Enger/Spenge

Igel suchen Winterquartier

Unter welchen Voraussetzungen sich die stacheligen Tiere im Garten besonders wohlfühlen

In diesen Wochen bereiten sich die Igel auf den Winter vor. | © Foto: Igel-Arche Zierenberg, Rüdiger Rister||

06.11.2013 | 06.11.2013, 07:00

Enger/Spenge. Wenn es unter einem Strauch raschelt und plötzlich ein kleines stacheliges Etwas schnüffelnd über die Wiese läuft, hat sich vermutlich ein Igel im heimischen Garten eingenistet. Und das ist ein gutes Zeichen.

Was viele Engeraner und Spenger nicht wissen: Im Winter können Igel und Co. Hilfe gebrauchen. "Beim Tierschutzverein Herford gehen zur Zeit viele Anrufe mit Fragen rund um das Thema Igel ein", sagt die Vereinsvorsitzende Renate Siekkötter. Sie rät vor allem, kleine Tiere, die im Garten gefunden werden, nicht aufzuheben, um sie im Keller überwintern zu lassen. "Diese Vorgehensweise ist sehr umstritten", heißt es beim Tierschutzverein. Denn: Laut Studien überleben diese Tiere zwar den Winter - sterben aber im folgenden Sommer, da ihr Biorhythmus durcheinander geraten ist.

Wer Igeln helfen möchte, sollte seinen Garten vielmehr attraktiv für die Tiere machen, rät Renate Siekkötter.

Dazu zählt vor allem, den Garten nicht zu ordentlich aufzuräumen: "Herbstlaub und Reisig, zu losen Haufen aufgeschichtet, bietet nicht nur Igeln ein sicheres Winterquartier, sondern auch Eidechsen, Molchen und Kröten."

Siekkötter: "Ein echter Tierfreund sollte also seinen Ordnungssinn für eine Monate vergessen und aus seinem Garten eine tierische Ruhezone für den Winter machen."

Wer glaubt, dass gerade Jungigel den Winter ohne menschliche Hilfe nicht überstehen, kann zusätzlich eine Futterquelle im Garten einrichten. Dafür eignen sich nach Angaben des Tierschutzvereins Katzen-Dosenfutter mit - im Handel erhältlichen - Igeltrockenfutter oder Haferflocken vermischt.

Als Getränk ist ausschließlich Wasser geeignet.

Nur kranke oder verletzte Igel brauchen weitergehende Hilfen.