Im Sprachcamp bekommen Fünf- und Sechsjährige Sicherheit in Sachen Deutsch

Spenge. Nur wer sich versteht, kann auch miteinander kommunizieren. Und obwohl Kinder sich dadurch auszeichnen, einfach über ein Lächeln und eine Geste miteinander spielen zu können, erleichtert eine gemeinsame Sprache das Miteinander enorm. In diesem Sinne trafen sich im Kreis Herford in Löhne, Bünde, Herford und Spenge jeweils 20 Kinder, um zusammen etwas zu unternehmen und die Fähigkeit zur sprachlichen Kommunikation zu stärken. Bei den Fünf- und Sechsjährigen handelte es sich nicht nur um Kinder aus anderen Ländern; auch acht mit der Muttersprache Deutsch waren in der Gruppe, die ein großes Projekt anstrebte: ein gemeinsames Theaterstück. So lernten die Kita-Kinder und Erstklässler in den zwei Herbstferienwochen, das Stück zu konzipieren, Masken und Kostüme zu basteln, dabei wie selbstverständlich nicht rumänisch, arabisch, englisch oder russisch zu sprechen, sondern auf Deutsch zu kommunizieren. Und das laut und deutlich; ganz ohne die Angst, etwas falsch zu sagen oder zu betonen. "Alltagsnahe Sprache" In Spenge betreuten gleich fünf Mitglieder des Vereins "Helden" die jungen Akteure. Betreuer des Vereins für nachhaltige Bildung und Persönlichkeitsentwicklung waren auch an den anderen drei Standorten aktiv. Caroline Ruwe von Kreisjugendamt betonte, wie wichtig es sei, die Kinder im Rahmen der Sprachcamps an die "alltagsnahe Sprache" heran zu führen und auch die "emotionalen und sozialen Bereiche" zu berücksichtigen. Patrick Albrecht aus der Pressestelle des Kreises schreibt dazu: "Die Beherrschung der Deutschen Sprache ist ein besonders wichtiger Punkt, um in der ohnehin neuen Schulumgebung gut zu lernen und sich integrieren zu können." Für die Kinder waren dererlei Erwägungen zunächst einmal nicht so richtig wichtig: Sie hatten einfach Spaß zusammen und lernten eine Menge - ganz ohne Zwang. In den Tierpark und zur Adlerwarte Für die Recherche zum Stück waren die Betreuer mit ihren Schützlingen in den Tierpark Olderdissen und zur Adlerwarte Berlebeck gefahren. Schon dort machten sich die Kinder nicht nur miteinander besser bekannt, sondern auch erste Erfahrungen darin, sich ungezwungen zu unterhalten und etwas zu erleben. Zudem entstand hier die Idee für das Stück, dass die Spenger jetzt im Foyer der Regenbogen-Gesamtschule aufführten. Die kleinen Akteure luden in den "Tierpark Spenge" ein. In der Geschichte tun sich alle Tiere - die Bären, die Pferde, Tiger, Luchse und die Eulen - zusammen, um sich für den Geburtstag ihres Pflegers etwas einfallen zu lassen und dann eine ausgelassene Party zu feiern. Das sahen sich zum Abschluss die Eltern der Kinder an. "Und schon vorher", sagte Hanna Schulte vom Verein "Helden", "war einigen Eltern aufgefallen, dass ihre Kinder schon besser und ungezwungener sprachen." Auch Schulte selbst war die "schnelle Entwicklung" aufgefallen. "Die Kinder haben in kurzer Zeit Fortschritte gemacht. Und es war nicht immer leicht, auf der Bühne zu stehen und plötzlich der lauteste Tiger zu sein. Oder auch einfach klar und deutlich zu sprechen." "Familienfreundliche Stadt" Ihr Kollege Ilja Trojahn sprach von einer "ganz spannenden Zeit". Denn: "Das Thema Theater war für viele eine besondere Herausforderung. Und sie haben sich ihr gut gestellt." Besonders interessant sei auch die Entwicklung gewesen, die die Kinder beim gemeinsamen Basteln und Arbeiten gemacht hätten. "Die Kinder zeigten Selbstständigkeit und lernten, mit Konflikten umzugehen." Auch der tägliche Einkauf im nahe gelegenen Einkaufsmarkt sei etwas ganz Besonderes gewesen, erläuterte Hanna Schulte. "Die Kinder haben jeden Tag in einer Gruppe Nachtisch gekauft und zubereitet. Und da mussten sie schon häufiger mal nachfragen. Das war schon alltagsnah." Spenges Bürgermeister Bernd Dumcke war voll des Lobes für die Aktion: "Die Idee und die Gedanken, Kinder in diesem Sinne zu fördern, gibt es ja schon länger. Und ich finde sie ausgesprochen gut. Es geht darum, die Kompetenzen bei den Kindern zu fördern; auch im Kontext zur Bildung." Spenges Ziel sei es, eine "familienfreundliche Stadt" zu werden. Und da sei jede Aktivität in Sachen Kinderförderung unbedingt sinnvoll.

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