im vergangenen Jahr rund 110 Millionen Euro an neuen Darlehensmitteln bereit. Etwa 500 Häuser und Wohnungen konnten damit finanziert werden. Gleichzeitig verhalf die Immobilienvermittlung der Sparkasse 74 mal in die eigenen vier Wände. „Dahinter steht ein enormes Investitionsvolumen in die heimische Region. Der Immobilienmarkt boomt, aber anders als in Großstädten ist hier der Markt noch gesund und bietet guten Boden für weitere Investitionen", sagt Härtel.
Kundeneinlagen steigen auf 1,2 Milliarden Euro
Die positive Bilanzentwicklung zeige sich auch bei den um weitere 47 Millionen Euro gestiegenen Kundeneinlagen auf 1,2 Milliarden Euro. Dabei stellt die Sparkasse verstärkt ein Umdenken fest: Immer mehr Sparkassenkunden investieren langfristig in sachwertorientierte Anlagen wie Aktien-, Misch- und Immobilienfonds. „Zum sinnvollen Vermögensaufbau gehören Wertpapiere dazu. Insbesondere mit regelmäßigem Sparen – auch von kleinen Beträgen – kann man sehr erfolgreich Geld anlegen", betont Härtel.
Hohe Beträge auf Tagesgeld- oder Girokonten würden dagegen nichts einbringen, da der Leitzins der Europäischen Zentralbank seit fast drei Jahren bei Null liege. Dagegen sei der Bausparvertrag weiter ein attraktives Sparmodell. „Aktuell sichert man sich damit ein zinsgünstiges Darlehen für die Zukunft", sagt Härtel.
57 Prozent der Kunden erledigen Kontogeschäfte online
Auch die Digitalisierung sorgt bei der Sparkasse weiterhin für Wachstumsdynamik. Das zeigt unter anderem die erneut deutlich gestiegene Anzahl der per Online-Banking und Sparkassen-App erledigten Bankgeschäfte. „Mehr als 57 Prozent aller Girokontoinhaber greifen inzwischen online auf ihre Konten zu", sagt Achim Frohss. Über 10.000 Sparkassenkunden, und damit fast 1.400 mehr als im Vorjahr, nutzen dazu die Sparkassen-App, deren Funktionen ständig erweitert und weiterentwickelt würden. Der Aufbau der Digitalen Filiale in Brakel, mit speziell ausgebildeten Bankkaufleuten und Bankfachwirten, habe sich bewährt.
Am Filialnetz mit 23 Standorten soll aktuell nicht weiter gerüttelt werden. „Während die einfachen Bankgeschäfte immer mehr von zuhause ausgeführt werden, wächst zeitgleich aber auch die Zahl der Menschen, die sich bei komplexen Finanzfragen passend zu ihrer Lebenssituation persönlich beraten lassen möchten. Das ist nur von Mensch zu Mensch möglich", so Achim Frohss.
Immer mehr spezialisierte Mitarbeiter benötigt
Dies wirke sich mittelfristig auch auf die Personalstruktur aus. Man brauche immer mehr spezialisierte Mitarbeiter, die zum Beispiel im Bereich Wertpapiere umfassend und personenbezogen beraten könnten. Die Mitarbeiterzahl liegt bei 311 (18 Auszubildende), das sind fünf weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Kündigungen wurden aber nicht ausgesprochen und seien auch nicht vorgesehen.
Die mittlerweile lang anhaltende Niedrigzinsphase sei auch noch weitere fünf Jahre bei der Sparkasse Höxter auszuhalten. „Unsere mittelfristige Finanzplanung sieht auch dann noch eine solide und gute Ertragslage aus", sagt Härtel. Die Fünfjahrespläne basierten immer auf den aktuellen Parametern. Man müsse weiterhin einfach kostendiszipliniert arbeiten. Gebührenerhöhungen sind 2019 nicht vorgesehen.