
Spenge. "Da hat sich einer richtig gequält", sagt Martin OToole und schüttelt verständnislos den Kopf. Nachts hat irgendjemand ein altes Fernsehgerät über den hohen Zaun auf das Bauhof-Gelände geworfen. Zuvor musste der Betreffende einen steilen, wenigstens 2,20 Meter hohen steilen Hang hoch kraxeln. "Altgeräte können doch besser und viel einfacher entsorgt werden", betont der Leiter des Spenger Bauhofes. Regelmäßig am letzten Montag im Monat sammelt die Recyclingbörse kostenlos ausgediente Geräte. Und das geht ganz schnell, wenn man zum richtigen Zeitpunkt kommt.
"Die Mitarbeiter der Recyclingbörse sind dann von 15 bis 18 Uhr hier am Bauhof", berichtet OToole. "Manche ,Kunden stehen aber schon um 14 Uhr vor dem Tor, um eine Stunde darauf zu warten, ihren Elektroschrott abgeben zu können", hat er schon mehrfach festgestellt. "An manchen Sammeltagen stehen hier nachmittags 20, 30 oder noch mehr Autos in der Warteschlange. Alle wollen die Ersten sein, die ihre Altgeräte los werden", so der Bauhof-Leiter, der hier schon ein regelrechtes Verkehrs-Chaos erlebt hat. Das Problem dabei sei, dass diese Wartenden die Straße verstopfen und die im Industriezentrum verkehrenden Lkw und Firmenfahrzeuge behindern.

"Ab spätestens 16.30 Uhr wird es erfahrungsgemäß deutlich ruhiger. Dann können diejenigen, die etwas abgeben möchte, sofort vorfahren. Die haben dann überhaupt keine Wartezeit und sind schnell wieder weg", betont OToole.
"An den Sammelterminen sind immer fünf, sechs Kollegen der Recyclingbörse hier am Spenger Bauhof vor Ort. Sie sortieren die abgegebenen Geräte sofort vor - manchmal noch im Kofferraum - und laden sie dann auf die vier Lastwagen", berichtet OToole. Auf jedem der Lkw werden unterschiedliche Dinge gesammelt und abends gleich zur Recyclingbörse nach Herford gefahren.
Auch wenn es in diesem Jahr insgesamt etwas ruhiger war, so erwartet der Bauhof-Leiter am letzten Sammeltag vor Weihnachten noch mal einen größeren Andrang. "Die Leute sortieren erfahrungsgemäß noch mal richtig aus, weil es zum Fest oft wieder neue Geräte gibt."
Angenommen werden Haushaltsgeräte und Elektroschrott aus Privathaushalten, alle Arten Metallschrott, Geräte der Unterhaltungselektronik, Kommunikationsgeräte, Fernseher, Monitore, Spielzeug und mehr.
"Aber Bleibatterien und Verbrennungsmotoren beispielsweise dürfen wir nicht annehmen", so Martin OToole. Ebenso wenig Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen. "Die können aber am Schadstoffmobil des Kreises abgegeben werden, das ebenfalls regelmäßig hier Station macht."
Auch Sperrmüll darf am Spenger Bauhof nicht abgegeben werden. "Dinge, die nicht in die Restmülltonne passen, können gegen eine geringe Gebühr beispielsweise beim Entsorgungsbetrieb Göhner abgegeben werden", rät OToole denjenigen, die nicht auf die Sperrmüllabfuhr warten wollen. Er hat schon erlebt, dass unerlaubt Matratzen oder alte Möbel am Bauhof abgeladen wurden. "Die auf unserem Gelände stehenden Mulden mussten wir aus diesem Grund schon vergittern. Die haben unbekannte Mitbürger am Wochenende schon mal bis zum Rand gefüllt", berichtet er. "Aber die Entsorgung belastet dann wieder die Stadtkasse und damit jeden einzelnen Spenger Bürger." Aber mittlerweile passen die Nachbarn des Bauhofes gut auf. "Die notieren schon mal ein Autokennzeichen", verrät OToole. "Und bei einer illegalen Müllentsorgung erwischt zu werden, das kann richtig teuer sein." Da sei es doch billiger, den gebührenpflichtigen Abholservice der Recyclingbörse oder eines Entsorgungsbetriebes zu nutzen. "Da kann man einen Termin absprechen, und die ausgedienten Dinge werden gleich abgeholt, wenn man ausgemistet hat", so seinRat.