Spenge. Von 160 Jahren ging Hermann Heinrich Kreft aus Wallenbrück als Missionar nach Afrika und war hier viele Jahrzehnte tätig. An sein Leben und Wirken möchte Pastor a. D. Walter Moritz mit einer sehr persönlichen Ausstellung erinnern, die in der Zeit vom 10. bis 24. März im evangelischen Gemeindehaus an der Langen Straße zu sehen ist.
Von 1960 bis 1972 war Moritz selbst in Namibia in Bethanien, wo Kreft seit 1853 als Missionar tätig war, wo er eine Kirche errichtete und wo er begraben liegt. Moritz hat viele Jahre lang in Archiven, Zehnt- oder Taufbüchern geforscht, und eine Menge an Informationen zusammen getragen, die Krefts Familie, Kinder und Nachfahren betreffen.
"Einer seiner Söhne beispielsweise wurde auch Missionar, ging dann später aber nach Gütersloh", berichtet Walter Moritz. Ein Nachfahrin, Renate Kreft, habe von 1972 bis 1976 als Missionarin auf Sri Lanka gearbeitet und war auch in Afrika.
Der 79-Jährige beschreibt innerhalb der Ausstellung auch, wie Kreft damals nahe der Stadt "Aus" auf Diamanten gestoßen war. Doch der Missionar habe sich aus weltlichen Reichtümern nichts gemacht und den Abbau anderen überlassen. "Daher habe ich ihn ,Den Diamanten-Missionar genannt", erläutert Moritz.
In der Ausstellung gibt es ferner viele allgemeine Informationen über Afrika und das Land Namibia im Südosten des Kontinentes, über die Menschen und die Landschaften hier - etwa über die Wüste Namib. "Namib bedeutet so viel wie große Fläche und weite Ebene", übersetzt Moritz. Selbst in der Wüste gebe es Leben, etwa die Narra-Frucht. "Deren Wurzeln wachsen sehr tief bis ins Erdreich", so der 79-Jährige.
Moritz zeigt viele Kopien von Dokumenten, aber auch sehr viele großformatige Fotos, die meisten hat er selbst aufgenommen.
Ergänzt wird die Ausstellung mit handwerklich gefertigten Gegenständen, die Moritz aus Namibia mitgebracht hat - große und kleine Trommeln, eine Ried-Flöte oder die Puppe einer Nama-Frau, mit wallenden Röcken. "Die Frauen des Stammes Nama haben seinerzeit von den Missionarinnen Nähen gelernt, da haben sich die langen Röcke dann bald durchgesetzt", erläutert er. "Das war die wilhelminische Tracht."
Moritz hat bereits 20 Büchlein über Afrika verfasst. Die werden im Gemeindehaus Spenge nicht nur ausgestellt, die sind auch über die örtlichen Buchhandlungen zu erwerben.