Abkühlen bei Hitze: Der einzige Badesee im Kreis Herford

Kreis Herford. Heiße Luft aus Nordafrika sorgt für eine Hitzewelle. Auch im Kreis Herford soll das Thermometer am Dienstag und Mittwoch die 35 Grad-Marke knacken. Abkühlung suchen dann viele Menschen in den Freibädern der Region. Doch auch das Schwimmen im See wird immer beliebter. Mit einer großen Auswahl an Badeseen kann der Kreis allerdings nicht punkten. Es gibt nur einen einzigen See, dieser liegt am äußersten Rand des Kreisgebiets, in Vlotho. Es riecht nach Grill und Sonnenmilch. Besucher sonnen sich auf Luftmatratzen, eine Frau zieht Bahnen im Wasser, Kinder bauen Sandburgen, fahren Tretboot oder springen von der Badeinsel ins kühle Nass. Der Borlefzer See am Camp Feuerland ist ein kleines Paradies. "Für die Kinder ist es hier einfach super", sagt Julia Moor. Sandstrand mit Nichtschwimmerbereich Sie ist gemeinsam mit der ganzen Familie an den See gefahren - übers Wochenende. "Besser konnten wir nicht in die Ferien starten." Aus der Nähe von Osnabrück kommt Familie Moor, von dem Campingplatz in Vlotho haben sie über einen Bekannten erfahren. "Es ist toll hier", sagt Moor, die Anlage sei sauber und biete viel Abwechslung. Die Familie hat ihr Zelt direkt am Sandstrand aufgebaut. Hier können die Schwestern Alexia und Arina spielen und entspannt ins flache Wasser gehen. Doch nicht nur Camper können sich am Badesee entspannen. Chef Martin Feuer öffnet die 39 Hektar große Anlage direkt an der Weser mitsamt Beachvolleyballplatz, Minigolf und Spielplatz auch für Tagesgäste. Offen ist von 10 bis 22 Uhr, der Eintritt kostet 5 Euro, Kinder (2 bis 13 Jahre) zahlen 3 Euro. Wer mit dem Auto anreist, braucht ein Ticket für 2,50 Euro. Am Sonntag ist auf der Liegewiese noch schön viel Platz. Doch auch bei 24 Grad lässt es sich schon herrlich im See erfrischen. Eine junge Frau besucht daher ihre Mutter, die vor Ort zeltet und will nicht ausschließen, dass sie später noch eine Runde schwimmen geht. Drei Handtücher weiter entspannt ein Pärchen nach einer Radtour im Schatten. "Es soll den Kindern und Familien hier Spaß machen" Sobald die Temperaturen weiter hoch gehen, steigt auch die Zahl der Badegäste, weiß Martin Feuer. Vor Corona waren an richtig heißen Tagen 3.000 bis 5.000 Besucher am See. Der 25-Jährige möchte die Anzahl auf rund 1.000 pro Tag beschränken. Jeder soll Platz haben und nicht "Handtuch an Handtuch" liegen müssen. Martin Feuer betreibt Campingplatz und Freizeiteinrichtung seit Anfang des Jahres. Mit seiner Freundin baut er sich derzeit ein Haus unweit der Liegewiese, seine Eltern sind auch mit an Bord. Der See ist in Familienhand. Urlaub vor der Haustür:Diese fünf Seen gibt es in der Region Um die Badestelle für die angesagten Hitzetage herauszuputzen, hat die Familie zwei Wochen lang Algen entfernt, den Rasen getrimmt und zum Saisonstart schon neuen Sand am Badestrand aufgeschüttet, den Spielplatz aufgerüstet und ein neues Beachvolleyballnetz sowie kleine Fußballtore aufgestellt. "Es soll den Kindern und Familien hier Spaß machen", sagt Feuer. Auch die beiden Badeinseln im See hat er wieder auf Vordermann gebracht. Das macht sich bezahlt: "Sie wurden sofort genutzt." Kinder lieben es, von dort ins Wasser zu springen, Schwimmer legen hier eine Pause ein. Für Abwechslung sorgen Tretboote. "Den Verleih hat ein Saisongast von uns übernommen", sagt Feuer, der in Hannover im Herbst mit seiner Masterarbeit seinen Uniabschluss beschließt und mit dem Managen eines Campingplatzes Neuland betritt. "Ich hatte vorher Bürojobs. Das ist nicht so meins." Und so stiegen er und seine Familie ins Freizeitbusiness ein. "Unser Anspruch ist es, hier einen schönen Ort für Familien zu schaffen." Saisoncamper seit elf Jahren Eben diesen hat Goran Zivanovic lieben gelernt. "Wir sind vom 1. April bis 31. Oktober hier", sagt er. Nicht durchgängig - wie oftmals Freund und Campernachbar Ernst Nolte - aber an fast allen Wochenenden, manchmal kommt er auch nach der Arbeit her zum Entspannen - seit nunmehr elf Jahren. Zivanovic ist der Herr über Tretboote und Kettcars. Auch Stand-up-Paddle-Boards lassen sich hier ausleihen und eine Rikscha hat der Bielefelder auch im Programm. Seit sechs, sieben Jahren, so schätzt er, betreibt er den Verleih: "Es ist just for fun entstanden und von Jahr zu Jahr mehr geworden." Zivanovic und Nolte genießen das Campen und jede Minute direkt am Wasser. "Es ist ein toller Zusammenhalt, Campen ist Freiheit, jeder hilft hier jedem", sagt Zivanovic und Ernst ergänzt: "Es ist schön, immer draußen zu sein." Das schätzt auch Zivanovics 22-jährige Tochter Melina Assmann: "Hierherzukommen ist immer wie ein kleiner Urlaub." Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping"

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