
Spenge. Es ist kaum zu glauben: Auch in Zeiten der Digitalisierung verfügt die Stadt Spenge noch über ein Fax-Gerät. Um jederzeit für wirklich jeden erreichbar zu sein. Und das Fax-Gerät hat auch den einen oder anderen Wunsch nach Zustellung von Briefwahlunterlagen an das Wahlamt weiter geleitet. Aber das nur bis zum 20. Januar. Und dann wieder ab Freitag, 14. Februar. In der Zwischenzeit war es defekt.
Die Nachfragen sind im digitalen Nirvana gelandet. Und niemand weiß genau, wer in dieser Zeit - per Fax - um die Zusendung von Wahlunterlagen gebeten hat. Die Wählerinnen und Wähler, die die Unterlagen mit der veralteten Technik angefordert haben und bisher noch keine Post von der Stadt bekommen haben, mögen sich also schnellsten dort melden.
Cornelia Meier-Engeschalk vom Wahlamt bittet in einer Pressemitteilung: „Aufgrund eines technischen Defekts sind Anträge auf Ausstellung von Briefwahlunterlagen, die in dem Zeitraum vom 20. Januar bis 14. Februar 2025 per Fax übermittelt wurden, leider nicht im Wahlamt eingegangen. Wenn Sie in diesem Zeitraum einen Antrag per Fax gesendet, aber noch keine Briefwahlunterlagen erhalten haben, stellen Sie den Antrag bitte erneut (E-Mail: wahlamt@spenge.de) oder wenden Sie sich persönlich an das Wahlamt.“ Und: „Für die entstandenen Unannehmlichkeiten bitten wir ausdrücklich um Entschuldigung und danken Ihnen für Ihr Verständnis.“
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Fax wird nicht mehr ausgedruckt

Wahlleiter Bürgermeister Bernd Dumcke zeigte sein Bedauern, und bezeichnet das Fax als „Relikt aus vergangener Zeit“ und erklärte: „Wir bekommen tatsächlich nur sehr, sehr wenige Faxe. Und da ist es einfach nicht aufgefallen, dass ein technischer Fehler vorliegt.“
Das, was analog im Fax ankommt, wird allerdings nicht - so wie früher - ausgedruckt, sondern in ein digitales Schriftstück, ein PDF, umgewandelt. Und erscheint dann auf dem digitalen Bildschirm im Wahlamt. Wenn denn die Software nicht defekt ist.
Als also keine PDF-Dokumente ankamen, hat das bei der Stadt niemand bemerken können. Erst, als ein Spenger die Zusendung seiner Briefwahlunterlagen anmahnte, die seit vier Tagen überfällig war, wurde der Fehler bemerkt. „Sofort haben sich am 14. Februar Techniker unserer hauseigenen IT, von OWL-IT und ein Faxgeräte-Techniker daran begeben, den Fehler zu suchen und zu korrigieren“, sagt Meier-Englschalk.
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Nachgesendete Wahlunterlagen kommen mit dem Boten an
Bisher haben sich 14 Menschen gemeldet, die ihre per Fax angeforderten Wahlunterlagen noch nicht bekommen hatten. „Aber wir wissen leider nicht, und können auch nicht nachvollziehen, wie viele Wählerinnen und Wähler tatsächlich auf diesem Weg um Zusendung gebeten haben“, erklärt Meier-Englschalk. „Denn nach unserer Recherchen haben die Faxgeräte bei der Sendung ’okay’ angezeigt.“
Jetzt bitten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wahlamtes, dass jeder, der die Unterlagen per Fax angefordert hat, und die noch nicht erhalten hat, sich bei der Stadt zu melden. Um zeitliche Engpässe zu vermeiden, gehen diese dann nicht per Post, sondern mit Boten an die Haushalte heraus. „Denn wir wollen natürlich unbedingt sicherstellen“, sagt Cornelia Meyer-Engelschalk, „dass jeder die Möglichkeit hat, zu wählen“.
INFORMATION
Wer schon jetzt seine Stimme persönlich abgeben möchte, kann das am Mittwoch bis 16.30 Uhr, am Donnerstag bis 18 und am Freitag bis 15 Uhr im Rathaus tun. Wer seine Briefwahlunterlagen im Rathaus-Briefkasten deponieren möchte, kann das am Wahlsonntag bis 18 Uhr tun.
Stand Dienstag Mittag, 18. Februar, haben bereits 3.304 von insgesamt 11.027 Wählerinnen und Wähler die Briefwahl beantragt. Bis zur Wahl dürfte also gut ein Drittel aller Wahlberechtigten per Brief gewählt haben.