Deutschlandweiter Aktionstag

Zahlreiche Besucher beim Mühlentag in Spenge

Der Heimatverein Hücker-Aschen hatte zu einer großen Feier am Pfingstmontag geladen. Die Besucher erwartete ein vielfältiges Programm. Sie konnten auch lernen, wie Mehl gemahlen wird.

Die 1861 erbaute Windmühle bildet bis heute den Mittelpunkt des Ortsteils. | © Danielle Dörsing

Danielle Dörsing
21.05.2024 | 21.05.2024, 19:38

Spenge. Der Mühlentag des Heimatvereins Hücker-Aschen lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher jeden Alters zur Wallholländer Windmühle. Dort erwartete sie bei bestem Wetter ein buntes Programm rund um, in und auf der Mühle auf dem Gehlenbrink.

Bereits zum 27. Mal ermöglichte der Heimatverein Hücker-Aschen die Veranstaltung, bei der nicht nur Geselligkeit, sondern auch die Weitergabe historischen Wissens im Vordergrund steht. „Wir öffnen hierfür die Tore und erwecken unsere Mühle an diesem Tag zum Leben“, sagt Klaus Hagedorn, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins.

Am Pfingstmontag jeden Jahres wird der „Deutschen Mühlentag“ begangen. An diesem Tag sind Interessierte eingeladen, bundesweit Mühlen zu besichtigen und mehr über das jahrhundertealte Handwerk zu erfahren. Begonnen hatte der Tag bereits am Vormittag mit einem großen Open-Air-Gottesdienst auf dem Mühlenplatz. Neben einem bunten Kinderprogramm, Führungen und Besichtigungsmöglichkeiten der Mühle und einem Flohmarkt, stand Klönen bei Kaffee, Kuchen oder Bratwürstchen im Mittelpunkt.

Newsletter
Aus dem Kreis Herford
Wöchentliche News direkt aus der Redaktion Herford.

Die Mühle mahlt noch Getreide

Den Tag über mahlte das historische Bauwerk in Spenge über 300 Kilogramm Roggengetreide – vor den Augen der Besucherinnen und Besucher. In mehreren Mahlgängen wurde das Getreide immer feiner und feiner. Das Getreide für die Aktion bezieht der Heimatverein von einem lokalen Bauern. „Wir bekommen den Roggen geliefert, erfüllen jedoch nicht die Hygienebestimmungen, um das Mehl für Lebensmittel nutzen zu können. Das fertig gemahlene Getreide geht dann zurück an den Landwirt“, erklärt Hagedorn. Trotzdem hätten die Organisatoren so die Möglichkeit, den Menschen zu zeigen, wie das Mahlen funktioniere. „Nicht nur historisch betrachtet, sondern in automatisierter Form auch heute noch“, sagt er.

Mio und Mats Stallmann dürfen zusammen mit Klaus Hagedorn auf der Mühle über die Dächer Hücker-Aschens schauen. - © Danielle Dörsing
Mio und Mats Stallmann dürfen zusammen mit Klaus Hagedorn auf der Mühle über die Dächer Hücker-Aschens schauen. | © Danielle Dörsing

Nach der Renovierung der Dieckmann’schen Windmühle auf dem Gehlenbrink, hatte der Heimatverein in Absprache mit der Stadt Spenge die Pflege des Kulturdenkmals und des Mühlenhofes übernommen. „In Hücker-Aschen ist die Mühle Mittelpunkt des Dorfes. Wir möchten nicht nur Traditionspflege betreiben, sondern den Menschen auch Gemeinschaft bieten und eine Anlaufstelle sein. Am Mühlentag feiern wir genau das“, sagt Klaus Hagedorn.

Mittelpunkt des Ortsteils

Das kommt auch bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. „Dass sich der Heimatverein sich so gut um das historische Bauwerk kümmert, ist bemerkenswert“, sagt Hartmut Brinkmann. Zusammen mit seiner Frau Bärbel ist er aus Bünde-Ahle zu Gast in Hücker-Aschen: „Wir machen seit vielen Jahren unsere Pfingstradtour hierher, stärken uns bei dem selbst gebackenen Kuchen und kommen gerne ins Gespräch. Das ist immer wieder schön“, so der 69-Jährige. „Man trifft bekannte Gesichter. Wir freuen uns jeden Jahr darauf“, ergänzt seine Frau.

Auf dem Mühlenhof tummelten sich große und kleine Besucherinnen und Besucher. - © Danielle Dörsing
Auf dem Mühlenhof tummelten sich große und kleine Besucherinnen und Besucher. | © Danielle Dörsing

In der Heimatstube neben der Mühle hat der Heimatverein seine Bleibe gefunden. Der Mühlentag ist Teil des Jahresprogramms des Vereins: „Neben regelmäßigen Klönabenden, der Pflege der Anlagen, dem Osterfeuer und Vorträgen, finden hier auch die plattdeutschen Abende und Gottesdienste statt“, sagt Klaus Hagedorn. Die 1861 erbaute Windmühle bilde dabei immer den dörflichen Mittelpunkt. „Hier trifft man sich, hier kommt man zusammen“, ergänzt Wolfgang Adolph, ebenfalls Mitglied des Heimatvereins.

Trotz zahlreicher Besucher und bester Stimmung, bleibe jedoch ein einzige Wermutstropfen bei den Mitgliedern des Heimatvereins: Der Wind. Davon gab es laut Hagedorn am Veranstaltungstag nämlich viel weniger als erwartet. „Wir haben gehofft, dass sich die extra mit Leinen bespannten Flügel auch tatsächlich drehen. Die Windverhältnisse geben das aber heute nicht her.“ So oder so sei der Tag trotzdem ein großer Erfolg für die Organisatoren gewesen. „Wenn der Wind unser einziges Problem ist, haben wir, denke ich, sehr viel richtig gemacht“, sagt Hagedorn mit einem Zwinkern.