Enger/Spenge. Seit das Hotel Herzog Wittekind im März seine Türen schloss, gibt es in Enger überhaupt kein Hotel mehr. Und daran wird sich wohl auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Denn bevor für das Hotel ein neuer Pächter gefunden werden könnte, müsste erst einmal in eine umfassende Renovierung investiert werden. Das aber ist den Inhabern der Immobilie zu teuer.
"Für das Geld, das wir in eine Renovierung stecken müssten, könnten wir das Gebäude auch gleich abreißen und etwas Neues bauen", bestätigte auf Anfrage der NW Fritz Althoff jun. Anfang März hatte er noch gehofft, mit der Sanierung des Treppenhauses, neuen Bodenbelägen und dem Einbau neuer Bäder in einigen Zimmern das Hotel wieder wettbewerbsfähig machen und einen geeigneten Pächter finden zu können. Nach einer genauen Bestandsaufnahme habe sich nun aber gezeigt, dass es doch "einen argen Renovierungsbedarf" gebe, sagt Althoff.
Für die Gastronomieräume gebe es zwar "lose Anfragen" von Interessenten aus Enger und von außerhalb. Bevor er hier aber eine Entscheidung treffe, wolle er auch im Hinblick auf weitere Entwicklungen in der Stadt "ganz entspannt und in Ruhe abwarten".
Vorerst "auf Eis gelegt" hat auch Volker Ziegenbruch aus Spenge die Erweiterungspläne für sein Hotel "Zum Blücherplatz". In einem zweigeschossigen Anbau im Hinterhof sollten 13 neue Zimmer mit "Vier-Sterne-Komfort" entstehen. Die Kapazität des Hauses sollte auf dann 24 Zimmer wachsen.
Den Bedarf für mehr Zimmer sieht Ziegenbruch auch jetzt noch. Die "allgemeine wirtschaftliche Situation in der Hotel- und Gastronomiebranche" zwinge ihn aber dazu, die Pläne zu ändern. Anstelle des Anbaus im Hinterhof könnte er sich jetzt eher vorstellen, das Nachbargebäude zu erwerben, in dem bis vor einigen Jahren eine Bäckerei untergebracht war. Er sei hier bereits in Gesprächen.
Auch hier würde der Gastronom weitere Hotelzimmer ausbauen, "in der bislang geplanten Anzahl". Gleichzeitig würde er im Untergeschoss einen Saal ausbauen. "Der Bedarf für einen modernen, optisch ansprechenden und dabei nicht zu großen Saal ist in Spenge vorhanden", glaubt Ziegenbruch. Er denkt dabei an einen Raum für 100 bis 120 Personen, in dem vor allem auch junge Menschen zeitgemäß feiern können.
Grundsätzlich möchte Volker Ziegenbruch bei allen weiteren Planungen aber auch erst einmal die weiteren Zielsetzungen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) abwarten. Ein Schwerpunkt des ISEK soll bekanntlich die Neugestaltung des Blücherplatzes sein. Der Platz im Herzen der Stadt wird zurzeit vor allem als Parkplatz genutzt.
Volker Ziegenbruch hat andere Zukunftsvisionen: Er träumt von urbanem Leben auf dem Platz mit Außengastronomie und vielleicht noch einem Eiscafé . . .